Kapitel 52

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Aykan

Es klingelt an der Tür, weshalb Asya Anstalten macht von der Couch aufzustehen, doch ich drücke sie wieder sanft zurück.

"Ich erledige das schon."

Seit den gestrigen Geschehnissen, ist sie total erschöpft und erschüttert. Sie kann das Ganze nicht wahrhaben, vor allem, da sie nicht weiß wieso die Dinge dermaßen ihren Lauf genommen haben.

Ich sehe förmlich die Fragezeichen in ihrem Kopf, abgesehen von den ganzen Theorien, die sie versucht aufzustellen. Bisher ergab keine Sinn.

Natürlich könnte sie Karan fragen, immerhin ist er leider ihr Bruder, aber sie will vorerst ein wenig Abstand zu ihm halten.

Verständlich, man erfährt nicht jeden Tag, dass der Geschäftspartner dein Bruder ist und deine Schwiegermutter, die dich die letzten Jahre bemuttert hat, dich eigentlich von deiner Familie entrissen hat.

Außerdem will ich ihn nicht hier haben. Das spreche ich natürlich nicht aus, doch das weiß sie.

Warum ich Karan nicht hier haben will? Er behauptet ich würde Asya nicht lieben und als ob das nicht reicht, stellt er mich extra im falschen Licht dar, weil er meine Familie nicht leiden kann. Der wichtigste Aspekt ist außerdem, dass er Asya zum Weinen gebracht hat.

Niemand bringt meine Frau zum Weinen.

Erst erfährt Asya auf ekelhafteste Art und Weise, dass sie einen Bruder hat und ihr Leben entstellt wurde und, dass ihr Vater frisch verstorben ist, obwohl sie ihn nur vom Sehen her kannte.

Ich laufe zur Tür und öffne diese lustlos. Ich hätte es lieber lassen sollen, denn dann müsste ich Serkans Visage nicht ertragen müssen.

Er schaut mich ein wenig überrascht an, aber trotzdem so als hätte er mich hier erwartet. Noch dazu hat er diese traurige Fresse aufgezogen, die er sich mit Vergnügen in seinen Allerwertesten schieben kann.

Seine Nummer zieht bei jedem anderem, aber nicht bei mir.

Bevor ich seine Anwesenheit ein wenig länger ertragen muss, schubse ich die Tür mit einem Ruck zu - wäre nur sein Fuß nicht dazwischen.

"Aykan, ich bin nicht ohne Grund hier.", erwidert er und stoßt die Tür wieder auf.

"Okay, aber wer wollte das jetzt wissen? Siehst du hier jemanden?" Ich schaue um mich und grinse ihn dann gefälscht an. "Nope, ich auch nicht."

Ohne auf einen Kommentar seinerseits zu warten oder selbst einen abzugeben, stelle ich sicher, dass nun wirklich nichts zwischen dem Türspalt ist und schubse die Tür erneut zu, sodass sie endlich mit einem Klicken ins Schloss fällt.

Als ich mich umdrehe, steht Asya vor mir. Ihre geschwollenen, müden Augen blicken mir fragend entgegen.

"Wer war da?"

Ich schnalze mit der Zunge. "Asya, dir geht es nicht gut, geh dich wieder hinlegen."

Sie nickt einfach nur skeptisch und reibt ihre Augen. Sie hat kaum geschlafen.

Just a hugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt