Ultimatum

217 4 5
                                    

Jan

Ich wachte auf und musste sofort an letzte Nacht denken. Es war so schön gewesen. Tim hatte mir seine volle Aufmerksamkeit geschenkt, war liebevoll, aber auch dominant gewesen. Genau das, was mich so verrückt machte. Er hatte gesagt, dass er mich liebte. Ich musste lächeln und drehte mich zu dem schlafenden Tim. Er sah so zufrieden aus, wenn er schlief. Ich rückte noch näher an ihn ran, sodass unsere Gesichter dicht beieinander lagen. Ich bereute es, ihm nicht gesagt zu haben, dass ich ihn ebenfalls liebte, aber dann wäre es nur eine Wiederholung seiner Worte gewesen. Also atmete ich tief ein, nahm sein Gesicht in die Hände und rüttelte ihn sanft. „Tim? Ich liebe dich auch!" Er öffnete schlagartig seine Augen.

Sein Blick daraufhin war so voller Liebe und Freude, das hätte sogar ein Blinder erkannt. „Nein tu ich nicht." Wir mussten beide loslachen. „Schön, dass du auch wieder da bist Gisela. Hab dich schon vermisst." „He. Ich dich nicht."

Den restlichen Tag lagen wir hauptsächlich auf der Couch, schauten Filme und genossen die Nähe des Anderen. Irgendwann, als wir gerade eins unserer Youtube Videos schauten, schaute Tim mich plötzlich von der Seite an und fragte: „Du Jan?" „Hmm?" „Was genau ist das jetzt eigentlich zwischen uns?" Ich wusste, worauf er hinauswollte, stellte mich aber trotzdem dumm. „Was genau meinst du?" „Naja also ähm...wir haben miteinander geschlafen und gesagt, dass wir uns lieben, also sind wir jetzt...?" „Nein, sind wir nicht du Fetti!", beendete Gisela seinen Satz. 

Ich wusste, wie sehr Tim diese Frage beschäftigte, also drehte ich mich komplett zu ihm und nahm seine Hände. „Tim, du bist der wahrscheinlich wundervollste Mensch, der mir je begegnet ist. Du bist immer für mich da und ich liebe es Zeit mit dir zu verbringen. Und ich will ehrlich mit dir sein..." Er schaute mich mit großen Augen an. „Tim, ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein. Trotzdem habe ich Angst, dass etwas schiefgeht, unser Umfeld negativ reagiert oder ich dich verliere." Tim dachte sichtlich nach „U-und was soll das jetzt heißen?" Ich zuckte mit den Schultern. „Okay Jan, ich verstehe, dass du Angst hast. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du willst das Risiko eingehen und mich zum glücklichsten Mann dieser Welt machen oder wir machen so weiter wie davor. Etwas dazwischen will ich nicht, das führt zu gar nichts."

 Ich biss mir auf die Zunge. Was wollte ich? Ich hatte Angst vor einer Beziehung aber auch davor, Tim nicht nahe zu sein. Er schaute mich mit seinen Augen erwartungsvoll an. „Tim, ich glaube ich brauche etwas Freiraum und Zeit, um darüber nachzudenken... Bitte versteh das." Er war sichtlich überrascht, aber er kannte mich und wusste, dass ich jetzt allein sein wollte. Er ließ meine Hände los und senkte den Blick. „Tut mir leid Tim, ich weiß einfach nicht-" „Schon gut Jan. Bis dann." Ohne noch einmal aufzuschauen ging Tim aus meiner Wohnung. Natürlich hatte ich ihn gekränkt, aber ich wollte ihn nicht anlügen. Was Entscheidungen angeht bin ich einfach verklemmt und er wusste, dass ich Zeit bräuchte. Nur wie lange würde er warten?

-----------------------------

Und so schnell kann das ganze wieder umschwenken und ich sag mal so: DRAMAA Incoming

Gewitter nur im Kopf?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt