Freudentanz

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Die weiteren Tage ziehen sich.

Samstags Esse ich mit Lottie gemeinsam in irgendeinem überteuerten Öko-Deko Restaurant, allerdings habe ich ihr zu liebe meine Klappe gehalten und mir irgend ein Hühnchen Sandwich bestellt. Lott's hat ein Salat mit Avocado gegessen was ich nur mit einem angewiderten Gesichtsausdruck kommentiert habe.

Sonntags habe ich den Tag hauptsächlich im Bett verbracht, Netflix geschaut und gegen mittag einen Kochversuch unternommen, welcher allerdings so kläglich gescheitert ist, dass ich mich wirklich frage warum ich überhaupt eine Küche in dieser Wohnung habe. Geendet ist all das darin, dass ich eine Tiefkühlpizza in meinen Ofen geschoben habe. Außerdem habe ich mit Liam telefoniert und wir haben über den Freitag Abend gesprochen.

Jetzt ist Montag morgen, ich stehe unter der Dusche und lasse das warme Wasser über meinen Körper fließen. Da ich gestern sehr früh eingeschlafen bin ist es jetzt erst 05:30 und ich müsste erst in einer halben stunde aufstehen, wenn alles normal wäre. Allerdings ist heute nicht alles normal, denn ich habe eine Verabredung. Mit Harry.

Mit dem Handtuch um die Hüfte laufe ich in mein Schlafzimmer, hole ein weißes Hemd heraus und lege mir eine weinrote Krawatte dazu. Außerdem wähle ich eine blaue Anzughose und das Passende Jackett aus. Heute bin ich mal nicht genervt von dieser Anzugtragerei, denn privat bin ich so nicht. Da ich nicht wirklich weiß, das Harry heute mit mir vor hat packe ich noch einen Rucksack mit Jeans, Jogginghose und einem Hoodie, falls ich mich umziehen kann sobald ich aus der Kanzlei raus bin.

Gegen 07:30 mache ich mich bereits auf den Weg zur Kanzlei und stelle dabei fest, dass ich wirklich viel kürzer brauche als wenn ich nur 15 Minuten später los fahre. Auf dem Firmenparkplatz angekommen schnalle ich mich ab und steige mit meiner Tasche über der Schulter aus um nach dem verriegeln meines Autos den Schlüssel zu dem Handy in meiner Hosentasche.

Am Eingang angekommen begrüße ich die Empfangsdamen mir einem schlichten lächeln bevor ich in den Aufzug steige und mich bereits jetzt auf den Tee freue, welchen ich nun in der Kanzleiküche machen werde. Mit schön Milch zum wach werden. Meine Tasche bringe ich schnell in Liam und mein Büro, schnappe mir meine Tasse und laufe mit dieser in die Küche. Aus einem kleinen schränk nehme ich mir meinen Yorkshire Tee, welchen ich in die Tasse mit heißem Wasser tue und dem Wasser dabei zusehe wie es sich in flüssiges Gold verwandelt.

Fünf Minuten warte ich ab damit der Tee gezogen ist und seine weckende Art angenommen hat. Dann schmeiße ich den Beutel weg, greife mir den Griff meiner Tasse und laufe zurück in mein Büro wo ich auch schon auf Liam treffe welcher mit einem dampfenden Kaffee in einem Pappbecher an seinem Schreibtisch sitzt und jetzt zu mir aufguckt. „Hi", begrüßt er mich und sieht dann wieder auf seine Unterlagen. „Hi Li" erwidere ich darauf und lasse mich gegenüber von ihm auf meinen Stuhl fallen und stelle meinen Tee auf die Fensterbank neben mir.

„Stress?", frage ich ihn woraufhin er nur mit einem Kopfnicken reagiert und genervt den Kopf in den Nacken wirft. Er sitzt bereits an seinem nächsten Fall während ich weiterhin bei anderen im Hintergrund Dokumente auf ihre Richtigkeit prüfe oder überarbeite.

Belustigt sehe ich ihm einen Moment Liam beim verzweifeln zu bevor ich mich mit einem lächeln auf den Lippen meiner Ablage zuwende und den ersten Stapel an Papieren vor mich lege. Schnell prüfe ich das Aktenzeichen und tippe es in meinen Laptop um mir alle Daten zum Fall ansehen zu können und wende mich dann dem Papier vor mir zu. Mit dem roten Korrekturstift, welchen ich zu Schulzeiten abgrundtief gehasst habe, beginne ich mir zwischen und neben den Zeilen Notizen zur Verbesserung oder gegebenenfalls nachfrage zu machen.

Auf einem weiteren Zettel notiere ich fragen welche ich den anderen Kollegen dazulege damit sie mit Webber, dem zuständigen Anwalt kommunizieren können.

Die Mittagspause wenige Stunden später Verbringe ich alleine, Liam ist zu sehr in seine Akte vertieft um irgendwas mitzubekommen.

Mit gut gefüllten Magen setze ich mich wieder hinter meinen Schreibtisch und erschrecke mich schon fast als es bereits 16:30 ist als ich das nächste mal auf die Uhr sehe. In 30 Minuten wird Harry mich abholen.

Und wenn ich ehrlich bin fühle ich mich dazu gerade definitiv nicht bereit, aber ihm noch absagen will ich auch nicht. Ich fühle mich scheiße mich so sehr über Niall beschwert zu haben, aber ich hatte wirklich auf etwas Zweisamkeit mit Harry gefreut, denn verdammt dieser Typ ist ein Gott. Andererseits wirke ich zwar oft wie ein selbstbewusster Mann von 29 Jahren, allerdings bleibt davon nichts über, wenn ich jemanden interessant finde und dazu noch weiß, mit dieser Person ein Date zu haben.

Ein letztes mal blicke ich auf die Dokumente vor mir, kontrolliere sie auf deren Vollständigkeit und hefte sie dann in einen Ordner welchen ich mir unter den Arm klemme und schnellen Schrittes zu dem Büro meines Vorgesetzten bringe. Vorsichtig klopfe ich woraufhin ein gedämpftes „Herein" zu mir durch schallt. Mit einem schritt öffne ich die Tür und trete in den Raum hinein, sehe den Mann hinter dem Schreibtisch an und stelle mich dann vor ihn. „Hier sind die geprüften Dokumente für ihren aktuellen Fall gegen ‚NYR', ich habe alles wie gewünscht bearbeitet und in einem dateigelegtem Dokument noch offene Fragen oder mögliche Schlupflöcher die unserer Gegenseite in die Karten spielen könnten aufgelistet." Damit lege ich den Ordner vor ihm ab und schiebe die Hände in meine Hosentaschen.

Webber zieht den Ordner zu sich heran und wirft einen schnellen blick auf alles, nickt dann aber und nimmt seine Brille ab als er sich mir zuwendet. „Gute Arbeit, Tomlinson. Wenn dieser Fall vorbei ist verdienen sie sich einen freien Tag bei dem ganzen Papierkram den die uns aufbürden." Die Hand, welche er mir entgegenstrecke nehme ich und schüttle sie ehe ich antworte: „Vielen dank, Webber."

Gerade als ich meine Hand aus seiner entfernen möchte, festigt er seinen Griff und sieht mich eindringlich an: „Richard."

Vor Freude fallen mir in diesem Moment fast die Augen aus dem Kopf, aber ich kann mich schnell fangen und schüttle daher erneut seine Hand: „Vielen dank, Richard. Wir sehen uns morgen."

Mit schnellen schritten verlasse ich daraufhin das Büro und führe in der Sekunde als sich die Tür schließt einen kleinen Freudentanz auf, denn mein Chef hat mir grade das DU angeboten- nach nichtmal einem Jahr in dieser Kanzlei.

Dementsprechend gut gelaunt eile ich zurück zu Liam und meinem Büro wo ich die ebene genannten unverändert auffinde. Möglichst leise verstaue ich alle meine Sachen in meiner Tasche und werfe mir diese über die Schulter während über der anderen mein noch immer gepackter Rucksack hängt. Ich habe sehr zu meinem bedauern nämlich keine Zeit mehr mich umzuziehen, denn Harry hat mir vor einer Minute geschrieben, dass er gleich da sei weshalb ich mich ziemlich beeile ihn nicht all zu lange draußen im Regen warten zu lassen.

„Ich bin dann weg, Li. Bis morgen", verabschiede ich mich von meinem Büronachbarn, allerdings nickt dieser nur minimal und ich bin mir ziemlich sicher, dass er meine Verabschiedung nicht mal mitbekommen hat, aber ich kann ihn dabei verstehen. 


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1193 Worte

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hi

läuft gut bei Louis, nicht? Beruflich läuft's und er hat ein Treffen mit Harry. fast schon schöner als man es sich vorstellen könnte, nicht?

happy vDay ^2  :)

love, j x


midnight memories ⎮ L.S. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt