»31« Panikattacke

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Tage vergehen und das Training wird immer härter. Danny's intensive Training findet jetzt nicht mehr nur morgens und abends, sondern den ganzen Tag über statt. Wir frühstücken und dann verbringe ich wirklich den ganzen Tag damit von ihm herumgeschubst zu werden. Danny meinte, dass ich zu Richard sagen soll, es würde noch einige Tage dauern bis mein Kollege mich zurückrufen könnte, da er momentan Urlaub hätte, was ich auch so getan habe. Doch mit jedem Tag der vergeht werde ich innerlich ein wenig unruhig. Was ist, wenn er ungeduldig und sodann wütend wird? Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm in einer Woche mehr sagen kann und sechs Tage sind bereits vergangen. Als ich damals zurück in die Villa kam habe ich Danny gefragt, ob das was Richard sagte denn stimmen könnte. Danny schmunzelte und schüttelte bloß den Kopf, doch es war kein richtiges Lächeln oder gar irgendwie freundlich. Aber ich denke, er wird wissen was eigentlich Sache ist. Immerhin suchen wir nicht einfach nach irgendwas. Danny weiß, wieso wir hier sind und vielleicht konnte er sich schon ›Beweise‹ notieren, aufnehmen - was auch immer. Es ärgert mich dennoch, dass er mir nichts davon erzählt.

Aber fragen tue ich ja auch nicht. Vielleicht sollte ich das bald...

„Aufstehen."

Danny's wedelnde Hand vor meinem Gesicht reißt mich aus den Gedanken. Ich schüttle den Kopf.

„Ich kann nicht mehr", klage ich mit weinerlicher Stimme.

„Du wolltest fünf Minuten haben und die hast du bekommen, jetzt heb' deinen Arsch endlich wieder hoch." Wütend ziehen sich seine Brauen zusammen, als er die Arme vor der Brust verschränkt.

„Ich kann nicht mehr! In den letzten Tagen hast du mich auseinandergenommen, ich hab noch nie so Muskelkater gehabt und du willst immer nur weiter machen! Mein Körper macht da nicht mehr länger mit", fauche ich und lege mich auf den kalten Boden des Fels. Ich lerne jeden Tag immer mehr und das Training ist zwar hart, jedoch gut. Nur will mein Körper heute einfach nicht. Er ist verwundet, müde und schlapp.

„Lass uns Schluss für heute machen, bitte", flehe ich und sehe wieder zu ihm. Danny murrt leise und verdreht die Augen. Wieso ist er heute nur so genervt?

„Das Training darf nicht vernachlässigt werden. Du kommst gerade gut rein und wehrst meine Schläge ausgezeichnet ab, wir dürfen noch nicht aufhören."

„Du Verrückter! Hörst du mir überhaupt zu? Ich schwitze, dieser Schweiß befindet sich unter den Verbänden und kriecht in meine Wunden, die du so schlecht verarztet hast", wimmere ich ein wenig dramatisch. Ich will sein Mitleid und dass wir heute nicht weiter machen müssen - dass ich deshalb ein wenig übertreibe ist total in Ordnung. Die Wunden, die ich mir eigentlich eher selbst hinzugefügt habe, sind von ihm auch gut verarztet worden, doch an seinem Gewissen zu appellieren, wird sicher nicht schaden.

„Das reicht jetzt. Aufstehen!" Seine Augen werden einige Nuancen dunkler, als er fauchend vor mir stehen bleibt und rasch nach meiner Hand greift, ehe er mich hoch zieht. Ich knalle gegen seine Brust, sodass mir der Kopf für einen Moment schwirrt.

Argh... zu schnell!

„Ständig heulst du nur und zickst rum, dass alles weh tut und du nicht mehr kannst. Ich hätte nicht gedacht, dass du so schwach bist, aber wer so eine große Klappe hat, der hat nun mal nichts mehr... als diese große Klappe." Er schüttelt genervt den Kopf, während ich wie erstarrt auf seine Hände sehe.

„Du kleiner...", beginne ich, doch er unterbricht mich.

„Wage es ja nicht, Lara! Solltest du mich noch einmal, nur noch einmal beleidigen, dann wirst du sehen was du davon hast." Seine Brust wölbt sich, als er wütend knurrt.

Agonía SilenciosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt