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Auf der Rückfahrt nach Seoul laß er weiter in dem Buch. Da es nicht allzu dick war, hatte er schon über die Hälfte hinter sich und die Informationen hallten wie tausende von Echos in seinem Kopf wieder. Als er die Tür der Wg öffnete, war es still. Niemand kam ihn entgegen und so nahm er an, dass wohl niemand zuhause war. Er stellte seine Sachen ab und beschloss, duschen zu gehen. Doch gerade öffnete sich die Badezimmertür und Yoongi stand vor Jimin. Perplex schaute der jüngere seinen gegenüber an, bis Yoongi fragend eine Augenbraue hob.

„Sorry, du.. hast mich nur etwas erschreckt. Ich dachte es wäre niemand da.", erklärte Jimin sich. Seine Stimmung schwankte von entspannt auf Nervös um. Er war sich nicht sicher, ob es nur der Gedanke an seine Träume war, doch er hatte das Gefühl, es stimmte etwas nicht. Kurz kniff er die Augen zusammen und überlegte, ob er sich in einem Traum befand, doch das schien nicht der Fall zu sein. Und trotzdem machte ihn etwas nervös. War es vielleicht doch nur die Tatsache, dass er Yoongi nun das erste mal, seit der außergewöhnlichen Situation vor ein paar Tagen, wieder sah?

„Hör zu..", bat Jimin und trat einen kleinen Schritt näher an Yoongi, da er sich nicht sicher war, ob Yoongi vielleicht direkt wegrennen würde, um nicht darüber zu sprechen, was als letztes zwischen ihnen passiert war. „Es tut mir wirklich wirklich leid, wie ich letztens reagiert habe. Ich hoffe du weißt, wenn etwas ist, bin ich für dich da nur.." Jimin wusste nicht was er sagen sollte. Ja, was war denn nur? Er wollte für Yoongi da sein, doch er konnte ihm nicht von seinen Träumen erzählen. Doch in seinem inneren war ihm klar, er würde versuchen, beides hinzukriegen. So schwer konnte es doch nicht sein.

„Schon gut. Für dich gilt das selbe, scheinst etwas gestresst zu sein in letzter Zeit." Yoongis kleines Lächeln war echt, dass wusste Jimin und er wusste, Yoongi meinte es so wie er es sagte. Und doch schien es nicht alles zu sein, was der ältere auf dem Herzen hatte. „Wie wäre es, wenn wir nachdem ich geduscht habe, uns etwas zu essen bestellen und einen Film schauen? Vielleicht kommen wir dann auch dazu, etwas darüber zu reden, was uns auf dem Herzen liegt.", schlug Jimin vor. Der ältere nickte und Jimin verschwand im Badezimmer.

Das heiße Wasser strömte über seinen Körper und er schloss die Augen. Er genoss das Rauschen in seinen Ohren, bis es plötzlich in ein anderes Geräusch überzugehen schien. Verwirrt und etwas erschreckt hielt er inne. Er machte das Wasser aus und lauschte, doch da war nichts. Er hätte schwören können, jemand hätte seinen Namen geflüstert. Es klang, als wäre die Stimme tief in ihm drinnen und doch überall neben ihn. Er schaltete das Wasser wieder an und achtete darauf, ob es wiederkam. Nichts. Da bemerkte er, wie verrückt das eigentlich alles war. Er glaubte einem Wesen aus seinem Träumen und hatte auch noch tagsüber Halluzinationen? War er verrückt geworden?

Im Wohnzimmer wartete Yoongi schon auf ihn. Jimin setzte sich neben ihn und wartete, bis der schwarzhaarige sein Handy weglegte. „Und? Welchen Film sollen wir schauen?", fragte dieser und schaute Jimin an. Jimin seufzte und machte es sich etwas gemütlicher auf dem Sofa, indem er die Decke, die über Yoongis Beinen lag, zu sich rüber zog, damit sie beide etwas davon hatten. Dazu rutschte er näher an Yoongi heran und roch dabei seinen frischen Duft.
„Glaubst du an so mysteriöses Zeug, wie an Geister oder Vampire? Oder zumindest an Legenden oder Verschwörungstheorien?" Jimin war klar, dass die Frage sehr entfernt vom eigentlichen Thema war und er hatte keine Ahnung, mit was für einer Antwort er rechnen müsste. Er hatte es aus einem Gefühl heraus gefragt. Das Gefühl, endlich mit jemandem reden zu müssen.

„Äähm.., ich denke nicht. Naja kommt drauf an, das ist ein großes Thema. Ich hatte mal eine Phase, ich glaube mit vierzehn, da habe ich mich viel mit Astrologie und so beschäftigt. Aber.. keine Ahnung, glaubst du an sowas?"
Jimin war überrascht über Yoongis Standpunkt, doch er wusste nicht wieso. Er wollte, dass Yoongi mehr über sich erzählte, doch gleichzeitig lag ihm selber so viel auf dem Herzen. „Ich habe zurzeit..", fing er an, hielt dann jedoch inne. War es eine gute Idee, ausgerechnet Yoongi davon zu erzählen?
„Ich Träume zurzeit etwas schlecht...und seltsam." Um Yoongi nicht ansehen zu müssen, legte er seinen Kopf an dessen Schulter. Nicht, dass er Yoongi generell nicht ansehen wollte, er war sich nur über seine Reaktion unsicher.

„Und das hat etwas mit Magie zu tun? Wovon träumst du denn?" Man konnte die Neugier in seiner Stimme kaum überhören. Jimin seufzte.
„Ich werde Dir ein anderes Mal mehr darüber erzählen, es ist ziemlich komisch. Aber bitte denke nicht ich bin verrückt, ja?" Yoongi nickte: „Okay. Dann schauen wir jetzt einen Film?" Während des Films schlief Jimin fast ein. Das ganze Nachdenken hatte ihn müde gemacht und an Yoongi angelehnt in eine Decke gekuschelt einen Film zuschauen war äußerst gemütlich. Immer öfter fielen ihm die Augen zu. „Jimin.."
Etwas verwirrt drehte der Jüngere sich zu Yoongi. Dieser schien gespannt auf den Bildschirm zu schauen. Hatte er also nicht gerade seinen Namen gesagt?

„Ich muss mit dir reden Jimin.. Hör mir zu und schließe die Augen."

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Whispering Nightmares||Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt