Schon aus der Ferne sah ich die riesige Weltkugel über den Baumwipfeln des Parks auftauchen.
Wenn ich mich recht entsinnte, dann war sie 1963 im Laufe der World's Fair gebaut worden. Die Kugel hatte inzwischen einen sehr hohen Berühmtheitsstatus, sie war sogar schon in einigen Filmen aufgetaucht, aufgrund ihrer Prominenz und da sie schlichtweg gut aussah. Zum Beispiel war Iron Man im zweiten Teil der gleichnamigen Filmreihe darüber hinweggeflogen.
Langsam dämmerte mir, inwiefern das ein Problem werden konnte.
"Ashton", murmelte ich, während wir schnellen Schrittes auf die Weltkugel zuhielten. "Habt ihr schon mal überlegt, dass wir eventuell nicht alleine sein werden?"
"Haben wir." Er war wie ich etwas Atem und während seine Augen die Umgebung auf der Suche nach möglichen Gefahren durchleuchteten, erklärte er mir schnell, was Thomas für uns geplant hatte. "Am Zielort wartet ein LKW auf uns, ich glaube Shane hat ihn mal bei den Behörden gestohlen, denn er sieht ziemlich offiziell aus. Mithilfe ein paar großer, einschüchternder Männer sollte es uns nicht schwer fallen, die Schaulustigen davon zu überzeugen, das Feld zu räumen."
Mir schwante Übles, und als wir schließlich um die Ecke bogen, wurde mein Verdacht bestätigt. "Ihr habt einen Wagen des NYPD gestohlen?!"
Aaron, der gerade einen Pulk Mädchen davon überzeugt hatte, sich einen anderen Ort zum Lästern zu suchen, kam auf uns zu.
"Beruhig dich, Aoife." Sein Grinsen deutete jedoch darauf hin, dass er großen Spaß an dieser Situation hatte. "Die NYPD hat mehr als genug von diesen Autos. Außerdem musst du lernen, gegen die Polizei zu arbeiten."
"Ich weiß", jaulte ich kläglich. "Es ist nur so, dass ich mein ganzes Leben lang sozusagen mit der Polizei aufgewachsen bin, und obendrein muss ich auch noch meinen Vater hintergehen."
Während Ashton zu Franklin aufschloss, beugte Aaron sich zu mir hinab, sodass ich direkt in seine Augen sehen musste. "Noch ist es nicht zu spät, auszusteigen. Du könntest diesen Ort hier verlassen, und nie wieder an uns denken, uns einfach vergessen." Er fuchtelte theatralisch mit seinen Armen in der Luft herum. "Obwohl es mir natürlich das Herz brechen würde, wenn du uns verließest."
Ich musste lachen, und spürte wie ein Teil der Anspannung von mir abfiel. "Du bist so ein Idiot. Natürlich bleibe ich. Auch wenn es nur um deines Herzen willen ist."
Aaron grinste und zog mich an meiner Hand zu dem LKW, der soeben seine Ladeluken geöffnet hatten. "Dann machen wir uns an die Arbeit."
Ashton und Franklin hatten den Platz inzwischen weitgehend von Zeugen befreit, und sie begannen nun den Bereich um die Kugel herum mit Plastikband abzusperren, auf dem in weißen Lettern 'NYPD' geschrieben stand.
Selbst das hatten sie der Polizei abgeluchst.
Ich beschränkte mich darauf, Aaron hinterher zu dackeln und ihn mit gespielt weinerlicher Stimme zu fragen, was genau denn nun der Plan sei.
Ihm schien wohl irgendwann endgültig der Kragen zu platzen, denn er drückte mir plötzlich mehrere Kisten in die Hand, deren Inhalt ich einem ordentlichen Kreis um die Weltkugel aufstellen sollte.
Vorsichtig öffnete ich eine der Kisten um einen Spalt. "Feuerwerk?", schnaubte ich, ein wenig enttäuscht.
"Wären dir Handgranaten lieber? Kann ich arrangieren, wenn du willst." Aaron verdrehte die Augen. "Eigentlich hatte Thomas ja vor, das Teil in die Luft zu sprengen, aber ich glaube du hast ihn vom Gegenteil überzeugt."
Zuerst registrierte ich gar nicht so richtig, was Aaron gesagt hatte.
Erst als ich schon wieder bei der Kugel stand, und das Feuerwerk in die von Franklin aufgestellten Halterungen steckte, wurde mir der eigentliche Inhalt von Aarons Aussage bewusst.
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Sangster's Gangsters
FanfictionIn New York City treibt schon seit einer längeren Weile eine gefürchtete Straßengang, bekannt als "Sangster's Gangsters" ihr Unwesen. Ihr Anführer, Thomas Sangster, gilt als furchtloser Pionier auf dem Gebiet der Kriminalität. Ob Abseilen vom Empir...