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Verwirrt betrachtete er den Raum mit den hohen Wänden, über dem Licht schien, welches die beigefarbenen Wände noch heller wirken ließ. Er stand in der Mitte des Raumes, zu seinen Füßen erstreckte sich ein schwarz-weißes Muster, auf welchem sich kein einziges Staubkorn befand. Säulen und Torbogen erstreckten sich in verschiedenen Formen und verzierten den Raum, wobei man eher annehmen könnte, es wäre eine Halle. Am eigenartigsten waren die Stauen, welche vereinzelt in der Mitte der Halle standen und etwas verloren wirkten. Dieses Gefühl kam jedoch sicherlich auch von der Stille, die Herrschte und keine Gruselige oder Peinliche Stille war. Er empfand sie als recht angenehm, weshalb er auch kurz nur dastand um zu lauschen. Hörte er da vielleicht doch etwas? Nein, da war nichts.
Trotz der zufrieden-stellenden Stille wurde er unruhig. Er fühlte sich irgendwie beobachtet. Konnte es an den Statuen liegen, bei welchen er sich einbildete, sie würden ihn mit ihren leblosen, versteinerten Augen ansehen? Er näherte sich der größten Statue und musterte sie ausgiebig. Es war eine gebückte, menschliche Gestalt, die auf einem gräulichem Podest kniete. Als er sie umrundete, sah er am Steingemeißelten Rücken zwei schwarze Linien, die senkrecht beide Seiten vom oberen Teil der Wirbelsäule zierten. Nein, es waren keine Linien, es war etwas, was aus dem Stein ein kleines Stück herausragte und an abgebrochene Flügel erinnerte. Er runzelte die Stirn und wandte sich von der Gestalt ab.
An den Wänden hingen an manchen Stellen Spiegel oder Bilder. Ein Gemälde schien besonders zu sein, da es größer war als die anderen und einen goldenen Ramen besaß. Er näherte sich dem Kunstwerk und unterbewusst verstand er nun, was das hier war. Ein Museum.., stellte er fest und fand es beinahe lächerlich, dass ihn dieser Gedanke erst jetzt erreichte. Beinahe wäre er weiter in Gedanken abgedriftet, doch das Gemälde zog wieder seinen Blick auf sich. Dort waren engelsähnliche Gestalten, ein Gewimmel von allen möglichen Wesen mit Schwertern und Schildern, bis hin zu Tieren wie einem Hai oder einer Art Kugelrunden Seerobbe, die auch ein Pokémon hätte sein können. Das Bild verwirrte ihn noch mehr. Er versuchte etwas zu erkennen doch irgendwie verschwamm alles vor seinen Augen. Und dann spürte er plötzlich, dass etwas hinter ihm war. Doch keine Sekunde später, ohne das er reagieren konnte, schoben sich zwei Hände vor seine Augen und verdunkelten seine Sicht.
Er holte Luft, wollte irgendwie reagieren, schreien, sich wehren. Doch er tat nichts, bis sich die Dunkelheit nicht nur über seine Augen, sondern auch über seine Gedanken legte. Als sein Bewusstsein wieder an Stärke gewann, musste er schaudernd feststellen, dass seine Augen verbunden waren. Er wusste nicht wo er war, wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war und das machte ihm Angst. Er spürte, dass er auf einem kalten Boden saß und richtete sich auf. Er versuchte die Augenbinde abzubekommen, doch natürlich klappte das nicht. Vorsichtig ging er ein paar Schritte. Bei jedem Schritt hallte das Geräusch in seinen Ohren wieder. Ohne seine Augen versuchte er sich auf seine anderen Sinne zu konzentrieren, weshalb er die Wand, an der er gelehnt hatte, abtastete. Seine Finger glitten an einem Türrahmen entlang und Hoffnung stieg in ihm auf. Auf was hoffe ich eigentlich?.., fragte er sich, während er an die Klinke gelangte. Sie ging nicht auf. Natürlich nicht.
Seufzend wollte er seine Hand von dem massiven Griff lösen, da ertastete er etwas, was daran befestigt war. Eine Art Stoffstreifen. Mit erschrecken musste er feststellen, dass es das selbe Band war, womit seine Augen verbunden waren und er somit daran gefesselt war. Das Panische Gefühl breitete sich langsam wieder in seiner Brust aus. Ich muss hier doch irgendwie rauskommen!..
„Jimin".., durchschnitt Yoongis raue Stimme seine Gedanken und wunderlicher weise fühlte er sich nun ruhiger als je zuvor. Die Panik und die Angst waren vollkommen verflogen, doch er wurde nun Misstrauisch. „Yoongi?", flüsterte er in den Raum. Als keine Antwort kam, trat er vorsichtig von der Wand weg, in die Richtung, aus welcher er die unverwechselbare Stimme gehört hatte. Doch nur nach wenigen Schritten hielt ihn das Band, an welches er gefesselt war, zurück. Mit zusammen gepressten Lippen stemmte er sich gegen die Behinderung doch es brachte nichts. Er blieb wie angewurzelt stehen, als er Schritte wahrnahm und Yoongis Presenz immer intensiver spürbar wurde.
Als Yoongi nur wenige Zentimeter vor ihm stand, streckte Jimin suchend eine Hand aus, um die seines Gegenübers zu finden. Yoongis kalte Finger legten sich behutsam um die seinen. Er empfand die Berührungen intensiver als sonst, doch im Moment hatte er keine Zeit, irgendwas zu hinterfragen. Yoongis Hände verließen ihn und er spürte, wie Yoongi etwas an dem Band an seinem Hinterkopf machte. Anscheinend war es dort zusammengebunden, denn als Yoongi einen Schritt zurück tat, lag das Stück Stoff nur noch locker auf seinen Augen.
„Nimm es ab!".., ertönte Yoongis Stimme wie ein Echo in seinem Kopf, sodass er eine Gänsehaut bekam. Vorsichtig wanderten seine Hände zu seinem Hinterkopf, wo sie die lockere Schlaufe komplett lösten und ein dämmriges Licht in sein Blickfeld viel. Schnell gewöhnten sich seine Augen an die eher dunklere Helligkeit und er schaute sich schnell um. Der Raum war nicht so groß wie die Halle zuvor und mit einer Dunkeltürkisen Tapete verziert. Das Licht viel von einer viereckigen, gedämmten Glasfront über ihm herein. Auch direkt unter ihm war das Glas, der restliche Boden jedoch aus Türkisem Stein. Die zwei Türen die es gab, sowie die oberen und unteren Fundamente und der Ramen der Glasfront waren in Gold getunkt und verliehen dem Raum einen edlen Touch.
Dann sah er zu Yoongi und zuckte kurz zusammen. Die Narbe schimmerte, seine pechschwarzen Augen schienen ihn zu durchbohren und die Spitzen Zähne glänzten weiß wie reiner Schnee. Das kenne ich doch schon, oder?.., überlegte er. Doch ihm viel nicht ein, woran er sich erinnern sollte. Am auffälligsten waren die schwarzen, gefederten Flügel, die er noch nie gesehen hatte. Ihm viel wieder die Statue ein, doch bevor er weiter darüber Nachdenken konnte, drückte Yoongi ihn gegen die Tapetierte Wand. Dies passierte so schnell, dass er überrascht aufkeuchte. Er tat nichts, als sich Yoongi an ihn drückte und seine Arme um ihn Schlang. Seine Kalten Hände fuhren seinen Rücken entlang und wanderten dann zu seiner Brust. Er hatte keine Angst vor Yoongi, fand die Berührungen auch keinerlei unangenehm. Wäre er bei komplett klaren Verstand gewesen, würde er sich sicherlich darüber Wundern, doch seine Sinne schienen benebelt.
Yoongis Finger glitten an seinem Hals entlang und schoben das Hemd, welches er trug, etwas hinunter. Er erschauderte etwas bei der Berührung, doch er unterbrach Yoongi nicht, welcher seinen Kopf senkte und Nahe an seinem Hals flüsterte: „Ich vermisse dich. Bitte vergiss mich nicht.."
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Whispering Nightmares||Yoonmin
FanfictionWas sollte dass alles hier? Irgendwas stimmte doch nicht... „Bald wirst du es verstehen." ◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆ Was ist, wenn du im Traum Sachen zugeflüstert bekommst, die du für unmöglich hälst, sich letztendlich aber als Wahr herausstellen? •Yoonmin •bxb...