Während sich die Tür hinter mir langsam schloss, stand ich noch immer, wie erstarrt da. Ich hatte nicht erwartet Callum hier zu sehen. Eigentlich wollte ich ja alleine sein, um nachzudenken, wie ich mit ihm am besten ein Gespräch beginnen konnte. Nun.. dafür war es jetzt zu spät. Genauso, wie wieder kehrt zu machen und zurück zur Wohnung zu gehen. Denn sobald die Tür ins Schloss fiel, richtete sich Callum auf und drehte sich herum.
Für einen Augenblicklich schien auch er überrascht zu sein, denn seine Augen weiteten sich ein wenig. Doch er fasste sich viel schneller als ich, straffte die Schultern und sein Blick änderte sich. Die Überraschung wich und machte Platz für etwas undefinierbares und distanziertes. Ich wollte etwas sagen, ihn begrüßen, doch mir blieben die Worte im Halse stecken, sodass ich ihn einfach nur anstarrte. Und als er bemerkte, dass aus mir nichts produktives herauskommen würde, setzte er sich in Bewegung.
Im ersten Augenblick glaubte ich, er würde auf mich zu kommen, mich in den Arm nehmen, so wie immer. Doch als er mit einem mal an mir vorbei ging, spürte ich deutlich, wie mein Herz ein weiteres Stück brach.
Noch ehe Callum die Türklinke runterdrücken konnte, schnappte ich tief nach Luft. Ich bewegte mich plötzlich so schnell, dass es sogar mich überraschte. Kurz darauf lag meine Hand über seiner und ich merkte viel zu deutlich, wie er sich unter meiner Berührung anspannte.
>>Warte<<, bat ich ihn leise. Ich war unsicher. Unsicher, dass er mich einfach so stehen lassen würden, ohne, dass ich ihm irgendetwas sagen konnte.
Tatsächlich blieb er, doch er blieb schweigsam. Auch ich wusste plötzlich nicht mehr, was ich sagen wollte. Diese Situation war für mich so ungewohnt. Noch nie waren wir an einem Punkt angelangt, in dem wir uns nicht einmal in die Augen sehen konnten.
Als das Schweigen zwischen uns zu lange dauerte, entzog sich Callum meinem Griff und trat zur Seite. >>Wenn du nichts zu sagen hast, dann gehe ich jetzt<<, meinte er plötzlich und Panik ergriff mich.
Kopfschüttelnd stellte ich mich vor die Tür und versperrte ihm den Weg. >>Nicht. Bitte.<< Meine Stimme war viel zu leise, doch er hatte mich dennoch verstanden.
Mit einem mal seufzte er und trat von mir zurück, nur um sich anschließend mit den Fingern durch die Haare zu fahren. >>Wieso nicht? Wieso sollte ich hier bleiben, nachdem..<< Er schaffte es nicht einmal den Satz zu Ende zu sprechen, ohne ergebend die Luft auszustoßen.
>>Ich weiß, was ich getan habe war falsch<<, begann ich, doch als Reaktion bekam ich seinerseits ein Schnauben.
>>Es war nicht falsch, Eliza. Es war dein gutes Recht es zu tun. Ich hätte es einfach nur besser wissen sollen.<<
Seine Worte versetzten mir einen Stich mitten durch die Brust. Genauso, wie sein niedergeschlagener Blick. Er nahm das alles völlig falsch an. Endlich kam ich vollkommen zu Sinnen und stieß mich von der Tür ab, nur um einen Schritt näher an ihn zu treten. Callum jedoch wich augenblicklich zurück. >>Du verstehst das nicht. Es.. es hat mich überrascht, das ist alles. Ich meine, wir sind beste Freunde. Wir haben in den letzten Jahren vieles durchgemacht. Du warst immer für mich da. Warst bei mir, wenn es mir schlecht ging, hast mich getröstet. Und als du mir gestern gesagt hast, dass du keine Gefühle mehr für Jolien hast, weil du..<< Ich unterbrach mich selbst, weil icheinfach nicht wusste, wie ich es ausdrücken sollte.
Callum hingegen schien bestens darüber zu wissen, was sich in meinem Kopf abspielte. >>Weil ich eigentlich Gefühle für dich habe<<, beendete er den Satz und brachte mich zum stocken. Mir blieb die Luft im Halse stecken und ich weitete die Augen. Dass er es einfach so frei heraus sagen konnte, überraschte mich. Gleichzeitig wirbelte es alle Gefühle in meinem Inneren auf.

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Closer To You ✔
Storie d'amoreEin gebrochenes Herz. Eine Nacht die nie hätte geschehen dürfen. Und Gefühle, die nie hätten erwachen sollen. Das alles muss Eliza binnen kürzester Zeit erfahren. Und was ihr bisheriges Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Eliza muss bitterlich er...