»38« Ring of Fire

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𝕃 𝔸 ℝ 𝔸

„Immer wenn ich dich küsse, muss ich daran denken, dass ich - Lara Marino - doch tatsächlich dein erster Kuss gewesen bin. Ich habe diese sexy Lippen sowas von entjungfert", schnurre ich an seinen Lippen und grinse. Danny sieht mich gespielt verstört an und lässt mich los, als hätte er sich an mir verbrannt.

„Woah, gemein", schmolle ich, kann mir ein Lachen jedoch nicht verkneifen. Er hebt bloß abwehrend die Hände und geht hastig mehrere Schritte zurück, ehe er das Schlafzimmer verlässt.

„Hey, warte auf mich", rufe ich lachend und laufe ihm nach. Viel zu schnell verlässt er die Villa und geht bereits hoch, wobei ich ihm nun etwas langsamer folge. Obwohl ich einmal schon gesprungen bin, bekomme ich noch immer ein flaues Gefühl im Bauch, wenn ich dem Abgrund so nah bin. Außer Danny ist an meiner Seite. Dann fühle ich mich plötzlich unglaublich sicher.

„Wow, da zeigt der Wushu-Trainer jetzt also, was er alles so drauf hat, was?", applaudiere ich. Danny zieht sich das Shirt aus und grinst schief - so verdammt sexy!

Komm zu dir, Lara...

Er ignoriert mich und beginnt mit der Dehnung, während ich mich auf den Boden niederlasse und ihn betrachte. Seine goldschimmernde Haut sieht so lecker wie Honig aus und die waldgrünen Haare so verdammt verrucht, wie sie ihm in die Stirn fallen und sich am Nacken zu Locken kringeln. Wieso ist er nur so gutaussehend? Das Haar, die Augen, der Körper... Ich seufze leise.

Meine Kinnlade klappt auf, als er weiter nach links läuft und das Geländer fest ergreift, ehe er sich mit den Händen dagegen stemmt und einen Handstand macht.

„Gott, du wirst noch fallen", rufe ich erschrocken und erhebe mich bereits, doch da beginnt er schon mit den Liegestützen... bloß verkehrtherum. Gefährlicher.

„Wieso machst du das nicht einfach auf dem Boden? Da oben gefällt mir das wirklich nicht", seufze ich besorgt. Danny kann mir jedoch nicht antworten, da er sich ja mit den Händen abstützte also warte ich ruhig und beobachte ihn aus Argusaugen. Meine Augen bleiben an dem Bizeps hängen, der sich bei jeder Bewegung zum zerbersten anspannt. Halleluja, das nenne ich mal einen Ausblick.

„Wie schaffst du sowas? Das könnte ich niemals", frage ich ihn, sobald er endlich fertig ist. Danny zuckt die Schultern und wischt sich den Schweiß mit dem Handgelenk von der Stirn. Ich verziehe das Gesicht, was er jedoch nicht mitbekommt, da er mir den Rücken zukehrt. Still betrachte ich die Federn, die auf seinen Nacken verewigt wurden, die Waage der Gerechtigkeit weiter runter an der unteren Rückenpartie, die Flammen, die am Handgelenk beginnen und sich den Arm bis zur Brust entlang schlängeln und zuletzt auf das Schlangentattoo am Bein.

„Wofür steht die Schlange?", frage ich ihn stirnrunzelnd. Danny, der gerade erst die Liegestütze beendet, dreht sich zu mir um.

„Sagen wir... es ist ein Familienwappen."

„Familienwappen? Wie darf ich das denn verstehen?"

„Es steht für ›Serpiente‹. Die Kingstons gehören der Serpiente an."

Da dämmert es mir. Statt Familienwappen meint er wohl eher...

... das Zeichen der Mafia.

Ich schlucke.

„Bekomm also alle Mitglieder ein Tattoo?"

„Nein. Nur die Kingstons. Die, die für uns arbeiten bekommen ein anderes Tattoo gestochen."

„Also nur du und deine kleinen Schwestern", stelle ich fest.

„Die Beiden müssen erstmal großwerden. Obwohl ich mir vorgenommen habe sie so gut es geht aus allem raus zu halten, müssen sie das Tattoo leider dennoch bekommen. Es würde sie im ernsten Fall beschützen. Und nein, nicht nur wir. Ich habe noch mehr Geschwister. Genau genommen noch Fünf weitere."

Agonía SilenciosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt