Kurz hatte ich das Gefühl, dass seine Augen mich langsam verschluckten, wie ein pechschwarzer Sumpf, der einen immer schneller runterzog je mehr man sich wehrte. Ich rieb mir die Augen und setzte mich auf. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, außerdem war ich noch ziemlich außer Atem, davon rechtzeitig zurück zum Auto zu kommen. Unsicher sah ich ihn an. Würde er noch irgendwas sagen? Oder musste ich den ungeschickten Anfang machen? Zu meiner Überraschung kletterte Alcatraz in den Wagen und schloss die Tür hinter sich. Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Er setzte sich so weit weg von mir wie es nur ging und schaute mich wieder an. Ich überlegte fieberhaft wie ich eine Konversation anfangen könnte. Ich holte tief Luft. "Danke, das-..." Er unterbrach mich grob. "Es gibt drei Regeln, die du befolgen musst um bei uns bleiben zu können." Geschockt über sein unfreundliches Verhalten verzog ich die Augenbrauen. "Erstens: Geh nicht alleine aus der Halle. Zweitens: Jeder hilft jedem. Heißt in welche Bataillon du auch kommen magst, du hast mitzumachen, nur so funktioniert unser System. Drittens: Wir wollen Infos über Unwin und was drinnen vor sich geht, du könntest wichtig für Infos sein. Infos über Androcles." Ich nickte eingeschüchtert und schon schossen mir zweitausend Fragen in den Kopf. "Was für Bataillonen gibt es denn hier?" fing ich an. Er wischte sich genervt im Auge rum. "Es gibt die Außenbataillon, die Hauptsächlich für das Offen- und Defensive verantwortlich sind. Zum Beispiel Ich, Lynx und Malakai. Dann gibt es die Verpflegungsbataillon, die Kochen und alles in der Halle in Stand halten. Und dann noch die Beschaffungsbataillon. Die ist Wiederrum in zwei Einheiten eingeteilt. Einmal für Lebensmittelbeschaffung und einmal für Informationsbeschaffung." Erklärte er widerwillig. Er machte Anstalten, das Auto zu verlassen. Aber ich wollte noch so viel wissen. "Warte!" rief ich deswegen und bereute es in dem Augenblick, in dem er mich ansah. Zornig sah er aus. Eingeschüchtert schluckte ich die Angst vor ihm runter. "Wie habt ihr mich hierher bekommen? Und was ist ein Wallrider? Und ist dieses Auto jetzt mein Schlafplatz? Und wo ist Lynx? Und wann weiß ich in welche Bataillon ich komme? Und wie viele Leute leben hier? Was ist euer Ziel und was wollt ihr mit Maekken?" Schoss es aus mir heraus und ich musste tief Luft holen. Ungläubig starrte Alcatraz mich an und ich kam mir vor wie ein fieser schwarzer Fleck auf seinem Lieblingsessen. "Ich hol dir deinen Lynx..." murmelte er und klang fast verletzt. Was war das denn jetzt? Dann erklang ein unwahrscheinlich dunkles Brüllen. "LYNX!" hallte durch das riesige Gemäuer. Es klang wie das Brüllen eines gefährlichen Raubtiers. Dann entfernte er sich vom Auto mit einem so selbstbewussten und schnellen Gang, das ich meine Augen zusammenkniff, kurz bevor er die Mauer erreichte. Doch er war nicht dagegen gerannt, er war verschwunden. Ich rieb mir die Augen und war mir sicher, die Kopfverletzungen hatten mich mehr einbüßen lassen als ich angenommen hatte. Als nächstes war einfach eine große Stille zu hören und ich hörte nur mein eigenes gleichmäßiges Atmen.
Ich schrak hoch, als ein Klopfen mich aus meinem ungewolltem Nickerchen riss. Ich wirbelte herum und sah Lynx lächelndes Gesicht an der Autoscheibe. Erleichtert richtete ich mich auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Auch er setzte sich ins Auto, nur hatte ich bei ihm nicht das Gefühl, dass er mich am liebsten so schnell es ging wieder los werden wollte. Mit ihm fühlte ich mich wohler. "Wie gehts dir?" fragte er lächelnd und betrachtete mich prüfend. Ich musste kurz über die Frage nachdenken. "Ich schätze ganz gut. Im Großen und Ganzen." erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. Er grinste wieder. "Du musst tausend Fragen haben." Erleichtert lächelte ich ihn an. Er war das Vorzeige Exemplar des Gegenteils von Alcatraz. Also bombardierte ich ihn mit all meinen Fragen und bekam alle Antworten die mir Wichtig waren.
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Alcatraz & Ophelia
AdventureWas würde jetzt mit mir passieren? Jetzt, da ich aus diesen Farblosen Mauern entkommen bin. Mein Schicksal lag ab jetzt in der Hand von drei völlig Fremden die in Schwarzem Leder gekleidet in die meist bewachte Festung von ganz Proctor einbrachen; E...