Gewitter nur im Kopf?

Geständnis

Tim

T: Hey! Wie geht's dir?

J: Super – Autsch der hatte gesessen.

T: Jan, wir müssen reden..

J: Mmmh

T: Ich komm morgen Abend zu dir!

Die letzte Nachricht las er, ging jedoch sofort offline. Ich hatte mir vorgenommen zu ihm zu gehen, egal ob er wollte oder nicht. Ich musste mich entschuldigen und ihm sagen was in mir vorging, obwohl ich selber nicht genau wusste was das war. Allerdings hatte ich schon einen entscheidenden Schritt gewagt, indem ich die Sache mit Lisa beendet hatte. Ich kuschelte mich in mein frisch gemachtes Bett, das ich zuvor noch bezogen hatte. Ich starrte auf den Chat mit Jan, las alte Nachrichten oder schaute mir sein Profilbild an. Irgendwann zwang ich mich aufzuhören und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Jan

Am nächsten Morgen wurde ich entlassen. Mit dem Rollstuhl wurde ich bis zur Eingangstür gefahren. Dort wartete schon meine Mutter auf mich und zog mich in eine feste Umarmung. Sie half mir ins Auto, denn ich war noch etwas geschwächt von dem Gewichtsverlust. Danach fuhr sie mich in meine Wohnung. „Soll ich noch mit reinkommen?" fragte sie, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Danke Mama, aber Tim wollte noch zum Reden vorbeikommen." Sie verstand sofort und richtete noch einmal das Wort an mich, bevor sie verschwand: „Jan geh bitte nochmal in dich und überlege was du willst. Ihr beide seid stärker als du denkst. Hör auf dein Herz!" Sie drehte sich um und ging.

Den Rest des Tages grübelte ich vor mich hin. Ich konnte ahnen was auf mich zukommen würde. Um 6 Uhr klingelte es. Ich sperrte die Tür auf und schaute in seine leuchtend blauen Augen, die mich traurig anschauten. Ohne ihn zu begrüßen drehte ich mich um und verschwand im Wohnzimmer. Zögerlich folgte er mir. Ich setzte mich auf die Couch und er in einem sicheren Abstand daneben. Nach einer gefühlten Ewigkeit, wo wir um die Wette schwiegen, ergriff ich die Initiative und räusperte mich. „Tim du wolltest mit mir reden also tu das bitte", redete ich fast schon genervt auf ihn ein, was ich insgeheim sofort bereute. „Also ich...äh...weißt du..." Er atmete einmal tief durch, schaute mich an und begann zu sprechen. „Jan es tut mir leid. Irgendetwas zwischen uns hat sich verändert und ich weiß, dass du es auch gespürt hast. Der Kuss auf Madeira hat mich verwirrt, weil es falsch war. Aber trotzdem muss ich die ganze Zeit daran denken. Und dann hast du mir im Club so viele Dinge an den Kopf geklatscht, die mich echt verletzt haben." Ich sah, wie ihm eine Träne die Wange runterlief und griff aus Reflex nach seiner Hand. „Ich habe aus Frust Dinge zu dir gesagt, die ich zutiefst bereue Jan....Ich will dich nicht verlieren. Du bist mein bester Freund, du kennst mich wie niemand anderes es tut und ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen. Ich würde alles dafür geben die Zeit zurückzudrehen aber..." Er stockte kurz. Ich wusste was jetzt kommen würde und war trotzdem nicht vorbereitet. „Ich glaub ich habe Gefühle für dich Jan." Er schaute zu Boden. Die Tränen flossen nur so an seinem Gesicht herunter. Ich wusste nicht was ich jetzt sagen sollte. Hatte ich auch Gefühle für ihn? Wenn ja dann wüsste ich es doch, oder? Er saß so verzweifelt vor mir. Den Kopf gesenkt, der Körper in sich zusammengesunken. Sein Atem ging ungewöhnlich schnell und er schluchzte leise. Ich wollte ihn umarmen und ihm sagen, dass alles gut werden würde, aber irgendetwas anderes in mir hielt mich zurück. Angst? Überforderung?

Ein lautes Schluchzen riss mich wieder in die Realität zurück. Tim saß immer noch weinend und hektisch atmend vor mir. Ich legte meine Hand an seine Wange und wischte ihm die Tränen mit meinem Daumen sachte weg. Er schaute mir in die Augen und ich lächelte traurig. „Tim ich habe auch etwas gespürt aber..." „Aber was?" flüsterte er. Ich schaute zu Boden „aber ich bin an jemand anderem interessiert..."

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Okay mieser Cliffhanger und das Drama geht weiter... 

Aber hey heute gleich zwei Teile auf einmal als Entschädigung:) und vielleicht kommt heute noch mehr...Wer weiß...Wobei der nächste Teil echt hart wird.