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Als Jimin dieses Mal Träumte, wusste er es von Anfang an. Die Halle, in der er sich befand, war eine riesige Konstruktion aus Säulen, viereckige, graue Blöcke in immer wiederkehrenden Abständen von ca. Zehn Metern, die die Rüstung oberhalb stärkten. Es sah aus wie der unterste Stockwerk eines noch nicht fertig gebauten Gebäudes. Ein fahler Streifen Sonnenlicht erhellte den blechgrauen Boden. Es war still und von weit entfernt glaubte er eine Motorengeräusch oder eine Art Anlage zu hören. Er ging einige Schritte, die Halle war verdammt groß, bis er in der Mitte der Konstruktion stand.

„Du hast die Seiten noch nicht gelesen.", sprach Traumyoongi, als er wie aus dem nichts hinter Jimin auftauchte. Vorwurf lag in seiner Stimme. „Aber noch hast du ja nichts falsch gemacht. Auch wenn es ziemlich knapp war."
„Wusstest du, wie es ausgehen würde? Ich meine die anderen Sachen hast du ja auch irgendwie vorher gesehen..", fragte Jimin. Traumyoongi schüttelte den Kopf: „Manches wusste ich ohne einen Grund, das konnte ich dann ausnutzten um dich aufmerksam zu machen, aber ich kann es nicht kontrollieren. Meine Anwesenheit könnte vieles verändern, aber das darf es nicht. Nur das nötigste. Aber dazu wirst du mehr auf den Seiten erfahren, die ich dir gegeben habe. Lies sie bitte gleich nachdem du aufwachst, aber ohne das Yoongi etwas davon mitbekommt!"
Jimin nickte und sie liefen weiter in eine unbestimmte Richtung. Die Halle schien sich in alle Richtungen unendlich auszudehnen.

„Was war passiert? Also so wie du es erlebt hast meine ich.. Wie ist Yoongi gestorben?" Jimin hatte lange überlegt, ob er diese Frage stellen sollte. Es brach ihm immer noch das Herz.
„Yoongis Chef hatte ihm Mitgeteilt, ein Kollege wöllte mit ihm ein paar Schichten in den nächsten Tagen tauschen. Ich werde dir erzählen, warum das so war oder zumindest das, was ich mir davon denken kann. Allerdings musst du es für dich behalten. Es würde zu sehr in den Lauf der Dinge eingreifen. Das ist gerade nicht unsere Aufgabe.", erklärte der schwarzhaarige, woraufhin Jimin nickte.

„Nunja, Yoongi übernahm die Schichten und dachte sich natürlich erstmal nichts dabei. Als er am nächsten morgen hörte, dass Neun der Leute, die an diesem Abend dort gegessen hatten, an einer schweren Vergiftung gestorben waren, wusste er, dass das etwas mit seinem Kollegen zu tun hatte. Das sagte er auch der Polizei, die ihn als Koch an jenem Abend natürlich verdächtigte. Doch der Chef meinte wohl, die Schichten wären so wie immer gewesen und der Kollege sei schon seit zwei Wochen im Urlaub. Wobei Yoongi wusste, dass das nicht stimmte, er hatte ihn a noch vor kurzem gesehen."
„Also war das mit dem Chef abgesprochen, die Schuld auf Yoongi zu schieben... warum sollte der Chef wollen, dass so etwas in seinem Restaurant passiert? Das hatte doch sicher negative Auswirkungen..", überlegte Jimin.
Plötzlich traten sie hinter ein paar weiteren Säulen auf eine weite Ebene hinaus. Der Himmel war rosa- orange und in weiter ferne sah man Berge. Es war wunderschön.
Traumyoongi seufzte und fuhr mit seiner Hand über die Narbe an seinem Gesicht.

„Er hat denke ich eine große Summe an Geld dafür bekommen. Meiner Meinung nach war es nämlich eindeutig ein Mord. Es gab an diesem Tag nämlich einen besonderen Gast: Wang Yiren. Sie war mit ihrem Freund zum Essen da und starb noch am selben Abend."
Jimin hatte von ihr gehört. Sie war eine Newcomer- Sängerin und hatte eine Fabelhafte Stimme. Doch warum sollte jemand sie tot sehen wollen?
„Sie war die Ex des Bruders von dem Kollegen, der das Essen vergiftet hat. Doch Yoongi konnte das nicht erzählen. Sein Chef feuerte ihn und drohte ihm zum Abschluss, er hätte Leute, die ihm etwas antuen würden, wenn er etwas sagen würde. Er ging also nicht zur Polizei. Stattdessen erzählte er es dir."

„Mir?", wiederholte Jimin baff und Traumyoongi nickte. „Es war ein Fehler gewesen. Zwei Tage später wurdest du angefahren. Du hast überlebt, hattest echt Glück gehabt. Aber Yoongi konnte es sich nicht verzeihen. Und die Männer kamen wieder. Sie töteten Yoongi nicht. Es wäre wahrscheinlich zu sehr aufgefallen. Sie quälten ihn, ich sage dir lieber nicht wie. Jedenfalls kam davon auch diese Narbe an meinem Auge. Sie gaben ihm eine Spritze und sagten ihm, in wenigen Stunden würden Schmerzen kommen und dann wäre es vorbei. Das stimmte nicht aber Yoongi war zu verzweifelt und zu erschöpft um richtig zu denken. Er fühlte sich schlecht, weil er Angst vor dem Schmerz hatte. Er redete sich ein er hätte es verdient und er müsse durchhalten, doch dann siegte die Angst vor den Schmerzen. Er Sprang von dem Dach eines Wohnhauses."

Jimin hatte garnicht gemerkt, dass er weinte. Das lag wohl auch daran, dass dies immer noch ein Traum war und er hoffte, in der Realität würden die Tränen nicht über seine Wangen laufen. Sie schwiegen eine Weile, bis Jimin fragte: „Ist das nun vorbei? Kann es nun nicht mehr passieren?" Es klang beinahe nach einer verzweifelten Bitte. Er wusste schon bevor der schwarzhaarige es aussprach, dass noch nicht alles getan war.

„Ich weiß nicht alles. Ich bin nicht der Yoongi den du kennst und ich bin nicht allwissend. Ich kann hoffen und ich kann gewisse Dinge vermuten. Aber auch ich kann mich täuschen. Irgendetwas ist in mir was mich leitet. Letztendlich ist es wohl dieser Teil, der in der Lage ist, die Dinge zum Guten zu ändern. Nur habe ich keine Macht darüber. Wenn es doch passieren wird, war es von Anfang an so vorher gesehen. Aber wie gesagt, dass weiß ich eben nicht. Mein Gefühl sagt mir, wir müssen noch etwas tun."

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Yoongis Geschichte ist hier wohl etwas ausgeartet:) Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung ob das irgendwie Sinn macht..

Whispering Nightmares||Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt