CHAPTER 34

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Zwei Tage vergingen, ohne dass ich ein Wort sagte.

Mein Zimmer war mein ultimatives Refugium geworden, niemand hatte die Erlaubnis es zu betreten, vor allem nicht Dad.

So erschüttert ich von Ashtons Tod war, langsam wurden diese Gefühle von der allumfassenden Wut verdrängt.

Dad hatte den schwerverletzten Aidos in Gewahrsam genommen, der alles gestanden hatte, und trotzdem ließ er nicht von der verrückten Idee ab, Thomas auch noch vor Gericht zu schleifen.

Ich war so wütend.

Thomas war der Gute. Er musste sich nicht für seine Taten verantworten.

Mayor Townley hatte endlich eine offizielle Pressekonferenz gegeben, zusammen mit meinem Dad und der Stadt die Ereignisse der letzten Wochen noch einmal genau zu erklären.

Viele hatten geahnt, dass das ganze Chaos von einem Bandenkrieg herrührte, aber als Mayor Townley diese Gerüchte bestätigte, verfiel die gesamte Stadt trotzdem in Aufruhr.

Aaron und Thomas hatten entschieden, trotz der Sympathie des Volkes nicht an die Öffentlichkeit zu gehen.

Immerhin kamen einige SGs aus respektablen Familien, und eine plötzliche Offenbarung hätte ihren Ruf für immer zerstört.

Am dritten Tag bekam ich haufenweise Besuch.

Madame Olivière war die erste. Es war kein Geheimnis mehr, dass ich in die Geschehnisse der letzten Wochen mehr als nur ein wenig verwickelt gewesen war.

Sie kam mit einer Tüte Croissants, und zwei Pappbechern voller Kaffee.

Ich hatte sie nicht mehr gesehen, seit ich mir das Kleid von ihr ausgeliehen hatte, und um ehrlich zu sein, war ich gar nicht scharf drauf, ihr meine Blasphemie an dem guten Stoff zu beichten.

Claire schien jedoch nicht wütend zu sein, sie lächelte mich an, bevor sie sich auf einen Stuhl gegenüber von meinem Bett setzte.

"Guten Morgen, Aoife."

"Hallo", nuschelte ich.

"Wir vermissen dich beim Tanztraining." Sie sprach mit ihrem natürlichen, amerikanischen Akzent.

"Jeder weiß, dass ich eine von ihnen bin." Ich schluckte. "Mir wird von nun an nur noch Misstrauen entgegengebracht werden."

Claire schüttelte langsam dem Kopf. "Du warst lange nicht draußen." Ein winziges Lächeln umspielte ihre Lippen. "Jeden Tag gibt es wieder Demostrationen. Die Leute fordern Freiheit für alle Sangster's Gangsters. Sie sagen deinem Dad, er solle sich ein Beispiel an seiner Tochter nehmen."

Ich blinzelte überrascht. "Wie bitte?"

"Du bist eine Heldin, Aoife. Ebenso wie Thomas Sangster und die übrigen namenlosen Mitglieder der SGs." Sie suchte in ihrer Tasche nach ihrem Handy. "Die SGs haben überall in der Stadt Schreine für ihre gefallenen Brüder errichtet. Warte, ich hab auf dem Weg hierher ein paar Fotos gemacht."

Sie warf mir ihr Handy in den Schoß, und ich blätterte ein wenig in der Gallerie umher.

Franklin war gefallen, ebenso wie Zach und Daniel, Jakes Bruder.

Einen Augenblick lang, meinte ich zu ersticken.

Ich hatte sie alle gekannt, sie waren in dieser kurzen Zeit meine Freunde geworden, meine Mitverschwörer. Der Gedanke daran, dass sie nicht mehr am Leben waren, brachte mich fast um den Verstand.

Das letzte Bild in der Gallerie war unweit von hier aufgenommen worden.

Die gesamte Frontseite eines der Backsteinhäuser war bemalt, mit einem stilisierten Bild von Ashton.

Sangster's GangstersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt