12. Distanz

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Maria lag weinend im Bett.
Gonzalo war gegangen und hatte kein Wort mehr gesagt.
Sie konnte nicht fassen, dass er sie einfach benutzt hatte...
Plötzlich wurde geklopft.
„Dońa Maria?!", fragte die Stimme vor der Tür.
Maria schrie: „Verschwinde!".
Sie konnte keinen unter die Augen treten.
Nicht jetzt.
„Aber Dońa Maria, ihr Brautkleid.", sagte die Stimme nur.
Maria sah zur Tür.
Ihre Anprobe...
Maria konnte kein Kleid anprobieren...
„Ich habe gesagt verschwinde.", sagte sie nun leiser.
„Ich komme morgen wieder, señora.", hörte sie von draußen, dann hörte sie, wie sich die Schritte entfernten.
Maria stand mühsam auf und lief ins Bad.
Dort stellte sie dich Dusche an und sah in den Spiegel.
Wie konnte sie sich nur so in ihm täuschen!?
Maria konnte es immer noch fassen...

Nach der Dusche ging es ihr ein wenig besser.
Sie wollte niemanden sehen...
Also setzte sie sich auf den Balkon und starrte raus.
Warum war er nur so gewesen?
Mochte er es, wenn Frauen zurück kämpften?
Maria spürte wieder einige Tränen ihr Gesicht runter rollen.

Gonzalo war auf dem Weg zu seinem Sohn.
Er wusste was er getan hatte, aber er konnte nicht aufhören.
Er war so wütend, dass sie nicht Emilia war...
Er wollte dass sie litt.
Dieses Verhalten hatte er oft, er hatte in diesem Wahn schon viele Frauen verletzt.
Er hatte diese Seite an sich akzeptiert, er konnte nichts daran ändern.
Wenn der Gedanke in seinen Kopf schlich, war er wie gefangen...
Doch er fragte sich wie es Maria ging...
Hatte er es vermasselt?
Er hielt am Straßenrand an und schlug auf das Lenkrad.
„Fuck.", rief er.
Er wollte Maria nicht so behandeln.
Er mochte sie doch eigentlich.
Gonzalo nahm sein Handy aus seiner Jackentasche und wählte ihre Nummer.
Doch sie ging nicht ran.
Also rief er Helena an.
„Don Gonzalo, was kann ich für Sie tun?", fragte sie sofort.
„Ich möchte mit Maria reden, aber sie geht nicht ans Telefon.", erklärte er.
„Ich gehe nach ihr sehen, señor.", sagte sie.
Gonzalo hörte ihre Schritte, sie lief wohl nach oben.
„Dońa Maria, der Don ist am Telefon.", sagte Helena.
Dann hörte er Marias Stimme.
„Lassen Sie mich in Ruhe!", rief sie laut.
„Sie möchte nicht, Don Gonzalo.", sagte Helena zu ihm.
„Gehen Sie rein, Helena. Ich muss mit ihr sprechen.", sagte Gonzalo angespannt.
„Okey.", sagte Helena und ging ins Zimmer.
Sofort sagte Maria.
„Ich habe gesagt, Sie sollen mich in Ruhe lassen.", rief Maria.
„Geben Sie ihr das Telefon.", befahl Gonzalo.
Helena schluckte und drückte Maria das Telefon in die Hand.

„Lass mich in Ruhe du Monster!", schrie Maria mit ihrer letzten Kraft.
„Maria, bitte. Hör mir bitte zu.", sagte Gonzalo laut.
Maria schwieg.
Sie wollte wissen, was er zu sagen hatte.
„Ich war nicht ich selbt...", sagte Gonzalo, er zweifelte daran, dass sie zu hörte.
„Wenn ich... mit Frauen schlafe... dann bin ich so wütend. Ich will sie verletzen... Sie sind nicht Emilia... Sie sind nicht dass was ich will...", murmelte Gonzalo.
Maria fing an zu weinen.
Sie war nicht, dass was er wollte...
„Hör auf Gonzalo.", flüsterte sie kraftlos.
„Maria, bitte... Ich möchte nicht so zu dir sein, aber ich kann es nicht kontrollieren.", erklärte er.
„Ich möchte nicht mehr von dir berührt werden. Nie mehr.", sagte sie verletzt:
„Hab andere Frauen, Gonzalo. Mach mit ihnen was du mit mir tun möchtest. Aber fass mich nicht mehr an.".
Gonzalo schluckte schwer.
„Wenn dass dein Wunsch ist.", sagte er nur leise.
Maria sah auf das Meer.
„Ja ist es.", flüsterte sie.
„Es tut mir leid, Maria.", sagte Gonzalo nur noch, dann legte er auf.
Maria vefiel wieder in einen Heulkrampf.
Er wollte sie leiden sehen, er wollte, dass sie spürte wie unerwünscht sie doch war...

Gonzalo fuhr mittlerweile weiter und dachte zurück an Emilia.
Als er mit ihr zusammen war, war er noch nicht so...
Sein Onkel hatte das Kartell geleitet, er wurde von ihm groß gezogen.
Emilia war nur eine von seinen Mädchen.
Don Juan hatte den meisten Teil seiner Geschäfte in der Prostitution.
Zu Gonzalos 15.Geburtstag schenkte man ihm Emilia.
Sie sollte ihm seine Jungfräulichkeit nehmen.
Sie war ein paar Jahre älter als er und wunderschön.
An dem Tag erzählte sie ihm, dass ihre Familie sie dazu zwang, sich zu verkaufen.
Gonzalo konnte mit dem Gedanken nicht leben und sagte seinem Onkel, dass er sie haben wollte.
Don Juan hatte kein Problem damit, schließlich war sein Neffe sein Alles, im Gegensatz zu seinem eigenen Sohn, der nur feierte.
Emilia arbeitete vorerst als Hausmädchen in der Villa, bis Gonzalo mehr Macht bekam.
Da macht er ihr einen Antrag.
Seufzend sah Gonzalo nach draußen.
Maria hatte es nicht verdient, so behandelt zu werden...
Sie war keine schlechte Person...
Er hatte auf ein Mal ein schmerzendes Gefühl im Bauch...
Waren dass Schuldgefühle?

Maffia LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt