Das Kribbeln in meinem Bauch

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Jan

Diese Aktion im Flugzeug kannte ich so gar nicht von Tim. Wie er mich angefunkelt hatte war so gar nicht die liebevolle und witzige Art, die ich von ihm kannte. Aber ich wusste auch wie dringend er den Urlaub brauchte und hoffte deswegen inständig, dass er sich in den nächsten Tagen erholen würde. Er lag auf der linken Seite des Bettes, und hatte sich nicht mehr die Mühe gemacht seine dreckigen Sachen auszuziehen. Ich ging zu ihm und streifte ihm die Schuhe ab. Es war ja schließlich nicht nur sein Bett und ich wollte nicht, dass es schon nach fünf Minuten Aufenthalt voller Dreck war. „Alles voll!" Da hatte Gisela ausnahmsweise Recht. Als ich es endlich fertiggebracht hatte meine Klamotten ordentlich in den Schrank zu räumen machte ich mich im Bad frisch. Danach schaute ich noch einmal ins Schlafzimmer um mich zu vergewissern, dass Tim sich nicht vielleicht doch noch unserem Essen anschloss. Aber ich hörte das laute Schnarchen schon, kaum hatte ich die Schlafzimmertür geöffnet. Na das kann die nächsten Nächte ja was werden. „He Arsch." Ich blieb noch für einen kurzen Moment im Türrahmen stehen und betrachtete meinen besten Freund. Er lag total verdreht da, sein Gesicht war zur Seite gedreht und total zerknautscht. Sein Mund war leicht geöffnet und - „Ha gaaay!" Gisela riss mich aus meinen äußerst merkwürdigen Gedanken. Ich schüttelte den Kopf und verließ ohne einen Blick zurück das Zimmer.

Nach dem Mittagessen, das wir übrigens erst um 15 Uhr zu uns genommen hatten, ging die ganze Gruppe noch zum Strand. Tim hatte ich eine kurze Nachricht geschrieben, dass wir noch baden gingen, falls er noch dazu stoßen wollte. Ich war gerade dabei mich auf eine Liege zu setzen, als Rewi auf mich zu stürmte. „Nichts da, du kommst jetzt mit ins Wasser", sagte er und zerrte mich zu den andern. Als meine Füße das eiskalte Wasser berührten wollte ich sofort wieder umdrehen, doch Rewi packte mich wieder und zog mich in die kalte Gischt. Wir schwammen ein paar Minuten nebeneinander umher bis er mich fragte: „Du Jan ist eigentlich alles in Ordnung bei dir? Du warst beim Essen sehr ruhig und hattest fast keine Tics?" „Nee alles gut bin nur etwas müde", log ich, doch ich merkte, dass er mir nicht glaubte denn er verdrehte nur die Augen und sagte: „Du bist der schlechteste Lügner, den ich kenne Jan. Und wenn sogar Gisela schweigt... Du weißt, dass ich für dich da bin Kleiner?" „Nenn mich nicht Kleiner! - Ja, das weiß ich sehr zu schätzen es ist nur so, dass ich Tim-". Dass ich verwirrt war, nachdem ich zuvor im Zimmer meinen besten Freund so angestarrt hatte, konnte ich ihm nicht mehr sagen, denn ich sah Tim aus dem Augenwinkel winkend auf uns zu laufen und „Heey Leute", rufen. Er zog sich sein T-Shirt aus, rannte ins Meer hinein und schwamm auf Rewi und mich zu. „Ahh tut das gut ich bin im Hotelzimmer fast erstickt." Er seufzte und ließ sich mit dem Kopf nach oben treiben. „Jetzt stinkst du wenigstens nicht mehr so", rief Gisela und tauchte Tims Kopf plötzlich unter. Er tauchte wieder auf und ich musste loslachen. Danach musste auch Rewi dran glauben und ich trat bei seinem bösen Blick schnell zur Flucht an. Kaum hatte ich den Strand erreicht, hielt mich jemand jedoch an meiner Hand fest. Ich drehte mich um sah noch Tim, ehe wir beide vor lauter Schwung zu Boden fielen. „Hab ich dich", sagte er triumphierend und fixierte meine Hände über meinem Kopf, damit ich mich nicht wehren konnte. Ich musste kichern, als er mich mit einer Hand kitzelte. Mein Lachen verstummte jedoch plötzlich, als ich merkte, dass er mit seiner Hüfte direkt auf meiner lag und er mich mit seinen blauen Augen fixiert hatte. Wir schauten uns mehrere Augenblicke einfach nur an. Er schien erst zu bemerken, wie unvorteilhaft wir dalagen, als Rewi rief: "Holt euch bitte ein Zimmer!" Er ließ mich blitzschnell los, so als hätte er sich an mir verbrannt, stand auf und ging davon. Ich blieb kurz liegen und wartete, bis er wieder ins Meer verschwand. Dann rappelte ich mich auf, holte meine Sachen und ging ins Hotel zurück. Die Sonne war bereits am Untergehen und ich war sehr müde, von der Hinreise aber auch von meinen Gedanken. Ich entschloss mich dazu eine heiße Dusche zu nehmen, meine Gedanken zu verdrängen und gleich schlafen zu gehen.

Tim

Ich war wortlos von Jan weggegangen, denn ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Irgendwie hatte er die Situation falsch verstanden, das konnte ich an seinem Blick deuten und an der Tatsache, dass er gegangen war. Rewis Aussage hatte das Ganze nicht besser gemacht. Wir hatten kein Problem damit, wenn Leute uns für ein Paar hielten oder uns shippten, aber darüber konnten wir gemeinsam immer lachen. Das eben war etwas anderes. Ich hatte die Spannung zwischen uns gespürt und war mir sicher, dass es ihm genauso ergangen war. Ich ging zu Rewi und er schaute mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Weißt du wieso Jan einfach gegangen ist?", fragte ich ihn deswegen neutral. „Du sorry, aber ich will mich nicht zwischen euch Turteltauben einmischen, vielleicht frägst du ihn das selber", gab er schmunzelnd zurück. Bei dem Wort 'Turteltauben' schaute ich ihn ungläubig an, schüttelte den Kopf und ging zu Lucas und den anderen.

Nachdem wir noch etwas am Strand gechillt hatten machten wir uns langsam auf den Rückweg. Ich spürte, wie sich erneut in mir die Müdigkeit ausbreitete und ich schleppte mich die letzten Stufen zum Hotelzimmer hoch. Ich öffnete leise die Tür, da ich vermutete, dass Jan bereits schlief. Und tatsächlich, es war alles dunkel. Also ging ich ins Bad, stützte die Arme aufs Waschbecken und schaute mich an. Was sollte ich machen? Jan auf die Sache am Meer ansprechen, oder das ganze Ruhen lassen. Ich seufzte, bei dem Gedanken, dass ich eigentlich Erholung brauchte und nicht noch mehr Grübeleien. Also entschied ich mich erst einmal abzuwarten. Dann sprang ich noch schnell unter die Dusche, wusch das salzige Wasser ab und versuchte dabei möglichst leise zu sein, um Jan nicht zu wecken.

Als ich geduscht und abgetrocknet war, zog ich mir eine frische Boxershorts an und schlich mich ins Schlafzimmer. Es war zwar schon Dunkel, jedoch schien eine Straßenlaterne direkt in unser Zimmer. Jan lag auf der rechten Seite des Bettes auf dem Rücken, den Kopf leicht nach links geneigt. Ich schlüpfte unter meine Decke und drehte mich zu Jan. Er sah schon niedlich aus, wenn er schlief. Ich blickte ihn noch einige Sekunden und schlief ein, nur um einige Stunden später wieder aus dem Schlaf gerissen zu werden...

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Sooo friends,

Bis hier hin erst einmal. Ich würde mich mega über Kritik freuen sei es positive oder negative. Deutsch war nie meine Stärke aber was solls;)

Was hat es mit dieser Spannung zwischen den beiden wohl auf sich? Was wird Tim deshalb unternehmen? Und was passiert wohl in dieser Nacht? Wer weiß...

Ach ja: 30 fertige Teile habe ich noch in meinen Entwürfen.😏

Gewitter nur im Kopf?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt