Closer To You ✔

XXII

Das Klingeln an der Tür riss mich aus meinen Träumen. Langsam öffnete ich die Augen, bemerkte jedoch gleich, dass ich mich nicht in meinem eigenen Schlafzimmer befand. Den Kopf leicht zu Seite legend, entdeckte ich ihn neben mir. Noch immer friedlich schlafend, vergrub Callum sein Gesicht im Kissen, während er auf dem Bauch lag.

Ich konnte mich nicht mal mehr daran erinnern ins Bett gegangen zu sein. Hatte er mich irgendwann hier her getragen? Vermutlich. Dennoch konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Das, was gestern geschehen war fühlte sich noch immer so an, als währe es nur ein schöner Traum gewesen. Wir hatten uns geküsst, uns unsere Liebe gestanden und nun lagen wir hier. Ich konnte es einfach nicht fassen.

Ein erneutes Klingeln an der Tür, ließ dieses mal ihn zusammenzucken. Und mich erinnerte es, dass jemand um jeden Preis in diese Wohnung kommen wollte.

Leise seufzend stand ich auf - auch wenn ich eigentlich nicht wollte - und verließ das Schlafzimmer, nur um anschließend zur Tür zu gehen. Doch als ich diese öffnete, blieb mir vor Schreck die Luft im Halse stecken.

Lauras wütender und gleichzeitig erleichterter Blick traf mich, wie ein Geschoss. Verflucht! Ich hatte sie vollkommen vergessen.

>>Oh gut, du lebst noch<<, bemerkte sie zunächst trocken, ehe sie beinahe zu schreien begann. >>Herr im Himmel! Hast du eine Ahnung, was für Sorgen ich mir gemacht habe?!<<

Hinter mir hörte ich Callums Schritte. Ich hingegen konnte mich noch immer nicht rühren. Innerlich jedoch verfluchte ich mich dafür, Laura tatsächlich alleine gelassen zu haben.

>>Du warst ohne ein Wort einfach so verschwunden. Verdammt Eliza! Ich habe gedacht, dass du jetzt völlig den Verstand verloren und abgehauen bist<<, fauchte sie weiter.

Als ich mit einem mal einen Arm um meine Taille fühlte und sein Kinn kurz darauf auf meinem Scheitel lehnte, spannte ich mich für einen winzigen Moment an, ehe ich an seinem Körper regelrecht zu schmelzen begann.

Lauras Blick wandelte sich mit einem mal, als sie Callum und mich so sah. Schnell schien sie zu begreifen, was los war. Die Wut war mit einem Schlag, wie ausgelöscht und ein wissendes Grinsen machte sich auf ihren Lippen breit. Sie sah von Callum zu mir und dann wieder zu ihm zurück. Schließlich griff sie nach meiner Hand. >>Ich dürfte mal meine beste Freundin für einen Moment entführen?<<, fragte sie, obwohl es eigentlich keine Frage war.

Ohne weiteres ließ mich Callum los und nahm seine wohltuende Wärme wieder mit sich mit. >>Aber natürlich<<, erwiderte er amüsiert. Anscheinend kapierte er, was nun geschehen würde. Nun, das tat ich leider auch. Laura würde mich jetzt über alles ausquetschen wollen. Aber, das konnte ich ihr nicht verübeln.

Meine beste Freundin zog mich zurück zu meinem Apartment und schloss gleich die Tür hinter uns ab, ehe sie mich loslassen konnte. Dabei verharrte ihr Blick weiterhin auf mir. Durchbohrte mich und versuchte die Geschehnisse von letzter Nacht in meinem Gesicht abzulesen.

>>Ist es wahr?<<, fragte sie.

Ich verstand ihre Frage sofort und ließ den Kopf leicht senken. >>Also erstens<<, begann ich schließlich und sah sie erneut an. >>Es tut mir leid, dass ich einfach so verschwunden bin. Ich konnte nicht schlafen und musste den Kopf frei kriegen.<<

Schnaubend winkte sie mit der Hand ab. >>Das ist jetzt vollkommen egal<<, meinte sie mit einem mal und kam einen Schritt auf mich zu. Die Neugierde war ihr viel zu deutlich anzusehen. >>Ist es wahr?<<, fragte sie erneut. Und dieses mal nickte ich.

Mit einem mal brach sie in schallendes Gelächter aus und ließ mich dabei erschrocken zusammenzucken. Was zum..?

>>Na endlich! Ich wusste, dass du irgendwann zur Vernunft kommst<<, lachte sie erfreut weiter, griff nach meiner Hand und zog mich rüber zur Couch, auf die wir uns beide setzten. Den Körper zu mir gedreht, ließ mich Laura keine Sekunde lang aus den Augen. >>Erzähl mir alles<<, forderte sie. Und ich tat es. Ich erzählte ihr, alles was geschehen war. Was zwischen Callum und mir gesagt wurde. Laura schien jedes meiner Worte in sich aufzunehmen.