XIII

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Gerade verließ ich das Bad, als ich hörte, wie sich mein Telefon meldete. Es war noch viel zu früh und ich zu verschlafen. Wieder in mein Schlafzimmer schlendernd, wo sich das Handy befand, rieb ich mir über die Augen und gähnte ausgiebig.

Ich griff nach dem Gerät, erstarrte jedoch in der nächsten Sekunde, als ich die Nachricht las. >Pink!< Das war alles was drin stand und dennoch merkte ich gleich, wie sich mein Magen zusammenzog. Toll..

Nun, um das mal zu erklären.. Call war natürlich nicht für seine langen Beziehungen bekannt. Und es kam schon mal vor, dass so manche Frauen sich mehr einzubilden schienen, als sie eigentlich sollten. Der erste Fall war vor zwei Jahren aufgetreten. Er hatte die Frau mit nach Hause genommen und mit ihr eine ziemlich wilde Nacht verbracht. Nur leider, wollte diese Frau am nächsten Tag einfach nicht gehen. Sie wollte den Tag mithin verbringen, wurde ziemlich anhänglich und das fand Callum überhaupt nicht lustig.

Verzweifelt, hatte er sich damals auf der Toilette verschanzt und mich angerufen. Und ich als seine beste Freundin, hatte gleich die initiative gegriffen, war bei ihm in der Wohnung aufgetaucht und gab mich als seine Verlobte aus, die ihn erwischt hatte. Damit war die Frau schneller raus, als dass ich bis zwei Zählen konnte. Seither hatten wir abgemacht, dass wenn sowas noch einmal vorkommen sollte, ich ihm helfen würde. Und da ich diese Farbe am wenigsten leiden konnte, war Pink zu unseren Codewort geworden.

Bisher hatte Callum das Wort noch ein mal benutzt, nach dem ersten Vorfall. Und seither hatte ich es auch nicht mehr gelesen. Doch nun war es schon wieder geschehen. Zum dritten mal sollte ich ihm aus der Patsche helfen. Beim zweiten mal fand ich es noch lustig. Hatte ihn deswegen aufgezogen. Aber als ich das Codewort dieses mal las, fand ich es nicht länger lustig. Ich merkte, wie mein Magen immer mehr zu rebellieren begann und ich bemerkte auch diesen steckenden Schmerz, der sich in meiner Brust breit machte.

Für einen winzigen Augenblick, beschlich mich der Gedanke ihn einfach zu ignorieren und ihn selbst mit seinem Problem alleine kommen zu lassen. Doch ich verwarf den Gedanken schnell wieder. Call war mein bester Freund und ich wollte ihn nicht im Stich lassen, so wie er es nie bei mir getan hätte. Also legte ich das Handy wieder zur Seite und zog mich an. Aus meinem Schmuckkästchen hatte ich mir irgendeinen meiner alten Ringe geschnappt und griff nach meiner Tasche, nachdem ich mir die Schuhe angezogen hatte. Mit dem Schlüssel in der Hand ging ich anschließend rüber zur Nachbartür.

Davor blieb ich jedoch für einen Moment stehen und atmete tief durch. Ich versuchte mein Herz zu beruhigen, welches viel zu schnell zu schlagen begonnen hatte. Ja, ich wusste ganz genau, was ich jenseits der Tür erwarten würde. Dieser Anblick wäre für mich und in der Situation, in der ich gerade steckte, nicht sonderlich erfreulich. Deshalb musste ich mich zusammenreißen. Kurz schloss ich meine Augen und atmete erneut tief durch. Einmal. Zweimal. Erst dann, steckte ich den Schlüssel ins Schloss und stieß die Tür auf.

>>Baby, ich bin wieder da! Bist du schon wach?<<, rief ich in die Wohnung hinein, blieb jedoch stehen, als ich die dunkelhaarige Frau, ziemlich spärlich bekleidet auf der Couch sitzen sah. Diese sah von ihren Telefon, welches sie in den Händen hielt, auf und starrte mich verwirrt an. >>Was zum..? Wer zum Teufel bist du?<<, fragte ich sie schroff.

>>Und wer bist du?<<, kam es von ihr zurück, wobei sie noch immer verwirrt zu mir blickte.

>>Falsche Frage, Schätzchen. Du bist in meiner Wohnung.<<

Im gleichen Moment trat Callum aus dem Schlafzimmer heraus, blieb stehen und sah mich mit großen Augen an. >>Du.. Du bist zurück?<<, sagte er gespielt überrascht.

>>Was zum Teufel ist hier los? Wer ist das?<< Meine Stimme wurde lauter, als ich ihn ansah, mit meiner Hand jedoch auf die halbnackte Frau deutete. Diese schien immer verwirrter zu sein.

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