"Wenn das ein Scherz sein soll, ist er nicht sonderlich witzig", fauchte ich, während ich mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
Na super. Fluchtweg abgeschnitten, alle Ausgänge versperrt.
"Das ist kein Scherz." Ian, oder Aidos, lachte. "Das ist mein voller Ernst."
"Aber warum?", fragte ich verwirrt. "Du bist beim NYPD, du hast Ares getötet, und einen ganzen Haufen CoN."
Aidos lächelte. "Hätte ich Ares nicht getötet, wäre er der Polizei in die Hände gefallen. Ares war nicht der loyalste, wenn ich das so ausdrücken darf. Er hätte mich ohne mit der Wimper zu zucken an das NYPD verraten, bloß um sich irgendwelche Vorteile einzuspielen."
Während ich den Raum mit meinen Augen hektisch nach einer Waffe absuchte, schnaubte ich verärgert. "Ares war äußerst loyal. Er hat uns kaum etwas über euch verraten."
"Was hätte ihm das auch gebracht?", seufzte Aidos, und ließ sich auf einen der nächstgelegenen Stühle fallen. "Und die CoN hab ich nicht getötet. Höchstens verletzt, damit meine Deckung nicht auffliegt, wie du dich vielleicht erinnern kannst."
Oh, verdammt. Ich hatte es auf seine Moral oder sein weiches Herz geschoben, aber seine Beweggründe waren so viel sinistrer gewesen.
"Okay, dann bist du eben der böse. Schön und gut." Ich verdrehte die Augen. "Aber warum hast du mich nicht schon so viel früher in deine Gewalt gebracht? Ares hat sich ja größte Mühe gegeben, während du die ganze Zeit daneben standest, und mich mit deinem kleinen Finger hättest dingfest machen können."
Aidos zuckte mit den Schultern. "Es war ein Test. Ob Ares unter Druck gut arbeitet, wie weit ich meinen Einfluss auf die Polizei noch ausweiten kann, wie leichtgläubig du eigentlich bist."
Ich starrte ihn hasserfüllt an. "Ich habe dir vertraut, mein Dad hat dir vertraut! Spürt du eigentlich gar keine Gewissensbisse?"
Aidos legte den Kopf schief. "Ähm, warte. Nein."
Fieberhaft versuchte ich mich an meine früheren Besuche auf dem Revier erinnern. Gab es irgendwelche versteckte Ausgänge, die ich zu meinen Gunsten ausnutzen konnte?
Mein Gehirn schien wohl unter Schock nicht allzu gut zu arbeiten, denn das einzige, das ich in meinem Kopf hervorrufen konnte, war gähnende Leere.
"Und was hast du jetzt vor? Warum bin ich hier?"
Aidos griff zu einem Telefon, dass auf dem Schreibtisch vor ihm stand. "Ich werde jetzt deinen Dad anrufen. Ich werde ihm sagen, dass ich dich hier bei mir habe, und dass du sterben wirst, wenn er nicht sofort seine Waffen auf die SGs richtet."
Ich benötigte einen Augenblick, um mich zu fassen, und ihm nicht direkt ins Gesicht zu springen, dann sagte ich mit mühsam kontrollierter Stimme: "Das lässt du schön bleiben."
"Oh, halt den Rand", seufzte er. Er zog eine Pistole aus der Schublade am Schreibtisch, entsicherte sie und zielte direkt auf meinen Kopf. "Lass mich telefonieren, du Trantöle."
"Ich hasse dich", knurrte ich.
"Aha", murmelte er geistesabwesend. Er wählte eine Nummer, bevor er sich den Hörer ans Ohr hielt. "Oh, guten Morgen, Captain." Er machte eine kurze Pause. "Jaja, Ihrer Tochter geht es gut. Damit das auch weiterhin so bleibt, sollten Sie jetzt ganz genau tun, was ich sage."
Während Aidos in sein Gespräch vertieft war, wartete ich auf den richtigen Augenblick, bevor ich auf die Tür zurannte und verzweifelt am Türgriff rüttelte.
Sie ließ sich weder aufschieben, noch reißen, brechen oder eintreten.
Aidos hinter mir gab ein spöttisches Lachen von sich. "Einen Augenblick, Captain." Er legte seine Hand auf den Hörer. "Du bist wirklich nicht die hellste. Diese Tür ist aus Stahl, dreifach gesichert. Polizeiwahre eben."
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Sangster's Gangsters
FanfictionIn New York City treibt schon seit einer längeren Weile eine gefürchtete Straßengang, bekannt als "Sangster's Gangsters" ihr Unwesen. Ihr Anführer, Thomas Sangster, gilt als furchtloser Pionier auf dem Gebiet der Kriminalität. Ob Abseilen vom Empir...