Nicht zu fassen! Man wird es mir zwar nicht glauben, doch als ich heute aufgewacht bin, lag da ein Fremder in meinem Bett. Er schläft seelenruhig vor sich hin und rutscht ein Stück das Kissen hinab. Seine Haare sind braun und wellig, was ihn wie einen Softy wirken lässt, doch die vielen Bandagen, welche er um seinen Kopf und die Arme trägt, stehen im kompletten Gegensatz dazu. Weil ich eher ungern abwarten will, bis er aufwacht und mit der Fragerei anfängt, schleiche ich mich muchsmäuschenstill aus dem Schlafzimmer und ziehe langsam die Tür ins Schloss. Ein Quieken der ungeölten Scharniere beschert mir einen geschockten Blick meinerseits, doch der Kerl bewegt sich kein bisschen. Er schläft wie ein Stein.
,,Meine Güte...", ich schnaube vor Verausgabung und lasse mich gedankenverloren an der nun geschlossenen Tür hinunterrutschen, ,,War ich gestern wirklich so betrunken?" Ich erinnere mich gestandenermaßen nur sperrlich an meinen gestrigen Trip in einem der umliegenden Clubs. Zuletzt habe ich mich mit den härteren Gefilden (Wodka 🍺) zugedröhnt und bin etwas auf der Tanzfläche herumgetorkelt. Ansonsten habe ich einen Filmriss. Mist! Dabei wollte ich doch mit diesen ganzen Männergeschichten aufhören! Und mal wieder bin ich an meinem Vorhaben gescheitert.
Ohne es wirklich zu wollen oder es geschweige denn zu beabsichtigen, erscheint ein Bild vor meinem inneren Auge. Es ist ein Lächeln. Was war das? Eine meiner verloren geglaubten Erinnerungen an gestern? Dass sowas erst Stunden später zu mir zurückkehrt, entlockt mir ein gequältes Stöhnen und ich mache den ersten Schritt die Treppe runter. Bevor hier Maßnahmen gegen männliche Eindringlinge ergriffen werden, brauche ich meinen alltäglichen Kaffee. Der Kerl kann noch ein paar Minütchen warten!...
Gesagt, getan. Ein wenig später tapse ich auf dem hellen Holz des Küchenfußbodens hin und her. Das immer lauter werdende Brausen der Kaffeemaschine lässt meinem Körper und Geist keinen Augenblick der Entspannung. Gebannt starre ich auf den technischen Lebensretter, trete fix heran, als das erlösende ,,pling" ertönt, und kralle mir meine extra große Tasse. Der heiße Dampf steigt von der dunklen Flüssigkeit auf und augenblicklich entspannt sich mein Körper. Das nenne ich traumhaft! Meine Lippen näheren sich der Tasse und ich lege sie gierig an das Porzelan, dann zucke ich sofort zurück. So heiß! ,,Aua...", bedauernd tätschle ich über meine pochende Lippe und merke schon, wie sie sich langsam aufbläht. Wenn ich Glück habe, sehe ich im Endstadium der Entfaltung nicht so aus, als hätte sich ein Zwerg auf meinem Gesicht sein Schlauchboot aufgeblasen. Zum Glück wohne ich allein, ansonsten hätten mich meine Bekannten einhundertprozentig ausgelacht. Was mir in diesem Moment aber nicht in den Sinn kam, war meine Affäre, die derweil gähnend die Treppe hinunterkommt. Schon von Weitem vernehme ich das Knarzen jeder einzelnen Stufe und stelle reflexartig meine Tasse beiseite. Er kommt! Oh nein, oh nein, oh nein, OH NEIN! Zu allem Überfluss erhasche ich auch noch einen flüchtigen Blick auf meine geröteten Lippen, indem mein Blick auf einen der glänzenden Töpfe über der Küchenzeile fällt. Ich kann keine Worte finden für das, was gerade in meinem Kopf vor sich geht. Der junge Mann Mitte zwanzig umrundet wie in Zeitlupe die Ecke, welche die Treppe von den unteren Räumlichkeiten trennt, sieht sich mit müdem Blick um und