Während Callum sie noch immer so anstarrte, als wäre sie ein Geist, merkte ich, wie in mir die Wut immer mehr zu brodeln begann. Das durfte doch nicht wahr sein.
Seit sie den Laden betreten hatte, sah sie ihn mit diesen verfluchten Hundeblick an. Sah aus, wie ein streunender Welpe, der nach einem neuen Zuhause suchte. Ich kannte diesen Blick nur zu gut, denn nicht nur einmal hatte sie ihn angewendet, um meinen besten Freund um den Finger zu wickeln. Und nicht nur einmal, hatte dieser Trick auch tatsächlich funktioniert. Leider..
Sie war wieder hier. Suchte Callum erneut auf. Das bedeutete, dass sie wieder mal Single war. Oder aber sie wollte etwas anderes von ihm.
>>Jolien<<, hörte ich seine Stimme nun hinter mir und sie jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Deutlich konnte ich diesen leichten Schmerz in dieser wahrnehmen. Ihr Anblick traf ihn noch immer, das wusste ich.
Als würde ich gar nicht zwischen ihnen stehen, ging dieses Miststück an mir vorbei und stand Call nun ganz dicht gegenüber. Das sie mich tatsächlich ignorierte!
>>Was tust du hier?<<, fragte er sie und konnte den Blick kaum von ihr abwenden. Ja, sie war verdammt hübsch und ja, sie hatte manchmal auch diese liebenswerte Art an sich, die man kaum ignorieren konnte. Doch das alles änderte nichts dabei, dass sie ein verlogenes Biest war, welches meinen besten Freund schon mehrmals das Herz gebrochen hatte.
>>Ich bin wieder in die Stadt gezogen und ich wollte dich sehen, Call.<< Himmel noch ein, ihre Stimme war so zuckersüß.
Ich merkte, wie sich Callum immer mehr anspannte und merkte auch deutlich die Verletzbarkeit in seinen Augen. Dennoch versuchte er stark zu bleiben. Kämpfte mit seinen eigenen Gefühlen, die er vor geraumer Zeit eigentlich begraben hatte. >>Was ist mit deinem Verlobten?<<
>>Wir haben uns getrennt. Ich konnte ihn nicht heiraten. Nicht, wenn ich ständig an dich denken musste.<<
Ja klar.. Das sagte sie jedes mal, wenn sie wieder auftauchte. Jedes mal hatte sie diese Scheiße abgezogen und leider war Callum jedes mal darauf angesprungen.
Ihr Gesicht konnte ich nicht sehen, doch ich bemerkte, wie sie ihre Schultern leicht sinken ließ und langsam nach seiner Hand griff. >>Ich kann dich einfach nicht vergessen, Call. Und ich möchte all das wieder gut machen, was ich dir angetan habe.<<
Innerlich begann ich zu lachen. Schon wieder.. Es waren wieder die gleichen Worte, wie beim ersten mal. Hatte diese Frau gar kein Schamgefühl?
>>Können.. Können wir reden?<< Kurz richtete sie ihren Blick auf mich. Oh, also hatte sie mich doch bemerkt. Welch ein Wunder! >>Alleine<<, fügte sie kurz darauf hinzu und ich konnte sogar einen Hauch an Verachtung in ihrer Stimme wahrnehmen. Sie mochte mich genauso wenig, wie ich sie.
Auch Callum schien sich wieder erinnert zu haben, das ich noch immer hier war. Sein Gesicht war erfüllt mit Ratlosigkeit. Er wusste wirklich nicht, was er tun sollte. Und damit er sich damit nicht noch mehr quälen musste, nahm ich ihm die Entscheidung ab. >>Schon gut. Wir können es auch später bereden<<, sagte ich und versuchte zu lächeln, um die Situation ein wenig runterzuspielen. Doch um ehrlich zu sein, tat dieser Anblick wirklich weh. Ich wusste, wie er zu Jolien stand. Ich wusste, wie sehr es ihn das letzte mal mitgenommen hatte, als sie ihn wieder mal verlassen hatte. Dennoch wollte ich mich nicht dazwischen stellen. Ich wollte mich nicht einmischen, denn das ging nur sie beide an. Auch, wenn ich den Gedanken daran überhaupt nicht mochte.
Leicht nickte er mir zu und ich begann anschließend den Rückzug anzutreten. Noch bevor ich die Tür erreichte, sah ich, wie Jolien ihre Arme um Callum legte und sich an seine Brust schmiegte. Dieser zögerte kurz, schien verwirrt zu sein, doch am Ende begann er ihre Umarmung zu erwidern. Ein Anblick, der mich dieses mal so richtig traf.

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Closer To You ✔
RomantizmEin gebrochenes Herz. Eine Nacht die nie hätte geschehen dürfen. Und Gefühle, die nie hätten erwachen sollen. Das alles muss Eliza binnen kürzester Zeit erfahren. Und was ihr bisheriges Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Eliza muss bitterlich er...