19. Kapitel

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Ich rieb mir müde die Augen, als ich mich auf meinen Stuhl fallen lies.

Nach dem gestrigen Tag hatte ich nicht genug Schlaf bekommen und selbst wenn, ich denke nicht dass ich nach den gestrigen Ereignissen heute in Top-Form hätte sein können.

Ich befand mich in der Schule, wenige Minuten vor dem Geschichtsunterricht. In den letzten Tagen war der Geschichtsunterricht vielleicht einer der wichtigsten Fächer für mich geworden.

Neben Englisch, Mathe und Deutsch war Geschichte nun das, was ich in meiner jetztigen Lage am Meisten brauchte. Jede Information über die letzten Jahrhunderte war nun goldwert.

Unmotiviert packte ich meine Lernmaterialien aus und bekam fast nicht mit, wie Leah sich seufzend neben mich setzte.

,,Leah, guten Morgen", ich lächelte sie an und umarmte sie zur Begrüßung. Eine Umarmung war nun wirklich das was ich brauchte, doch als ich sie festhielt bemerkte ich, wie sie mich nicht zurückumarmte.

Ich stockte und lehnte mich zurück, um ihr in die Augen sehen zu können.

,,Leah, ist alles in Ordnung?", fragte ich. Als sie nicht antwortete, fiel mir wieder unser letztes Gespräch und meine Zurückweisung ein. Sie hatte Kuchen besorgt, um einen schönen Tag mit mir zu verbringen und ich hatte ihr leider Absagen müssen.

,,Ist es wegen Gestern? Weil ich dir abgesagt habe? Hör mal Leah, es tut mir wirklich leid", sagte ich leise, doch sie wich meinem Blick aus.

Ich schluckte. Anscheinend hatte ich sie wirklich verletzt...

,,Hast du Lust dich heute mit mir zu treffen?", fragte ich. Langsam hob sie ihren Kopf. Ihre Augen sahen rot und traurig aus.

,,Ich könnte uns Popcorn besorgen. Wir machen einen Film-Abend!"

Als sie nur mit den Schultern zuckte, stupste ich sie.

,,Komm schon, rede mit mir", schmunzelte ich und tatsächlich sah sie mich dieses Mal an.

,,Heute Abend bei dir?", fragte sie.

Ich nickte, erleichtert mein Benehmen von gestern wieder gut machen zu können.

,,April, ich muss dir aber noch etwas erzählen", sagte Leah, nachdem sie sich ein paar Mal umgesehen hatte.

Ich runzelte die Stirn und neigte mich zu ihr. ,,Was den?"

Sie schien zu zögern, in ihren Augen meinte ich Zweifel zu erkennen.

,,Ist alles gut, Leah?", flüsterte ich. Anscheinend wollte sie nicht, dass jemand mithörte.

In dem Moment in dem sie den Mund öffnete und Luft holte, betrat unser Geschichtslehrer den Raum. Sie schloss ihn wieder und schüttelte den Kopf.

,,Nacher ist auch noch Zeit", meinte sie. Ich kniff die Augen zusammen, nickte jedoch. Sie schien nervös zu sein über das was sie reden wollte, da war es besser in Ruhe reden zu können.

Ich drehte mich um und richtete meine Aufmerksamkeit auf meinen Lehrer. Doch anstatt meines Lehrers stand ein anderer Mann vorne am Pult.

,,Entschuldigt Schüler, Mr. Lewis musste diesen Kurs überraschend abgeben. Ich werde nun seinen Platz einnehmen und Sie vorerst unterrichten. Mein Name ist Mr. Smith", begann er.

Bei seiner Stimme gefror jedes bisschen Blut in meinen Adern.

Die Stimme - Ich kannte diese Stimme doch. Gebannt lehnte ich mich weiter nach vorne um diesen Lehrer genauer in den Blick zu nehmen, als er seine Augen auf mich richtete.

Timeless - a journey through all timesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt