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„Jimin? Es gibt Essen!", kam es gedämpft von Namjoon durch die Zimmertür. Jimin raffte sich von seinem nicht gemachten Bett auf, in welchem er gelegen und Löcher in die Luft gestarrt hatte. Heute hatte er wieder einen äußerst komischen Traum gehabt. Selten konnte er sich so genau an jedes Detail erinnern, doch seitdem das Yoongi- Wesen immer wieder erschien, fühlte es sich alles so viel echter an. Es war verdammt gruselig. Er hatte sich heute morgen, bevor er zur Arbeit gegangen war, mehrere Videos auf YouTube zum Thema Träume, Visionen, sogar zu Versteckten Botschaften in Träumen, angeschaut. Doch er fand nichts, indem vernünftig erklärt wurde, wie es sein konnte, dass ein bestimmtes Wesen immer wieder auftrat und Sachen sagte, die irgendwie Sinn ergaben und auch wieder nicht. Die Sachen schienen zusammenzuhängen und steigerte es nur, dass kurze Zeit später in der Realität ähnliches Passierte. Doch umso länger er darüber Nachdachte, umso lächerlicher kam er sich vor, weshalb er froh war, nun vielleicht durch das Abendessen etwas abgelenkt werden zu können.
Im Wohnzimmer angekommen nahm Jimin sofort den Geruch von Pizza war. Es war schon spät, weshalb er ziemlich Hunger hatte und sich mit Vorfreude neben Tae und Namjoon auf die Couch quetschte. „Was für ein schöner Start ins Wochenende.", murmelte Tae, bevor er genüsslich in sein Pizzastück biss, welches voll Käse triefte. Auch Jimins Stimmung erhellte sich bei dem Gedanken. Es war Freitag und Morgen Früh würde er in den Zug steigen um seine Familie zu besuchen.
„Von wegen Wochenende, ich muss die ganze Zeit für diese bescheuerten Prüfungen lernen!", grummelte Namjoon und starrte auf sein Peperoni-Pizzastück, als würde es Schuld an allem sein. „Wo ist eigentlich Yoongi?", erkundigte sich Jimin, denn der schwarzhaarige war nirgendwo zu sehen. Taehyung zuckte mit den Schultern. „Er meinte er hat keinen Hunger.." Jimins Miene wurde wieder etwas düsterer bei dem Gedanken an Yoongi. Er benahm sich schon seit der Party so abwesend, kam kaum aus seinem Zimmer oder war den ganzen Tag unterwegs. Jimin fragte sich, ob es mit ihm zu tun hatte und vielleicht auch wegen dem Gespräch, welches sie auf der Party geführt hatten. Wollte Yoongi ihm aus dem Weg gehen? Oder bildete er sich das auch nur ein? „Ich gehe später mal nach ihm schauen.", beschloss Jimin und seine beiden Mitbewohner nickten zustimmend.
Die Pizza war schnell alle geworden und Namjoon verkroch sich wieder in sein Zimmer um zu lernen, während Tae sich im Bad Bettfertig machte. Auch Jimin putzte schnell Zähne und zog seine gemütlichen Schlafsachen an. In der Wohnung war es nun ganz Still, als Jimin sich zu Yoongis Zimmer aufmachte. Vorsichtig klopfte er und wartete. „Yoongi?", fragte er, als keine Antwort kam. „Yoongi?" Als es immer noch Still blieb, drückte er vorsichtig die Klinke herunter. Es war nicht abgeschlossen.
Langsam schob er die Tür auf. Nirgendwo brannte Licht, weshalb er etwas brauchte, um Yoongi in der angehenden Dunkelheit zu erkennen. Er saß auf der Fensterbank des einziges Fensters, welches sich an der linken Wand befand. Als Yoongi den Kopf hob, blickte er direkt in Jimins Augen. Jimin hielt dem Blick stand und schloss die Zimmertür hinter sich. Yoongis Zimmer war etwas kleiner als das von Jimin. Auf der rechten Seite stand ein altes Klavier, daneben ein Schreibtisch auf welchem sich unter anderem ein Computer und ein Stapel Papier befand. An der Wand gegenüber der Tür stand ein großes, hölzernes Bücherregal in welchem auch weiterer Krimskrams platz fand. Das Doppelbett befand sich unter dem Fenster, sodass Yoongi seine Beine dort ablegen konnte, wenn er auf dem Fensterbrett saß.
Jimin wurde etwas unsicher, da Yoongi ihn immer noch schweigend und emotionslos musterte. „Du musst nicht sagen was los ist, aber wenn dich etwas stört oder jemand von uns was falsches gesagt hat, dann wäre es gut wenn wir darüber reden könnten.", erklärte Jimin sein kommen und trat einen Schritt auf Yoongi zu. Der schwarzhaarige legte den Kopf schief und schien nachzudenken. Doch als er nach einer Weile immer noch nicht sprach, beschloss Jimin, es wäre das beste, ihn in Ruhe zu lassen. Er wollte sich gerade zum gehen wenden, da machte Yoongi Anstalten aufzustehen, sodass Jimin inne hielt. Mit gesenkten Kopf kam er auf den blondhaarigen zu, welcher etwas ratlos, was er nun machen sollte, einfach stehen blieb.
Yoongi stellte sich ihm direkt gegenüber und hob den Blick. Für einen kurzen Moment an erschien es Jimin, als würde der schwarzhaarige blassere Haut haben. Er bildete sich ein die Narbe zu sehen und die Eckzähne. Doch als er Yoongi in die Augen schaute, waren diese nicht das schwarze Loch, wie er es von dem Wesen in seinen Träumen kannte. Es war Yoongi und Jimin fragte sich, ob die einzelne Träne, die sein Auge verließ, auch nur Einbildung war. Doch darüber konnte er nicht weiter Nachdenken, den der ältere zog ihn in einer Plötzlichen Bewegung in seine Arme. Jimin spürte, wie sich Yoongis Fingernägel leicht in seinen Rücken drückten. Er spannte sich an, er hätte nicht mit so einer Reaktion von Yoongi gerechnet. Doch genauso wenig konnte er bestreiten, dass es sich gut anfühlte, wie Yoongi ihm nahe war.
Also legte er erst zögerlich auch einen Arm um den älteren, welcher sein Gesicht auf Jimins Schulter gelegt hatte. Behutsam strich Jimin über Yoongis Pechschwarze Haare. Sein Herz klopfte heftiger als sonst und er hoffte Yoongi würde nicht bemerken, welche Auswirkung er auf Jimin hatte. Jimin wusste selbst nicht, woher dieses seltsame Gefühl kam. Vielleicht war es einfach die Überraschung und die Ungewissheit, warum Yoongi so reagierte. Was auch immer es war, er dachte nicht weiter darüber nach und genoss die Umarmung.
„Tut mir leid.", hauchte der ältere und begann sich von Jimin zu lösen. „Ich weiß auch nicht was zurzeit mit mir los ist, ich..", versuchte Yoongi zu erklären, doch ihm gelang es nicht ganz, weshalb Jimin beruhigend eine Hand auf seine Schulter legte. „Du musst dich nicht erklären, es ist in Ordnung.", versicherte er ihm. Yoongi nickte und biss sich auf die Unterlippe, bevor er Jimin wieder in eine Umarmung zog. „Bitte bleib einfach bei mir, ich brauch das gerade." Jimin sagte nichts. Er hielt Yoongi nur fest. Es war so ungewohnt, Yoongi in solch einer Verfassung zu erleben. Sonst verschloss er sich immer und ging jedem aus dem Weg wenn er sich nicht gut fühlte.
Jimin wurde aus seinen Gedanken geholt, als Yoongi eine Hand an Jimins Pullover legte. Jimin wusste nicht, ob es ihm nur so vorkam, oder ob Yoongi tatsächlich den Stoff leicht beiseite schob und sein Gesicht in seiner Halsbeuge zu vergraben. Sofort kamen die Erinnerungen an den Traum in seinen Kopf. Auch dort hatte Yoongi ihn so berührt. Er erschauderte, als er an die Worte zurück dachte, die Traumyoongi ihm mitgeteilt hatte. Ich vermisse dich. Bitte vergiss mich nicht..
Unbehagen stieg in Jimin auf und auch Yoongi schien dies zu bemerken. „Jiminie?", flüsterte er. Ruckartig entfernte sich Jimin von seinem Mitbewohner. Er verstand es nicht, das konnte doch nicht echt sein oder? Ständig sah er in Yoongi dieses Wesen, welches ihm so langsam ziemliche Angst machte.„Tut mir leid ich..muss nochmal los." Mit diesen Worten ließ er Yoongi in seinem Zimmer alleine. Er hielt es nicht aus, in Yoongis Nähe zu sein, solange er dieses Wesen aus seinen Alpträumen im Kopf hatte.
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Whispering Nightmares||Yoonmin
FanfictionWas sollte dass alles hier? Irgendwas stimmte doch nicht... „Bald wirst du es verstehen." ◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆ Was ist, wenn du im Traum Sachen zugeflüstert bekommst, die du für unmöglich hälst, sich letztendlich aber als Wahr herausstellen? •Yoonmin •bxb...