bemerkt mich nach kurzer Zeit. Seine Augen sehen mich fragend an, unschlüssig darüber, ob ich nun bei ihm eingebrochen bin oder andersherum, danach geht ihm scheinbar ein Licht auf: ,,Du! Wir haben doch gestern...!",,SSSSSSH!!", bevor er die Worte laut aussprechen kann, trete ich an ihn heran und halte ihm den Mund zu, ,,Sag es nicht." Er runzelt fragend die Stirn und blickt unschlüssig zu mir hinunter. Ich verdrehe nur die Augen und lasse ihn frei: ,,Sorry.",,Nein, nein. Schon okay", ganz nebenbei wandert sein neugieriger Blick zu meinen Lippen und verharrt auf diesen für eine etwas zu lange Zeit, ,,Hast du dich verbrannt?" Peinlich berührt hebe ich eine Hand vor den Mund und drehe mich von ihm weg. Ich kenne noch nicht einmal den Namen dieses Mannes und blamiere mich ohne Ende. Ich sollte ihn einfach rauswerfen. Genau! Das mache ich! Mit meinem Rücken zu ihm gedreht, bewege ich mich auf den Brünetten zu und schiebe ihn in Richtung Haustür: ,,Es freut mich sehr, dich kennengelernt zu haben...ähm...",,Dazai.",,Dazai. Aber ich habe noch so einiges zu tun und kann nicht plaudern. Tschüss!" Wir bewegen uns gerade durch den Flur, da blockiert der Große einfach. Ich drücke nochmal nach, doch er bewegt sich kein Stück. ,,Was ist?", meine Hand wedelt fordernt hin und her. Zwar sehe ich ihn nicht an, doch seinen Blick kann ich deutlich auf mir spüren: ,,Du hast mir noch nicht deinen Namen verraten." Deswegen möchte er nicht raus gehen? Ernsthaft?! ,,Ich heiße (Y/N). So, und jetzt geh...hm?!", als ich erneut mit de Hand in Richtung Tür gestikuliere, legt sich eine Hand um diese und drückt sie sanft. Ich erstarre sofort und warte. Auf was, weiß ich nicht, doch ich habe das Gefühl, dass da noch etwas kommen wird. Und tatsächlich behalte ich Recht.
Kaum merklich werde ich an der Hüfte zurückgezogen und befinde mich wenig später in einer sehr intimen Umarmung. ,,Was...", ich möchte etwas sagen, doch mir bleiben meine Worte im Hals stecken, als Dazais andere Hand zu meiner Linken über meinen Hals streicht. ,,Hm?", ich zucke zusammen und merke, wie sich ein angenehmes Kribbeln von der Stelle aus ausbreitet, an der mich der Brünette berührt hat. Was ist das nur? So habe ich mich noch nie gefühlt. Es ist so, als läge ich auf einer bunt bewachsenen Wiese, auf welcher die außergewöhnlichsten Planzen wachsen. Ihr Duft und ihre unendliche Schönheit erfüllen mich mit Wohlwollen und einem Verlangen, das ich noch nicht zuordnen kann. ,,Weißt du...", seine Stimme klingt ruhig und ernst. Ich muss mich ziemlich zusammenreißen, um ihn nicht von mir wegzustoßen, schließlich redet er recht nah neben meinem Ohr: ,,Als du mich gestern in diesem Club gefunden hast, da wollte ich mir eigentlich ein paar Tabletten einwerfen. Du weißt schon, diese ziemlich starken." Er schweigt, doch nun hat er meine Neugierde geweckt: ,,Was hattest du gestern vor?" Langsam macht seine linke Hand kreisende Bewegungen an meinem Hals und streicht ein paar Strähnen hinter mein Ohr. Die andere lässt von meiner Hand ab und legt sich stattdessen um meinen Bauch, um mich noch näher an sich zu ziehen. ,,Ich wollte mich umbringen." Mir stockt wortwörtlich der Atem. Seine Worte hallen in meinem Kopf wieder, bis ich realisiere, das das gerade wirklich kein Witz ist. Fast augenblicklich trete ich vor und entwinde mich somit Dazais körperlicher Zuneigung: ,,Dich umbringen? Aber wieso denn?",,Es ist