𝕃 𝔸 ℝ 𝔸
Ich bin wie erstarrt, spreche mir innerlich jedoch zu und versuche so erschrocken wie möglich zu ihm zu sehen, was gar nicht mal so schwer ist, denn ich spüre wirklich die Panik. Nur ängstlich darf ich auf keinen Fall wirken! Mein Herz setzt einige Schläge aus und ich bete, dass ich Ohnmächtig werde, sodass Danny mich gar nicht erst anmotzen kann...
Er kann gar nicht motzen.
Aber er könnte mir dennoch weh tun. Und seinem Gesichtsausdruck nach, scheint er daran zu denken, wie er mir am besten weh tun kann.
„Was ist denn mit dir passiert?", keuche ich gespielt fassungslos und halte mir die Hand auf den Mund.
Wie kann es sein, dass die Stinkbombe ihn getroffen hat? Ich habe es doch ins Fach der Frau Kiera Dumpfbacke... Oh, nein.
D.K.
Verfluchte Nudel!
Ich habe es ins falsche Fach gelegt! War ich denn gar nicht im Büro der Betreuer?
Danny ist nicht nur Trainer...
Als ich wieder zu ihm sehe, hat er sich mit den Armen auf mein Schreibtisch abgestützt und den Kopf schräg gelegt, sieht mich an, als wüsste er woran ich gerade denke. Er sieht aus wie ein Tier, das mich gleich fressen wird. Deswegen kann er bestimmt gut mit wilden Tieren, wie zum Beispiel dem Puma... Ich schlucke, denn es fühlt sich an als hätte ich einen mächtigen Klos im Hals. Fragend hebe ich die Augenbrauen und räuspere mich.
„Hat man dich mit Mehl beworfen?", frage ich ihn, doch er verschränkt bloß die Arme und lehnt sich zurück, bis sein Rücken auf die Wand trifft. Sicherheitshalber sehe ich auf meine Uhr, denn vielleicht hat er versucht mir auf Gebärdensprache etwas mitzuteilen, doch kein Text leuchtet mir entgegen. Langsam hebe ich wieder den Blick und schlucke abermals. Er sieht mich einfach an und er weiß genau, wie sehr es mich verunsichert. Er muss die komische Substanz halbwegs aus seinem Gesicht mit den Ärmeln weggewischt haben, denn auch an seinem Pullover ist etwas davon.
Nicht einknicken, Lara...
„Bist du hier, um dich bei mir zu entschuldigen?" Ich weiß, dass diese Frage sehr gewagt ist, aber vielleicht denkt er nur, dass ich hinter der Aktion stecke und wenn ich mir nichts anmerken lasse, er eventuell glauben wird, dass ich nichts damit zu tun habe.
Danny blinzelt nicht einmal, während er mich ansieht. Wie zum Teufel macht er das? Wenn ich das versuche, dann tränen meine Augen wie auf Knopfdruck! Ich puste lautlos die Luft aus meinen Wangen, doch auch das nimmt mir nicht den Druck, den ich im Brustkorb fühle.
Er braucht tatsächlich keine Worte. Er weiß genau, wie man Menschen still verunsichern kann, bloß mit einem einzigen Blick. Ob er das gelernt hat? Ob sein Vater ihm das beigebracht hat? Ich kann mir vorstellen, dass ein solch autoritärer Mann - ein Mafiaboss - das tut, damit sein Sohn die selbe Gefahr verströmt wie er selbst auch.
Ich spüre, wie mein Atem unregelmäßiger wird, je länger er mich so prüfend anstarrt. Ich spüre, wie ich unruhig werde und es nervt, denn anscheinend will er genau das! Ich kann nicht fassen, wie unsicher ich mich unter seinem Blick fühle, obwohl er nichts tut, als sich lässig an die Wand zu lehnen und mich anzusehen.
„Mach doch ein Foto von mir", seufze ich und verschränke dir Arme, als könnte ich mich so vor seinem Blick schützen. Danny atmet tief aus, entgegnet jedoch weder etwas, noch blinzelt er. Er soll endlich blinzeln! Ich schlucke und spüre das Verlangen weg zu sehen, doch ich darf es nicht tun!
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Agonía Silenciosa
ChickLit[Band II] Danny Kingston. Der Mann dessen Nachname jeden einen Schauer die Wirbelsäule hinunter jagen lässt. So wunderschön sanft und arglos sein Name auch klingen mag: Er ist alles andere als sanft und arglos. Eher ist er bedrohlich und waghalsig...