Bild: Ziv
Hattily brachte mich nach dem Gespräch mit Ziv und Cormac zurück zu meinem Schlaf-Auto. Die Halle war in schwachem Licht getaucht und Draußen war es stockfinster. Sie gähnte laut und ausgiebig ehe sie mich in eine feste Umarmung schloss und sich dann mit einem müdem "Bis morgen!" Von mir verabschiedete. Ich sah ihr nach bis sie durch die Wandtür ging. Ich setzte mich in das Auto und versuchte verkrampft einzuschlafen. Alles war zu aufregend, fremd und... neu. Ich steckte inzwischen wieder in den grauen Sport Hosen und dem grauen Sweatshirt. Dazu kamen meine Schmerzen in Kopf, Beinen, Händen und... überall. Ich setzte mich auf.
Zwar hatte mir niemand gesagt, das es verboten war nachts im Gebäude rumzulaufen, kam ich mir vor, als breche ich alle Regeln der Welt, als ich flink wie ein Wiesel zur Wand huschte, und mit den Händen nach der verflixten getarnten Tür tastete, die ich bisher nur mit Hilfe durchquert hatte. Als meine Hand in ein kribbelndes Nichts fasste, ging ich vorsichtig durch und flitzte durch den Raum mit den Bildschirmen und Karten, Richtung der Korridore, die ich bisher noch nicht gesehen hatte.
Als ich durch die quietschende, schwere Tür ging, sah ich nur vier Türen. Ich hatte angenommen, dass auch hier endlose, sich gleichende Korridore anzutreffen waren. Kurz lauschte ich in die Stille, ob sich hinter den Türen etwas regte, doch hörte nichts. Aber als ich auf die erste Tür zu meiner Rechten zuging, sah ich unter der Tür einen schwachen Lichtschein, und ich huschte lieber weiter. Auch die Tür daneben und die Gegenüber schienen noch erleuchtet zu sein. Enttäuscht wollte ich schon wieder umdrehen, da bemerkte ich, wie die vierte Tür einen klitzekleinen Spalt geöffnet war und ich wagte einen Blick hinein.
Eine dunkle Halle lag still im dunklen vor mir. Meine Neugier siegte und ich trat ein.
Die Luft roch nach Schweiß und Gummi. Meine Schritte, so leise sie auch waren, hallten als Tapsgeräusche in der großen Halle hin und her.
Ich entdeckte dicke Matten, die um die stählernen, massiven Säulen gewickelt waren. Ich boxte dagegen, bereute es im selben Moment, denn der Schlag löste ein stumpfes Echo aus, und das nicht zu leise. Kurz lauschte ich nur meinem Herzschlag, doch es tat sich nichts. Beruhigt atmete ich aus, zog mir die Kapuze über den Kopf und erkundete weiter. Ein paar Meter rechts waren große Metalltonnen an Ketten aufgehängt worden, und überall waren Eisenstangen von einer zur anderen Wand angeschweißt. Ich entdeckte gerade Plattformen, ähnlich wie die, die in der Wallrider Versammlungshalle in den Wänden eingelassen waren.
Sie waren auf unterschiedlichen Höhen angebracht. Ich verstand langsam, dass es sich um den Trainingsraum der Außenbataillon handelte. Gerade wollte ich die letzte Ecke auskundschaften, da fühlte ich einen unglaublich kräftigen Tritt in mein Kreuz. Augenblicklich fiel ich auf den Boden und fühlte deutlich das Blut aus meiner Stirn platzen. Jetzt hat er mich. Maekken holt mich zurück und wird mich so bestrafen wie noch nie zuvor. Zitternd drehte ich mich um, und riss meine Kapuze vom Kopf, sodass ich besser sehen konnte. „Fuck" hörte ich von meinem Angreifer. Diese unnatürlich dunkle Stimme erkannte ich unverzüglich.
„Alcatraz??" Zischte ich in die Dunkelheit. Ich konnte ihn nirgends sehen. Er verschwamm in der Dunkelheit wie kein zweiter. Unbeherrscht warf er sich neben mir auf die Knie und schien mit sich zu ringen mich anzufassen. Ähm ok sorry, bin ich so abstoßend? Fragte ich mich und tupfte mir mit dem Ärmel das Blut von meiner Stirn. Ich war so erleichtert darüber, das es nur der eingebildete Kampffanatiker war und nicht die rachesüchtige Schar aus Unwin, das ich gar nicht verärgert war. „Whoa, äh, das ist jetzt echt..." stammelte er und schien sich plötzlich wieder zu fangen. „Was soll das Tänzerin? Warum schleichst du hier nachts mit Kapuze rum wie so ein Ephro Junkie?"
So kannte ich ihn. Ich versuchte aufzustehen, doch meine Knie zitterten wie Espenlaub. Blitzschnell hielt er mich fest und half mir hoch. „Geht schon, danke" zischte ich mit Schmerzen im Kopf. „Wenn das so weiter geht, sitze ich bald sabbernd in der Gegend rum" murmelte ich und hielt mir den Kopf fest, der jetzt nicht nur die Shacker Wunde, sondern auch den Alcatraz Angriff verheilen musste. Ich bildete mir ein ihn kichern zu hören.
„Kommt nicht wieder vor, sorry" sagte ich und wollte schnell Abstand zwischen uns bringen. Ich merkte schon seit gestern, unserem ersten Treffen, das er mich nicht mochte und es bereute mich mitgenommen zu haben. Ganz zu Schweigen davon, das er seinen Eltern das vor mir genauso ausgedrückt hat.
Er seufzte genervt.
„Gott, ich gehe ja schon!" Versicherte ich ihm gereizt und drehte mich um.
Ich hörte, wie er mir hinterher kam. Ich drehte mich um und hielt mir instinktiv die Arme vor den Kopf und duckte nicht zu einer menschlichen Kugel.
„Hey, Tänzerin", kam es plötzlich überraschend sanft von ihm. Ich lugte vorsichtig mit großen Augen über meine Arme. „Du denkst echt, ich tu dir weh?" fragte er mit einer ungewöhnlich verletzten Stimme, die er mit einen Räuspern zu tarnen versuchte. Langsam entfaltete ich mich aus meiner Schutzhaltung und schielte auf meine blutende Stirn.
Alcatraz öffnete den Mund, brachte aber nichts raus und sah auf einmal selbst verletzt und beschämt aus. Ich grinste kurz. „ Nein ich denke nicht, das du mir mit Absicht wehtun würdest. Aber das haben alle Mensche mein Leben lang getan und das eben..." ich deutete meine Schutzposition an. ..."War denke ich ein Reflex." Erklärte ich und zuckte mit den Schultern. Er starrte mich an. Verunsichert ging ich weiter Richtung Ausgang. Ich kam nicht weit.
„Tänzerin!" Hörte ich erneut.
Ich drehte mich abermals um.
„Das muss verarztet werden" sagte er und nahm mich an die Hand.HALLO MEINE BAES!
Ich weiß, ich weiß...
Lange kein Kapitel mehr!
Ich muss leider sagen das ich wieder kränker geworden bin und bald auch wieder für einige Monate ins Krankenhaus muss. Doch dann habe ich zumindest viel Zelt für meine Geschichte!
Ich hoffe, meine treuen Leser, haben diese Geschichte nicht schon aufgegeben...
Wie auch immer ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch!
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!
XOXOXOXOXO,
Eure Secrecy🤍
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Alcatraz & Ophelia
AdventureWas würde jetzt mit mir passieren? Jetzt, da ich aus diesen Farblosen Mauern entkommen bin. Mein Schicksal lag ab jetzt in der Hand von drei völlig Fremden die in Schwarzem Leder gekleidet in die meist bewachte Festung von ganz Proctor einbrachen; E...