33. Kapitel

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Zwei Wochen später

Leah Jane Cooper
*20.07.2003
+25.05.2021

~Der Tod ist nicht das Ende, nicht die Vergänglichkeit, der Tod ist nur die Wende, Beginn der Ewigkeit~

Eine weitere Träne von unzählbar vielen in den letzten Tagen, floss quälend langsam über meine Wange und tropfte auf das frische Grün des Friedhofs.

Ich starrte auf den Grabstein, unter welchem der Körper meiner längsten Freundin lag.

Gestern hatte die Beerdigung statt gefunden und in meinen Gedanken war ich immer noch bei den schwarzen Kleidern, den langen Reden und den vielen Taschentüchern.

Ihren Eltern hatten wir eine einfache Lüge über ihren Tod erzählen müssen : Leah war zu dem Zeitpunkt des Einbruchs bei mir Zuhause gewesen, um auf mich zu warten. Die Einbrecher mussten sie ermordet haben. Wir alle hatten ihren Körper in der Nähe eines Waldes gefunden.

Ich schloss die Augen, bei der Erinnerung an die schmerzverzerrten Gesichter von Mr. und Mrs. Cooper.

Jeder Gedanke an sie und Leah schmerzte in meiner Brust.

Meine Familie war ebenfals zu der Beerdigung gekommen, den wie versprochen, hatte der alte Mann ihnen nur die Erinnerungen verbunden mit den Zeitreisen genommen und den Rest etwas abgeändert.

Mit Familie meinte ich meinen Vater, meine Mutter, meine unbiologische Tante Mary und meinen kleinen Bruder Jakob.

Jakob hatte seine Erinnerungen noch und erstaunlicher Weise kam er mit diesem traumatiserendem Erlebnis wirklich gut klar. Ich hatte erwartet, dass er die Nächte vielleicht nicht mehr alleine verbringen wollte, oder sich vor den leisesten Geräuschen im Haus fürchtete, doch nichts dergleichen traf bis jetzt ein.

Ich hatte mit ihm darüber geredet, ihm alles erklärt und ihm eingeschärft, wie wichtig es war, dass das Ganze ein gut behütetes Geheimnis blieb. Mein kleiner Bruder hatte die ganzen Erklärungen ernst aufgenommen und mir versprochen, sein Wissen in Schweigen zu hüllen.

Trotzdem nahm ich mir vor, ihn weiterhin zu beobachten, für den Fall, dass irgendwelche posttraumatischen Symptome auftauchen würden.

Auf das plötzliche Auftreten meiner Mutter hatten alle anderen überraschend gut reagiert. In ihrer Erinnerung war sie nun vor Jahren ins Außland abgehauen, da es in ihrer Ehe mit Steven eine Krise gab und sie einen Neuanfang brauchte. Sie hatte sich dazu entschieden zurück zu kommen, um nicht den Rest meines Lebens auch noch zu verpassen.

,,April?"

Ich öffnete wieder meine Augen und wischte die letzten Tränen weg, ehe ich mich zu Adam umdrehte.

,,Ich hab mir schon gedacht, dass ich dich hier finde", sagte er leise. Er kam langsam auf mich zu, wärend er vorsichtig meine Finger in seine nahm.

,,Wie geht es dir?", fragte er, wobei er mir ohne zu blinzeln in die Augen sah.

Ich wollte sagen wie schlecht es mir ging, ich wollte ihm meine Trauer zeigen, ich wollte dass die ganze Welt von meinem Schmerz erfuhr und ich wollte sie verdammt nochmal dafür verantwortlich machen.

Stattdessen zuckte ich einfach nur die Schultern.

,,Gut", antwortete ich.

Adam zog mich in seine Arme.

,,Ich weiss, dass es dir nicht gut geht", wisperte er in meine Haare und ich vergrub mein Gesicht in seinem Shirt.

Nach allem, war er immer noch der Einzige, der mich so gut verstand.

Timeless - a journey through all timesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt