Das Wochenende war viel zu schnell vergangen und es war an der Zeit wieder an die Arbeit zu gehen. Doch meine Freude in der Boutique zu sein war nicht mehr die gleiche, wie vorher. Vor allem nicht, wenn Alana da war.
So gut ich konnte, versuchte ich sie zu meiden und konzentrierte mich auf meinen Job, sowie auch auf meine Zeichnungen. Doch die Kreativität war in letzter Zeit ebenfalls ein wenig zu kurz geraten. Zu viele Dinge gleichzeitig beschäftigten mich. Zu viele Probleme und zu viele Gefühle, die ich eigentlich gar nicht haben wollte. Irgendwie nervte mich mein Leben im Moment einfach nur.
Ich saß an dem Kassentresen, als die Klingel der Tür läutete und ich beim Aufschauen Laura entdeckte. Kurz betrachtete sie den Laden mit einen kritischen Blick und kam anschließend zu mir, wobei ihr Körper und ihr Verstand stets auf der Hut war.
>>Was ist los?<<, fragte ich sie gleich, nachdem sie sich an den Tresen lehnte, ihren Blick weiterhin durch den Raum schweifend.
>>Ist sie hier?<< Die Stimme leicht gepresst und ihr Körper angespannt. Ich wusste gleich wen sie meinte und rollte bei der Feststellung mit den Augen.
Ich zeigte mit dem Stift, den ich noch in der Hand hielt, zu den hinteren Räumen. >>Im Lager<<, erklärte ich ihr kurz und war mir nicht sicher, ob Laura gleich darauf losstürmen würde, um endlich Blut fließen zu lassen.
Doch das tat sie nicht. Stattdessen sah sie mich einfach nur an. Mitleidig. Mitfühlend. Ich hasste diese Blicke. >>Ich kapiere einfach nicht, wie du noch mit ihr zusammenarbeiten kannst. Ich hätte schon längst ihre Schicht getauscht oder sie gleich feuern lassen.<< Letzteres knurrte sie zornig heraus.
>>Wieso sollte ich?<<
Ganz aus der Bahn geworfen, blinzelte sie mehrmals, als hätte sie Schwierigkeiten mir zu folgen. >>Na vielleicht, weil sie mit deinem Freund gevögelt hat?<<
Schwer seufzend ließ ich den Stift ein wenig zu laut auf den Tisch knallen und sah mein Gegenüber an. >>Wir sind doch keine Kinder mehr, Laura. Das hier ist mein Job und sie ist eine Mitarbeiterin. Ich werde nicht mein Privatleben hier reinfließen lassen.<<
>>Du willst ihr also keine knallen?<<
>>Himmel noch mal! Natürlich. Aber wie gesagt: das ist mein Arbeitsplatz. Wenn ich ihr jetzt hier eine verpassen würde, wäre Solar schwer enttäuscht von mir.<<
>>Nun, ich denke, dass Solar das verstehen wird.<<
Und ich war genau von dem Gegenteil überzeugt. Die Boutique war eines seiner Lebenswerke. Es war ein seriöser Laden und wenn sich zwei seiner Mitarbeiterinnen stritten und vielleicht auch Handgreiflich gegenüber wären, würde das kein gutes Licht auf ihn werfen. Auf keinen von uns. Ich bewunderte den Designer wirklich sehr und ich wollte ihn einfach nicht enttäuschen. Vor allem nicht, da er sich damals meiner selbst angenommen hatte.
Deshalb ignorierte ich die Frau, die meine Beziehung ruiniert und mir das Herz herausgerissen hatte und kümmerte mich im Augenblick allein darum, dass der Laden weiterhin gut lief.
Als ich nichts erwiderte, verstand auch Laura mein Dilemma und nun war sie diejenige, die seufzte. >>Können wir ihr dann nicht einfach irgendwo auflauern und ihr dann eine knallen?<<
>>Sag mal, was stimmt nicht mit dir? Und was willst du hier überhaupt? Musst du nicht arbeiten?<<
Plötzlich schien sie sich wieder zu erinnern, wieso sie her gekommen war und sie richtete sich auf. >>Ah so, stimmt. Ich wollte dich eigentlich zum Mittagessen entführen.<<

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Closer To You ✔
RomantizmEin gebrochenes Herz. Eine Nacht die nie hätte geschehen dürfen. Und Gefühle, die nie hätten erwachen sollen. Das alles muss Eliza binnen kürzester Zeit erfahren. Und was ihr bisheriges Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Eliza muss bitterlich er...