21 - Revenge.

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Ich stand vor dem Spiegel und betrachtete das müde Gesicht und die trockenen, zerzausten, langen braunen Haare.
Gott, wie ich dieses Gesicht hasse, wie ich diese Haare hasse, wie ich diesen Körper hasse, wie ich mich hasse...

Mit meiner zitternden rechten Hand, griff ich nach der Schere, die ich heute Morgen noch auf den Rand des Waschbeckens gelegt hatte.
Langsam und vorsichtig ging ich an meine Haare.
Ich nahm mir ungefähr die Hälfte meiner Haare und Schnitt langsam und möglichst gerade, über meiner Hand entlang.
Als ich dann die Haare in der Hand hatte, fühlte es sich irreal an. Auch der Blick in den Spiegel fühlte sich nicht real an, mehr wie ein Traum, aber es fühlte sich nicht falsch an, nur ungewohnt.
Ey, du musst sagen, das sieht garnicht mal sooo beschissen aus. Wenn ich jetzt noch abnehme und an meinem Charakter arbeite, könnte ich dann die beste Freundin sein, die Xender verdient hätte, die Wanda und Natasha verdient haben und die Freundin sein, die Pietro verdient hat...
Excuse me, what? DU willst abnehmen? DU LAUCH WILLST ABNEHEMEN?! Lass das nen' Witz von dir sein, denn dass einzigste was du machen müsstest, wäre zu nehmen, dass mit dem Charakter kannst von mir aus machen, juckt. Aber du nennst dich nicht nocheinmal „Fett" egal ob, dierekt oder indierekt, alles klar?
Brauchst ja ned dierekt so aggressiv so werden, ist ja gut...
Was machst du da?!
Wonach siehst denn aus?! Fertig machen zum rausgehen
Warum?!
Meine Schuld, auf andere schieben... oder so
Du willst doch jetzt aber nicht Xen's Schwester umbringen, oder?
Was- hä?! Wie kommst du auf so etwas? Was denkst du von Mir? Nein, natürlich nicht. Ich töte Strucker, vielleicht nur wenn ich Lust habe, töte ich sie, aber nur wenn ich Lust habe, mal schauen
Ja und dann?
Dann bin ich ein zufriedener Mensch, ich habe dann Xen gerecht und bestenfalls zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, aber mal schauen. Vielleicht bleibt es aber auch nur bei Strucker...

Der Gedanke, dass ich diesem Mörder, zeigen kann was er geschaffen hat, ließ mich lächeln.
Ich könnte ihm einfach das Herz raus reißen, oder ihn mit einem Eiszapfen durchbohren, ihn verbrennen lassen, wäre auch eine Option, oder ihn würgen... Es waren einfach so viele Optionen
Oder, du lässt mich dass machen, dass ist einfacher
Nein, Avril, nein. Ich möchte ihn selbst umbringen... Das bin ich Xender schuldig...
Nagut, wenn du meinst...

-Zwei Stunden später.-

Die Luft war noch nie so stickig hier... Es riecht nach Verwesung...
Ach, aber das findest du nicht Ekelhaft Eritria?
Nein, warum sollte es? Es ist nicht so schlimm wie damals, als mit vierzehn in so einer Wohnung mit fünf verwesten Leichen, dass war ekelig. Aber das? Ne, nicht wirklich
Du bist komisch...
Ja, wie auch immer, da ist der Pisser
Und jetzt?
Ich weiß nicht... er sollte mir, bevor er stirbt, in die Augen schauen. Ich will seine Angst sehen...
DAS klingt richtig psycho-
Ja, wie auch immer
Ich öffnete so leise wie möglich das Gitter, des Lüftungsschachtes.
Meine Schuhe machten kaum Geräusche, als ich auf dem Boden aufkam.
Wie unangenehm, meine Beine tuen voll weh... wie hat sich Xender damals immer in so etwas über drei Stunden, teilweise versteckt
Es war ein fast leerer Raum, der im Prinzip so aufgebaut war wie jede Zelle, bis auf die Fenster. Während die Zellen im Mittelalter nur ein kleines, oder gar kein Fenster hatten, hatten dieser Raum ein ziemlich großes, längliches Fenster, welches ein Drittel der Wand einnahm. Der Raum war nicht gut beleuchtet, aber man konnte viel erkennen.

„Kann ich dir helfen Eritria?" seine Stimme war kalt, aber ruhig.
„Wir wissen beide, dass du das nicht kannst" Ich nahm langsam mein kleines Klappmesser aus meine Hosentasche.
„Du hast von Mir alles bekommen was du wolltest. ALLES! Und jetzt" er lächelte, aber er hatte Angst. Vor Mir. „Jetzt hingergehst du mich? ICH BIN DEINE EINZIGSTE FAMILIE! Der einzigste der dich nie verstoßen hat, der dich immer so genommen hat wie du warst!"
„Gott. halt. dein. Maul!" ich würgte ihn.
„DU. DU HAST MIR ALLES GENOMMEN, ALLES!"
Er würgte nach Luft, seine Augen würden gläsernd, langsam stiegen ihm Tränen in die Augen.
„Du hast mir meine einzigste Familie genommen und ich werde mich jetzt dafür rechen" Pause. Ich machte eine kurze Pause, bevor ihn ihn zu Boden fallen ließ. Er keuchte auf.
Hoffentlich hat er sich etwas geprellt
Er lag so verletzt auf dem Boden, dass es einem glatt leid würde, ihn so zu sehen.
Aber nach alldem, was er getan hat, was er mir, was er Xender angetan hat, hatte er kein Mitleid verdient. Nicht so ein Monster.
Langsam ging ich mit meiner linken Hand an sein Gesicht, und zog seinen Kopf hinten, so dass er mir in die Augen schauen musste. Er zitterte leicht, was mich verwundert.
„Ich möchte, dass DU mir in die Augen siehst. Ich möchte dass du dein Herz in meiner Hand siehst und ich möchte dass du dir das Loch in deiner Brust anschaust, ich möchte dass du siehst was du erschaffen hast und wie sich dass von dir geschaffene gegen dich wendet" Ich lächelte viel breiter als zu vor.
Er schaute mir in die Augen, als ich meine Hand noch etwas näher an seine Brust.
Der Gedanke, das ich mit ansehen darf, wie er durch mich, einen letzen Atemzug tätigen darf und danach nie wieder irgendwem weh tun kann, ließ mich lächeln. Es wurde mir Xender nicht zurück bringen, aber es wäre ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. In Richtung Hydra's Vernichtung.
„Hail Hydra" sagte er.
„Fick dich, Strucker"
Er riss die Augen auf, als ich sein Herz aus seiner Brust riss.
Das dunkelrote Blut lief aus den Lungenaterien, über meine Hand. Es tropfte auf unsere Klamotten und auf den Boden.

Ich drehte meine Hand zur Seite, so dass mein Handrücken zur Wand zeigte.
Das Herz fiel zu Boden und mit einem leisen, aber angenehmen, platschgeräusch fiel sein Herz auf den Steinboden.

Es war so viel schöner, als ich es je hätte träumen können.

Langsam verteilte sich das Blut aus Struckers Herz auf dem Boden.

Es war so befriedigend...
Ich habe es geschafft... Ich habe ihn Umgebracht, er wird niewieder jemandem schaden

Ich setzte mich neben Strucker auf den kalten Boden. Zum ersten Mal in meinem Leben, fühlte ich etwas anders als Hass und Verachtung für ihn.
Zum ersten Mal in meinem Leben, empfand ich Mitleid mit ihm. Er tat mir leid.

Ich atmete schwer und enttäuscht aus. Ich sollte der Welt nicht zeigen was er aus mir gemacht hat, ich sollte der Welt zeigen wer ich wirklich bin...

The Story of Eritria KasakowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt