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Mit leeren Augen schaute er auf die weiße Wand gegenüber seines Bettes. Er regte sich nicht, war wie erstarrt. Es war still in dem kleinen Zimmer, nur dass Pfeifen des Windes und die Regentropfen, welche ihren Weg auf die Fensterscheibe fanden, waren zu hören. Es war dunkel draußen, in dem Raum war Licht ebenfalls nicht vorhanden. Seine blassen Hände vergruben sich krampfhaft in dem hellblauen Stoff der Weichen Bettdecke. Eigentlich war ihm kalt, wie er nur mit einem lockeren Hemd und die Beine von seiner Decke bedeckt, dasaß. Doch er nahm es nicht wirklich war.
Auf einmal ertönte das quietschen des Fensters, welches sich durch den stürmischen, eisigen Wind geöffnet hatte. Ein dumpfer Knall ertönte, als es mit gemäßigtem Schwung gegen die Innenwand stieß.
Die Vorhänge wölbten sich zu einem Bogen und hinterließen Schatten, die sich mit verschiedenen Strukturen auf die Wände malten.
Er zuckte nicht zusammen, drehte nur langsam den Kopf in Richtung Fenster, während der Wind seine blonden Haare aufwirbelte.Irgendetwas stimmt hier nicht.., dachte er. Seine Innere Stimme war nur leise und schien nur halb present zu sein, wie wenn man versucht, am Morgen sich an einen Traum zu erinnern. Nur ab und zu zuckte ein Bild in seinem Gedächtnis auf, und dann war es weg, ohne dass es irgendeinen Zusammenhang aufgedeckt hatte.
Auf Grund der kalten Luft bekam er eine Gänsehaut. Komm schon, mach das Fenster zu.., versuchte er sich selber zu überzeugen. Er versuchte sich aus seiner Starre zu lösen, schloss die Augen und riss sie wieder auf. Seine Augen hatten sich schon längst an die Dunkelheit gewöhnt, und doch war seine Sicht nicht ganz klar. Alles war leicht verschwommen. Er ließ mit seinen zittrigen Fingern von der weichen Decke ab und schob sie zur Seite, sodass nun seine Nackten Beine entblößt wurden. Sofort spürte er die eisige Luft, die sich um seine Beine strich. Du schaffst dass!.., sagte er sich immer und immer wieder, während er mit seinen nackten Füßen sachte den glatten, kalten Boden berührte. Der Kontakt ließ ihn kurz zusammen Zucken, als würde er Wasser mit einer unangemessenen Temperatur berühren. Er stützte sich mit seinen Händen hoch um das Bett zu verlassen und das Gewicht auf seine Füße zu verlagern. Mit wackeligen Schritten tastete er sich weiter vor. Der Wind kam ihm wie ein Tornado vor, der versuchte ihn mitzureißen. Langsam gelangte er zu dem geöffneten Fenster. Seine, nun auch ziemlich kalten Hände umfassten den Griff des Fensters und bewegten ihn in Richtung der gefährlichen Öffnung. Er musste mehr Kraft aufwenden um die letzten Zentimeter zum Fensterrahmen zu überwinden, da der Wind stärker wurde und protestierend gegen den Widerstand drückte. Schließlich schaffte er es, und im Zimmer wurde es ruhig. Er sah aus dem Fenster, in den dunkelgrauen Himmel, die Regentropfen liefen über die Scheibe, als wären es Tränen.
Was war das?.., fragte er sich, als ein dumpfes Hämmern ertönte. Er lauschte und das Geräusch wiederholte sich. Kein Hämmern war es, sonder ein Klopfen. Er schaute in Richtung Zimmertür, als ein leises klirren zu hören war und kurze Zeit später die Klinke heruntergedrückt wurde. Still beobachtete er, wie sich die Tür langsam öffnete und die Sicht auf nichts außer Schwärze freigab. Er blinzelte. Was soll das?
Nach weiterem Blinzeln stand dort, vier Meter von ihm entfernt, eine Person. Er sah nicht wer, man konnte nur schemenhafte Umrisse erkennen. Und ein winziger Funken Licht schien von etwas auszugehen. Er spürte die Präsenz dieser Person so deutlich, dass er dachte sie würde direkt vor ihm stehen. Diese mysteriöse Aura umhüllte ihn förmlich. Er hatte das Gefühl, nicht mehr Atmen zu können. Hilflos drückte er sich dichter an die Kalte Wand hinter sich, doch viel brachte es ihm nicht.
Jimin.., flüsterte eine raue Stimme neben seinem Ohr. Er zuckte erschrocken zusammen. Hatte er sich das nur eingebildet? Er wusste wem diese Stimme gehörte, er hörte sie jeden Tag. Er redete sich ein, sich die Stimme nur eingebildet zu haben und richtete seine Aufmerksamkeit schaudernd wieder auf die Person an der Tür. Diese stand allerdings nicht mehr in geringster näher der Tür, sondern nur noch einen Meter entfernt von ihm. Und da erkannte er auch dass einzigartige Gesicht, zu welchem ebenfalls diese Stimme gehört hatte. Konzentriert kniff er die Augen zusammen. Ja, dass war Yoongi, er würde ihn unter tausenden erkennen. Doch etwas war anders als sonst. Er musterte seinen Gegenüber, welcher reglos dastand.
Dann sah er, was anders war. Diese Augen...sie sehen aus wie alles verschlingendes chaos...bilde ich mir dass nur ein?
Verzweifelt blinzelte er wieder, doch es half nicht. Yoongi machte ihm etwas Angst, wie er einfach nur mit diesen leeren Augen ansah. Das schwarz schien sich immer weiter in seinen Augen zu verbreiten, sodass man seine Iris nicht mehr von dem weißen unterscheiden konnte. Die Dunkelheit im Raum minderte sich etwas und er konnte nun mehr sehen. Das was so geleuchtet hatte war eine Narbe, die sich senkrecht über sein rechtes Auge zog. Doch anstatt einer leichten Spur vertrocknetem Blutes funkelte die dünne Linie in einem grellen weiß. Es blendete nicht, schimmerte nur leicht. Was ist das?... Yoongi hatte sowohl einen Schwarzen Pulli, als auch eine Schwarze Jogginghose an. Warum ist er hier und nicht am schlafen? Es ist doch mitten in der Nacht oder?Jimin.., ertönte seine Stimme wieder, jedoch hatte er das Gefühl, sie war direkt in seinem Kopf, als wäre es seine eigene innere Stimme. Wieder sagte sie seinen Namen. Er schaute auf Yoongis rosige Lippen, welche sich intensiv von seiner fast weißen Haut abhoben. Sie bewegten sich nicht. Was ist hier los?
Er starrte den älteren an. Seine schwarzen Haare vielen ihm in kleinen Strähnen über die Stirn und verdeckten teilweise seine strahlenden Augen.
Die Lippen des älteren verzogen sich zu einem Lächeln und er konnte seine weiß glänzenden Zähne sehen. Warum sind seine Eckzähne so lang wie bei einem Raubtier?.., fragte er sich.
Plötzlich machte der ältere einen weiteren Schritt auf ihn zu und presste ihn gegen die Wand. Er spürte wie Yoongi seine Finger zu seinem Hals fahren ließ. Ein wimmern kam aus seiner Kehle hervor und er spürte wie ihm das Atmen schwer viel. Yoongis Gesicht war nur wenige Zentimeter von den seinem entfernt. „Jimin..", flüsterte der schwarzhaarige. Dieses Mal waren die Worte nicht nur in seinem Kopf, Yoongi hatte sie wirklich gesagt. Er näherte sich ihm noch mehr, bis er gegen seine Lippen hauchte:„Bald wirst du es verstehen."
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Whispering Nightmares||Yoonmin
FanfictionWas sollte dass alles hier? Irgendwas stimmte doch nicht... „Bald wirst du es verstehen." ◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆ Was ist, wenn du im Traum Sachen zugeflüstert bekommst, die du für unmöglich hälst, sich letztendlich aber als Wahr herausstellen? •Yoonmin •bxb...