CHAPTER 16

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Fast eine Woche lang hatte nichts von Thomas gehört.

Ich war meinem gewohnten Leben nachgegangen, hatte mich mit Nicole und Ashley fürs Kino verabredet, meine Hausaufgaben gemacht, mich mit Finn über Baseball gestritten, mit meinem Dad über die Wäschegänge; kurzum die Ruhe war wieder in mein Leben eingekehrt.

Doch trotz meiner vollkommenen Isolation hatte ich ein paar Dinge mitbekommen.

Die Fahndungen des NYPD hatten sich inzwischen verstärkt. Thomas' Gesicht blickte von unzähligen Litwassäulen, Titelseiten diverser Zeitungen und riesigen Plakaten auf den Werbeflächen der Hochhäuser auf mich herab.

Wann immer mich gerade niemand beobachtete, riss ich die Fahndungsmeldungen von den erreichbaren Orten, zerknüllte sie, und warf sie in den nächsten Mülleimer.

Das war meine stille Rebellion gegen meinen Dad und meine Solidaritätsbekundung für Thomas.

Ich war noch da. Und ich würde zurückkommen.

Wills letzte Bitte hatte mich in den letzten Tagen wie ein bitterer Nachhall begleitet, aber im Grunde war ich nie wirklich gewillt gewesen, den SGs den Rücken zuzukehren.

Wann immer ich das Empire State Building passierte, und dort die unverblassten Lettern im Sonnenlicht erstrahlen sah, füllte sich mein Herz mit Freude.

Ich war nicht weg. Bald würde ich zurückkommen.

Mit ein paar SGs kam ich auch so in Kontakt. Thomas hatte Tag und Nacht zwei seiner Leute in der Nähe meiner Haustür aufgestellt, die mich, ebenso wie ich sie, mit einem Nicken begrüßten, wann immer ich das Haus betrat oder verließ.

Einmal, als ich gerade mit Ash und Nicole das gesamte Macy's leergeshoppt hatte, war ich sogar Aaron begegnet.

Er hatte am Ausgang gestanden, die Hände in den Taschen seiner Jacke und er hatte mich unverwandt angeschaut.

Ich hatte meinen Blick so schnell wie möglich angewandt, und Ashley hatte mich später sogar gefragt, ob ich einen Geist gesehen hatte.

Keinen Geist. Eher meine Bestimmung und ein zu erfüllendes Versprechen.

Ich würde zurückkommen. Schon bald.

Mein Handy schwieg in dieser Zeit beharrlich. Es war, als hätte meine Kooperation mit den SGs niemals richtig existiert.

Obwohl ich offiziell "nicht im Dienst" war, versuchte ich trotzdem, meinem Dad einzubläuen, dass das NYPD die falschen Männer jagte.

Ich konnte ihm nicht direkt von Ares und meiner Entführung erzählen, denn obwohl dieser Umstand die Meinung meines Dads zwar gründlich verändert hätte, würde ich trotzdem zugeben müssen, dass ich mit den SGs unter einer Decke steckte. Und wenn Dad das herausfand, dann würde er mir so lange ein schlechtes Gewissen einreden, bis ich wichtige Infomationen oder gar den Standort des Hauptquartiers preisgab.

Das musste auf jeden Fall unterbunden werden.

Ich versuchte, nicht allzu oft an Will zu denken, aber meine Träume zerstörten meine Bemühungen ohne größere Schwierigkeiten.

Fast jede Nacht kehrte ich in das verlassene Gebäude in der Bronx zurück, musste ohnmächtig zusehen, wie Will erneut vor meinen Augen erschossen wurde, manchmal betätigte sogar ich selbst den Abzug.

"Bleib bei Thomas bis zum Ende."

Seine Bitte zog sich wie ein rotes Band durch meine Träume und als ich zum gefühlt hundertsten Mal schweißgebadet aufwachte, griff ich blind nach meinem Handy.

Sangster's GangstersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt