30. Kapitel

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Ich hielt die Luft an und wagte es nicht sie wieder auszuatmen, so geschockt war ich.

Ich hörte wie Amy, die sie auch gesehen hatte, schwer neben mir schluckte.

Über das Gesicht meiner besten Freundin breitete sich ein breites Grinsen aus und sie sagte, ohne den Blick von mir zu wenden :,, Sie sind mir wirklich gefolgt".

Die vier Personen an dem Tisch drehten sich langsam um, wobei ich zu aller erst den Menschen erkannte, von dem ich auch erwartet hatte, ihn hier zu treffen : Meinen Verfolger mit dem braunen und dem grünen Auge. Nachdem er seine Kapuze abgezogen hatte, sah er mich gehässig an.

,,Ahhh, da sind sie ja. Kommt doch rein, meine Lieben", säuselte er, wobei mir bei seiner Stimme wiedermal ein wiederlicher Schauer über den Rücken fuhr.

Langsam betrat ich den Raum, dicht gefolgt von Amy, Adam, Lucas und Alex.

Nach wenigen Schritten blieb ich im Raum stehen und meine Freunde stellten sich zu beiden Seiten neben mir auf: rechts Amy und Adam, Links die Zwillinge Alex und Lucas.

,,Ich hatte mich schon gefragt, wie viel länger ihr den armen Jungen hier noch sitzen lassen wollt", fügte er hinzu und nickte dabei auf die linke Seite des Raumes.

Langsam und noch immer fassungslos, löste ich meinen Blick von Leah und dem Mann mit den zwei Augenfarben und entdeckte meinen kleinen Bruder, gefesselt und mit trüben Augen auf einem Stuhl.

,,Jakob!", keuchte ich und stürzte zu ihm hin. Als er mir in die Augen sah, schienen sich Tränen zwischen seinen Wimpern zu bilden.

Verzweifelt fuhr ich ihm durch die zerzausten Haare und versuchte, den Knoten der Seile von seinen Händen zu lösen.

,,Alles wird gut, okay? Hab keine Angst, ich hole dich und Dad hier raus".

Irgendetwas an meinem Satz schien ihn panisch zu machen, den plötzlich fing er an, mit seinem Kopf wilde Bewegungen zu machen.

Ahnungslos versuchte ich seine Andeutungen zu verstehen.

,,Das würde ich nicht tun, April", sagte nun eine weitere Stimme und bei ihrem Klang, hätte ich wohl eigentlich vor Freude in die Luft springen müssen.

Jedoch setzte pure Verwirrung ein, als mein suchender Blick sich auf meinen Vater richtete.

Er war ebenfals einer der Menschen in den schwarzen Umhängen und als er seine Kapuze absetzte, richteten sich seine sonst so lieben Augen ausdruckslos auf mich.

,,Dad?", flüsterte ich verzweifelt, ungläubig und verunsichert.

,,Wieso trägst du einen Umhang? Und warum hilfst du Jakob nicht?", meine Stimme begann zu zittern, woraufhin Adam sich aus der Reihe löste und stützend neben mich stellte, ohne unsere Feinde aus dem Blick zu lassen.

Und gerade als ich dachte, ich hätte genug für einen Tag gehabt, enthüllten die anderen beiden Personen ihre Gesichter und in mir drin, breitete sich eine eisige Kältewelle aus. Mir war, als hätte irgendjemand mir gewaltig in den Magen geschlagen, meine Haut aufgeritzt und mir das Herz entrissen.

Die anderen beiden Personen waren beides Frauen und ihre Gesichter in mein Gedächnis eingebrannt, wie sonst nichts.

Rote, geflochtende Haare, Sommersprossen, ein breites, jedoch hönisches Lächeln.
Nur ihr Outfit ( ein Kleid, das dem 18.Jahrhundert entsprach), passte nicht zu ihrem sonst so hartem Klamotten-Stil.

,,Tante Mary?"

Als meine Augen zur nächsten Person wanderten, bekam ich nicht mal mehr einen Ton raus und mein Körper wurde von einem unkontrollierbarem Zittern durchströmt, sodass Adam mich an beiden Armen packte und eng an sich drückte.

Timeless - a journey through all timesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt