Ich wachte auf und hatte in den ersten Sekunden nicht den blassesten Schimmer, wer ich war, wo ich mich befand und weshalb ich hier war.
Dann erinnerte ich mich an Zivs schmerzhafte Spritze und dann wurde mir klar, ich war sediert worden, um mich davon abzuhalten, nach Unwin zurückzukehren.
Ich sah mich um. Ich lag auf einem weißen, ovalem Schaumstoffbett in einem kleinen Raum.
Die Tür war aus Glas, oder zumindest etwas durchsichtigem.
Er sah sehr modern aus, dafür das er sich hier in der alten, rostigen Halle befand.
Ich setzte mich auf und musste eine Welle pochender Kopfschmerzen durchhalten, ehe ich auf die Tür zusteuern konnte.
Natürlich hatte ich nicht erwartet, das sie geöffnet werden konnte, aber einen Versuch wollte ich trotzdem wagen.
Zwecklos.
Gefrustet drehte ich mich weiter um, um Fluchtwege zu suchen.
Ich erkannte eines von Zivs elektrischen Fenstern, durch das ich den Schrottplatz von weiter unten betrachten konnte.
Sehr hübsch.
Dachte ich zynisch und erschrak, denn das Licht das von der Tür in den Raum fiel, wurde von einem
enormen Schatten verdunkelt.
Ruckartig drehte ich mich um und sah Alcatraz vor der Tür stehen und mich mit einem nicht deutbaren Blick anschauen.
Ich stürzte zur Tür und rief verzweifelt, das er mich rauslassen musste.
"Alcatraz ich verliere Zeit!" Erinnerte ich ihn und sah ihn flehend an.
Er sah jetzt irgendwie traurig aus.
Kurz dachte er nach, dann fragte er durch die Tür "Hast du noch vor, nach Unwin zu fliehen, um meinen geisteskranken Bruder zu heiraten, weil du denkst, das beschützt uns?"
Sehr direkt.
Ich nickte ehrlich.
"Dann bleibst du wo du bist" sagte er wieder sehr gefasst.
"Warum bist du dann hier?" Fragte ich ihn schlecht gelaunt und lehnte mich an das bizarre Bett.
Er spannte seinen Kiefer an. "Ich schaue jede Stunde nach dir." Erwiderte er dann und schaute sich um. Dann drückte er irgendeinen Knopf und die Tür öffnete sich zischend.
Ich überlegte, zu fliehen, doch Alcatrazs Statur blockte die Tür komplett.
Dann schloss sich die Tür wieder und es war sehr still und eng in der kleinen Zelle mit uns beiden.
Auf meiner Lippe kauend schaute ich auf den Boden.
Ich übelegte kurz, ob ich wieder Angst vor ihm empfand.
Ich war mir nicht sicher.
Er setzte sich ebenfalls auf den Boden und sah mich eindringlich an.
"Nur das wir uns verstehen, ich werde nicht zulassen, das du ihn heiratest, das wird nicht auf die Liste der Sachen kommen, die ich meinem Bruder niemals verzeihen werde."
Sagte er stumpf.
"Nur das wir uns verstehen" sagte ich." Ich werde nicht aufgeben. Ich werde alles versuchen, um euch alle zu retten und wieder gut zu machen, was ich euch allen angetan habe"
Er schmunzelte mit gesenktem Kopf.
"Das habe ich mir gedacht. Aber du hast uns nichts angetan. Du hast das einzig vernünftige gemacht und bist aus dieser Hölle geflohen."
Ich atmete tief durch.
"Du wolltest mich erst nicht mitnehmen" sagte ich kleinlaut.
Dann herrschte erst einmal Stille.
Gleich sieht er ein, das ich recht habe, dass das ganze hier ein schlimmer Fehler war und das ich nach Unwin gehöre dachte ich . Ohne Frage.
"Das wird keinen Sinn ergeben..."
Fing er mit seiner teuflischen Stimme an zu erklären.
"Ich wollte das halt nicht." Brach er dann aber ab und spannte sich wieder an.
Ich schnaufte ironisch und bat ihn zu gehen, ich war verletzt und wollte ihn jetzt nicht in dieser Sardinenbüchse um mich haben.
Wieso war er überhaupt gekommen?
Um mir zu sagen dass er mich nicht gehen lassen würde, aber es bereut mich mitgenommen zu haben?
Ich sehnte mich nach einem Gespräch mit Hattily, die immer wissen zu schien, was zu tun war.
Ich starrte auf meine Hände und wartete, das er ging.
Ich hörte seine Lederjacke knautschen, als er aufstand und sich umdrehte.
Ich stand auf und starrte aus dem Fake Fenster.
Dann zischte die Tür.
Endlich.Doch aus dem Nichts wurde ich rumgewirbelt, an die Wand gedrückt. Ich starrte in seine Pechschwarzen Augen. Ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen, oder ihn von mir zu drücken, etwas, das ich zu gerne tun würde.
Ich atmete seinen herben Geruch ein und fühlte wieder dieses Kribbeln, das nur seine Anwesenheit verursachen konnte.
Ich nahm mir vor, stark zu sein.
Ich starrte stur zurück.
"Lass mich los, Alcatraz" , forderte ich ihn auf und versuchte weiter, mich zu schütteln.
"Hör zu!" Dröhnte er.
"Alles was ich anfasse, wird zerstört. Das liegt in meiner Natur. Als ich dich gesehen habe, habe ich Dinge gefühlt.... Noch nie habe ich so etwas... Ich wusste ich durfte nicht zulassen, dass ich dir Nahe komme, aber als ich gemerkt habe, wie schlimm du in Unwin gelebt hast, konnte ich nicht anders. Und du hast mir keine Wahl gelassen, als das ich dir so Nahe kommen wollte, wie nur möglich, so egoistisch hast du mich gemacht. Du bist der Grund, das ich mich ändern will. Ich. Will. Dich. Nicht. Verlieren! Ich werde dich nicht zerstören und was er recht nicht passiert..."Sagte er atemlos und nahm mein Gesicht in seine großen Hände, "Ist das ich lebend mit ansehe, wie Maekken dich heiratet und zu einem Zombie verwandelt" Spuckte er heraus, als ob es ihn schmerzte so offen zu reden.
Ich war sprachlos.
Hattily hatte recht gehabt.
Und er denkt tatsächlich es ist seine Schuld, was alles passiert ist.
Unglaublich.
Dann küsste Alcatraz mich und stürmte aus meiner Zelle.
Ich versuchte, hinterher zu kommen, doch die Tür schloss sich und ich war wieder alleine.
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Alcatraz & Ophelia
AdventureWas würde jetzt mit mir passieren? Jetzt, da ich aus diesen Farblosen Mauern entkommen bin. Mein Schicksal lag ab jetzt in der Hand von drei völlig Fremden die in Schwarzem Leder gekleidet in die meist bewachte Festung von ganz Proctor einbrachen; E...