6. Kapitel

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In meinem Kopf regte ich mich immer noch über Isa und ihre gehässige Miene auf.
Wie ich dieses Mädchen hasste!

Schlechte gelaunt ging ich den langen Flur entlang und blieb vor meinem Spint stehen. Als ich meine Biobücher in ihm verstaute und die Neuen hervorkramte, stellte sich Leah mit zwei Bechern "Coffee to go" neben mich.

,,Guten Morgen! Hier für dich, mit Milch und Zucker, so wie immer", begrüßte sie mich.
Aufatmend sah ich sie an und nahm einen der dampfenden Becher entgegen.

,,Danke Leah", seufzte ich und umarmte sie.

,,Du hast ja keine Ahnung wie anstrengend Bio heute war!"

Interessiert hob sie eine Augenbraue.
,,Ist etwas passiert?"

,,Ja, Isa hat mich total angemacht und wollte, dass ich mich für diese blöde Präsentation Gestern schäme. Und diese Jessi hat einfach nur dahinter gestanden und dumm genickt", an der Stelle verdrehte ich genervt die Augen, wobei ich angestrengt versuchte die Wut in meinem Bauch zu ignorieren.

,,Ich hoffe doch, du hast denen deine Meinung gesagt!", meinte Leah.

Ich schüttelte den Kopf und erntete direkt einen entrüsteten Blick meiner besten Freundin.

,,April!"

,,Ich konnte nicht!", verteidigte ich mich. ,,Gerade als ich was sagen wollte, kam unsere Biolehrerin rein und hat irgendeinen neuen, heißen Schüler vorgestellt. Und der hat sich ausgerechnet neben mich gesetzt! Auf jeden Fall wirkt er super arrogant und geizig ist er auch noch! Ich wollte mir nur mal seine dämliche Uhr anschauen und er zieht direkt seinen Arm weg und schweigt mich für den Rest der Stunde konsequent an!"

Entrüstet nahm ich einen Schluck aus meinem Kaffeebecher.

Leah runzelte die Stirn.
,,Du wolltest dir seine Uhr ansehen?"

,,Es war eine wirklich schöne Uhr".

Leah lachte und irgendwie fühlte ich mich dadurch direkt besser.
,,Naja, wenn er so arrogant sind, können wir ihn ja auch einfach ignorieren", schlug sie vor.

,,Definitiv".

,,Auch wenn er gut aussieht und es geschafft hat, bereits nach einer Stunde in deinen Gedanken zu landen...", sie zwinkerte mir verschmitz zu.

Jetzt lag es an mir, sie entrüstet anzusehen.

,,Leah!"

,,Ich sag ja nur", wir gingen weiter, wärend sie verstohlen an ihrem Kaffee nippte.
,,Ich habe heute auch einen Jungen getroffen", sagte sie dann ganz beiläufig.

,,Naja, eigentlich sogar zwei. Sie sahen exakt gleich aus. Ich denke, sie sind Zwillinge".

Ich grinste.
,,Direkt zwei Jungs an einem Tag?"

Ihre Wangen nahmen eine rote Farbe an.
,,Also es hat nur einer der beiden mit mir gesprochen, der andere hat mich nur ab und zu mal angelächelt. Das wirkte aber mehr so, als wolle er nur höflich sein".

,,Hast du wenigstens die Nummer?", fragte ich.
Sie setzte zu einer Antwort an, die sie dann jedoch nicht mehr aussprechen konnte.

Vor uns knallte ein großer Junge mit dunklen Haaren einen etwas kleineren Jungen wütend gegen die Wand, wobei zwei Bilder neben ihnen klirrend auf den Boden fielen.

Vor lauter Schreck hätte ich mir fast den Kaffee über die Bluse geschüttet.
,,Wenn du mir noch einmal in die Quere kommst, dann schwöre ich, mach ich dich fertig!", drohte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Timeless - a journey through all timesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt