Anklageschrift

1.2K 137 20
                                    

Ein letztes mal Richte ich mein Hemd samt Krawatte ehe ich meine Haare richte und mir selber ein mal mutmachend zunicke. Mit langsamen, selbstbewussten Schritten laufe ich durch die langen Flure des Gerichtsgebäudes.


Bei Zimmer 1.2534 angekommen sehe ich bereits meinen Klienten der nervös hin und her läuft und immer wieder auf die Uhr an seinem rechten Handgelenk sieht. „Guten Tag, Herr Percy", begrüße ich ihn und halte ihm lächelnd meine Hand hin. Etwas unsicher ergreift er diese woraufhin ich fest seine Hand drücke und ihm ein mal zu nicke. „Hallo Herr Tomlinson.." - „Nicht nuscheln, das hatten wir doch schon. Sie sind doch auch sonst so selbstbewusst, dann jetzt erst recht.", ermutige ich ihn lauter zu sprechen und stecke meine Hände dann in die Taschen meiner Anzughose.

Meine Umhängetasche hängt locker um meine Schulter, darin die Mappen mit allen für den Fall relevanten Unterlagen.

Als sich die Türen zum Verhandlungsraum öffnen bedeute ich Percy mit einem Kopfnicken dass er eintreten soll. Er sieht mich ein mal verunsichert an allerdings schüttle ich den Kopf und bedeute ihm wieder rein zu gehen was er nun auch tut. Mit sicheren Schritten folge ich ihm, stelle mich an meinem Platz als sein Verteidiger und bedeute ihm sich neben mich zu setzen.
Auf dem freien Teil des Tisches rechts neben mir findet die Tasche platz aus welcher ich die Akte ziehe und diese öffne.

Den Inhalt, bestehend aus zwei Präzedenzfällen, der Anklageschrift, der Aussage von Percy sowie der Aussage des Baustelleninhabers und der Person die die Polizei wegen Hausfriedensbruch angerufen hat.

Als die Richterin den Raum betritt erheben alle anwesenden sich und setzen sich erst wieder als sie uns begrüßt und sich selber Gesetzt hat.

„Die Anhörung und folgende Urteilssprechung in der Sache Percy ist hiermit eröffnet. Nun wird die Anklageschrift verlesen:

Herr James Percy,

geboren am 03.06.2000, wohnhaft in 20 Healey Street, London. Ledig, Britischer Staatsbürger.

wird angeklagt

in der Zeit vom 24.11.2020 um 23.45 bis zum 25.11.2020 um 01:37 in London durch eine selbstständige Handlung

1.) und 2.)

Ohne Befugnis in einem eingezäunten Gelände, welches in Privatem Besitz ist, verweilt und sich auf die Aufforderung des Berechtigten nicht entfernt zu haben.

3.

tateinheitlich

rechtswidrig fremdes Eigentum entwenden wollte.fremdes Eigentum im Verlauf der Tat beschädigt zu haben.

Zu 1.) und 2)

Am 24.11.2020 gegen 23:45 betrat Angeklagter ohne Erlaubnis des Grundstücksinhabers in London eine private Baustelle. Dies hatte zur Folge, dass das dort gelagerte Baumaterial durcheinander gebracht wurde und sich die Weiterarbeit auf dem Grundstück hätte verzögern können.

Zu 3.

Am 25.11.2020 gegen 01:37 nahm der Zeuge Hoffmann die Personalien des Angeklagten auf und nahm daraufhin den Wunsch nach einer Anzeige des Grundstücksbesitzers wahr.

Vergehen, strafbar gemäß §§ 123 Abs. 1 Alt. 2; 242 Abs. 1 und 2 StGB

Strafanträge sind - soweit erforderlich - form- und fristgerecht gestellt worden; im übrigen wird das besondere öffentliche Interesse an der Strafverfolgung verneint.

[...]

Die Verlesung der Anklage beansprucht eine gute halbe Stunde in welcher bis auf die richterliche Stimme nichts zu hören ist.

Als auch diese Stimme verstummt öffne ich mein Jackett im Aufstehen und greife nach meinen Präzedenzfällen und der Aussage von Percy. „Herr Vorsitzender, mein Mandant hat die Tat noch zugegeben, bevor er dazu überhaupt durch den ermittelnden Oberkommissar Hoffmann dazu befragt wurde. Von Beginn an zeigte er sich gegenüber den Beamten einsichtigen wie es sich gegenüber der Rechthabenden Gewalt gehört. Der Blutalkohol von Herrn Percy lag zum Zeitpunkt der Tat bei 2,2 Promille und somit ist er nach §21 vermindert Schuldfähig. Nur diese Straftat wäre nicht vor Gericht gekommen, allerdings ist sein Vorstrafenregister mit diesen gerade nicht Verjährten Taten gefüllt.", ich hänge alle zugelassenen Beweismittel für alle Beteiligten gut sichtbar an eine Wand und drehe mich dann wieder zu der Richterin.

Ein kurzer Blick zu James lässt mich kurz durchatmen bevor ich wieder das Wort ergreife: „Alle Beweise sind eindeutig, mein Mandant hat die Tat umgehend gestanden und sich gegen keine Amtshandlung gewehrt."

Die Richterin nickt, sieht den Polizeibeamten fragend an weshalb dieser mit sicherer Stimme bestätigt was ich gesagt habe. „Fahren sie fort. Ich nehme an sie legen auch ein Vorschlag für ein Urteil vor", spricht die Richterin weshalb ich mir auf die Innenseite meiner Wangen beiße und nicke: Frau Vorsitzende, aufgrund der Sachlage, den gestandenen Taten Hausfriedensbruch nd versuchter Diebstahl nach §§ 123 (1) Alt. 2, 242 (1) und (2) gestützt auf die Aussagen und Beweise, schlage ich vor Herrn Percy ein Strafmaß von fünf Tagessätzen á 50 Euro sowie 130 Sozialstunden welche er leisten wird zu setzen."

--

740 Worte, dafür aber eine sehr realistische Anklageschrift an der ich mehrere Stunden saß haha

--

hi

ab jetzt nehme ich mir vor, alle zwei Tage zu updaten, ich habe einiges in Petto, aber will euch dennoch mitentscheiden lassen 

also lasst mich gerne wissen, was ihr euch in diesem Buch wünscht. 

hm, der Fall ist interessant, oder? Ob Louis gewinnt? Und wenn ja, wozu führt das dann?

midnight memories ⎮ L.S. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt