Kapitel 44

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Ich öffne die Tür des Gebäudes und sehe direkt Aykan wie er lässig gegen den blitzblanken Mercedes lehnt. Seine Augen verknüpfen sich direkt mit meinen und das Strahlen im Gesicht seinerseits steckt mich ebenfalls an.

Ohne nachdenken zu können, reagiert schon mein nervöser Körper und überbrückt die wenigen Meter zu ihm, die mir so weit vorkommen. Ich werfe meine Arme fest um ihn und spüre das Vibrieren unter meinem Kopf, als er lacht, jedoch zögert er nicht lange und begrüßt mich mit der selben Energie zurück.

Mein Herz schlägt wie verrückt und sein Geruch, der mich um den Verstand bringt, benebelt meine Sinne. Ich schließe meine Augen, um mich nur auf diesen Geruch zu fokussieren, wobei meine Wimpern seinen Hals streifen. Bei der klitzekleinen Berührung versteift er kurz, aber entspannt sich gleich wieder. Seine Finger gleiten durch meine Haare mit denen er spielt, was mich beruhigt, denn ich bin ziemlich aufgeregt.

Woher er mich wohl bringen will? Er sagte mir nur, dass ich mich dick anziehen soll, sehr dick.

"Es sind nur zwanzig Stunden vergangen und schon klemmst du dich an mich wie ein Affe.", lacht er.

Ich hebe meinen Kopf aus seiner Halsbeuge und schaue ihn direkt an. "Hast du etwa ein Problem damit?", necke ich ihn, dabei will ich es wirklich wissen.

Aykan schüttelt unbekümmert grinsend seinen Kopf. "Nein, nicht im geringsten und ich werde jedes mal bei dieser Frage dasselbe antworten."

"Na dann.", stelle ich mich auf meine Zehenspitzen und drücke meine Lippen auf seine rechte Wange, bevor er noch meckern kann, dass er keinen bekommen hat. Natürlich hat er etwas auszusetzen und zeigt auf seine linke Wange.

"Meine linke Wange weint jetzt.", schmollt er heimlich grinsend. Ich grinse, während ich meine Augen verdrehe. Eigentlich will ich mich zu ihm lehnen, aber seine Arme an meinem Rücken und meiner Taille drücken mich abrupt gegen seinen Oberkörper, weshalb ich aufjapse. Abwartend stellt er seine Wange zur Schau.

Unmöglich.

Meine kalten Hände umfassen sein warmes Gesicht und ich platziere langsam einen Kuss auf seine Wange. Unbewusst schließe ich meine Augen sogar dabei und verharre ein wenig in der Position. Als ich mich entziehe, entgeht mir nicht, dass seine Augen ebenfalls geschlossen sind, weshalb mein Herz einen Hüpfer macht.

Ich drehe sein Gesicht zu mir, doch seine Augen sind immer noch geschlossen. "Du kannst deine Augen jetzt öffnen.", necke ich ihn. Ertappt öffnet er seine Augen und wegen seinem verpeilten Anblick muss ich lachen.

Um die Situation zu überspielen, löst er sich von mir, wodurch mir all die Wärme entzogen wird. Aykan öffnet meine Autotür und deutet mir ins Auto zu steigen. "Es ist warm da drin."

Ich lache und schüttele meinen Kopf. Als ob ich nicht weiß, dass er die Situation überspielt.

 "Wenn das so ist.", willige ich ein und steige ins Auto, dessen Tür direkt geschlossen wird. Während er auf seine Seite herüberläuft, höre ich ihn durch die Autoscheibe gedämpft vor sich hin fluchen. 

Idiot.

Nachdem er eingestiegen ist, schnallen wir uns beide an, woraufhin er losfährt. Ich nehme nicht wahr wie lange und wohin wir fahren, aber irgendwann erkenne ich wie wir immer mehr von Istanbul entfernt sind. Die Fahrt hält ein wenig an, weshalb sich mehrere Fragen in meinem Kopf tümmeln.

"Werden wir über Nacht wegbleiben?", will ich wissen. Er schenkt mir einen Seitenblick und nickt. "Und wie lange? Verstehe mich bloß nicht falsch. Wir müssen morgen arbeiten."

"Nicht mehr, ich habe alles geklärt. Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen.", beruhigt er mich.

"Aber dein Geschenk ist nicht hier.", nuschele ich. "Wie denn auch."

Just a hugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt