Als ich aufgeregt auf der Rückbank des von Aaron gelenkten Autos saß, konnte ich es immer noch kaum glauben.
Ich würde das Hauptquartier endlich zu Gesicht bekommen! Das machte mich sozusagen zu einem vollwertigen Mitglied der Sangster's Gangsters.
Allein der Gedanke daran ließ mein Herz schneller in meiner Brust schlagen, und ich wischte mir meine schwitzigen Handflächen an meiner Jeans ab.
Diese Information besaß wahrscheinlich niemand außer den Sangster's Gangsters selbst, und ich wusste, dass die Polizei sprichwörtlich über Leichen gehen würde, um auf dem selben Stand zu sein wie ich.
Aber nur kein Druck, nicht wahr, Aoife?
Aaron verbrachte beinahe die gesamte Fahrt damit, sich über den Verkehr zu lamentieren, zumindest solange, bis Thomas der Kragen platzte, und er das Radio bis zum Anschlag aufdrehte.
Daraufhin funkelte Aaron ihn wütend an, was Thomas mit einem arroganten Blick konterte.
Oje, bei denen hing der Haussegen aber mächtig schief.
Ich versuchte, möglichst ruhig und unschuldig auf der Rückbank zu sitzen, und aus dem Fenster zu sehen.
Weder wollte ich irgendwie in Thomas' und Aarons kleinen Disput hineingezogen werden, noch wollte ich auch nur eine Sekunde von der vorbeiziehenden Umgebung verpassen.
Noch befanden wir uns in Manhattan, aber dann bog Aaron auf die Uferstraße des East Rivers ab.
Fuhren wir nach Brooklyn?
Als Aaron jedoch sämtliche Abfahren zu diesen Borough ignorierte, verwarf ich meine Idee gleich wieder.
Wo lag dieses verdammte Hauptquartier? Ich wurde langsam wirklich nervös.
Das Auto fuhr noch eine Weile die Uferstraße entlang, dann bog Aaron in eine der Lagerhallen auf der rechten Seite der Straße ab.
Ich musste zugeben, ein wenig enttäuscht war ich schon. Dem Anschein nach hatte ich mich also doch nicht getäuscht. Das Hauptquartier befand sich tatsächlich in einer Lagerhalle.
Kaum, dass Aaron das Auto in das Gebäude manövriert hatte, lag meine Hand schon am Türgriff, um auszusteigen. Als ich jedoch bemerkte, dass es hier entschieden anders aussah als sonst, zuckte ich irritiert zurück.
"Leute?", fragte ich verwirrt. "Wo in aller Welt sind die alle?"
Die Lagerhalle war gähnend leer, außerdem sah sie ganz anders aus, als das Hauptquartier der Sangster's Gangsters. Es hatte sowohl Fenster als auch eine geringere Größe.
"Warte", erwiderte Aaron, beinahe gelangweilt.
Ich sah wieder verwirrt aus dem Fenster, und wäre beinahe an einer Herzattacke verendet.
Das Gebäude schien zu wachsen!
Ich brauchte eine Weile um zu kapieren, dass sich nicht die Lagerhalle erhob, sondern wir in dem stehenden Auto langsam hinabsanken.
Das Hauptquartier war also unterirdisch, nicht schlecht.
Bald waren wir unter der Erdoberfläche verschwunden, und ich starrte gespannt an Thomas und Aaron vorbei aus der Windschutzscheibe.
Die Sicht, die sich mir erbot, kam mir ziemlich bekannt vor. Es war das Innere der Garage des Hauptquartiers, und die breiten Tore, durch die Aaron das Auto lenkte, gingen nicht etwa ins Freie hinaus, sondern bildeten bloß eine Trennmauer zwischen der Garage und diesem Autolift, der uns von der Erdoberfläche ein paar Yards nach unten befördert hatte.
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Sangster's Gangsters
FanficIn New York City treibt schon seit einer längeren Weile eine gefürchtete Straßengang, bekannt als "Sangster's Gangsters" ihr Unwesen. Ihr Anführer, Thomas Sangster, gilt als furchtloser Pionier auf dem Gebiet der Kriminalität. Ob Abseilen vom Empir...