sinnlos, zu leben. Wir sterben irgendwann sowieso alle, da möchte ich meinen Todestag möglichst früh einrichten", er reibt sich beschämt am Unterarm. Das ist wohl seine Art, mit einem derartig ernsten Thema umzugehen. Ich allerdings finde das gar nicht okay und brabble drauf los: ,,Sag mal, geht's noch?! Ich kenne dich zwar nicht besonders lange, doch du scheinst mir ein anständiger Kerl zu sein! Was ist denn so schlimm am Leben, dass man es einfach so wegwerfen könnte?" Ihm kippt die Kinnlade runter. In seinen Augen sammeln sich kleine Wassertröpfchen und er streckt gerührt die Arme nach mir aus: ,,Ach, du bist so lieb!" Er nimmt mich erneut in den Arm und drückt mich näher an sich. Ich lasse es seufzend über mich ergehen und blende die Tatsache aus, dass mich ein fremder, suizidgefährdeter Mann umarmt und etwas emotional wird, weil sich erneut etwas in mir regt. Ich lausche meiner Herzfrequenz, wie sie langsam immer schneller wird und spüre, wie das Blut in meine Wangen fließt. Ich werde denn Gedanken an das strahlende Lächeln aus meiner Erinnerung nicht mehr los und erkenne endlich, dass es Dazai war, dem ich gestern ein so wundervolles Lächeln entlocken konnte. Mir fällt auch wieder ein, was gestern passiert ist, und habe das innige Bedürfnis, den Menschen vor mir zu berühren.[🍋]
Meine Hände fahren Dazais Nacken hinauf und kraulen ein wenig in seinem leicht lockigen Haar. Es entlockt ihm ein leises Knurren, weshalb ich mir unscheinbar auf die Unterlippe beiße und mich enger an ihn kuschle. Auch der Brünette lässt seine Arme meine Wirbelsäule hinunterstreichen und legt sie an meinen Hintern. Er kneift ein wenig hinein und drückt meine Mitte an seinen Unterkörper. ,,(Y/N)?", in seiner Stimme liegt ein Hauch von Lust, doch er hat sich noch gut unter Kontrolle. Ich blicke zu ihm auf: ,,Ja?",,Darf ich das mit dir machen?", es kommt mir etwas albern vor, doch irgendwie ist es knuffig, dass er mich vorher um Erlaubnis fragt. Die Antwort sollte auf der Hand liegen. Ich zeige ihm meine Zustimmung dadurch, dass ich anfange, leichte Küsse auf seinem Schlüsselbein zu verteilen. Dabei hebt und senkt sich seine Hauptschlagader merklich schneller als zuvor und ich schmunzle leicht.
Nachdem wir es in die Küche geschafft haben, können wir unsere Begierden nicht länger unter Kontrolle halten. Ohne sich noch weiter Gedanken über das etwas gewöhnungsbedürftige Umfeld zu machen, hebt mich mein Gegenüber an den Oberschenkeln hoch und setzt mich auf der Kücheninsel ab. Die Marmoroberfläche ist eiskalt und ich zische erschrocken auf, als sie meine warmen Oberschenkel berührt. ,,Ah~!", die nächste Überraschung ist Dazais Berührung an meinen Hüften, bei der er mir genüsslich schmachtend die Shorts vom Körper streift. Er genießt es, meine nackte Haut zu sehen, und kann nicht lange warten, denn dann ist auch mein Oberkörper entblößt. Ich knöpfe geduldig sein Oberteil auf und er zieht es seine Schultern hinunter. Sein Körper ist dünn, aber dennoch definiert. Er ist genau mein Typ. ,,Gibt es auch noch mehr zu sehen oder ist das schon alles?", ich strecke meine Unterlippe hervor und sehe erwartungsvoll in Dazais braune Augen. Er nickt bejahend und zwinkert mir zu: ,,Aber sicher doch!" Fix landet seine Hose und Unterhose auf dem Küchenboden und hält ein Kondom hoch, das er vorher aus der Tasche genommen hat: ,,Safety first." Er öffnet die Verpackung mit den Zähnen und achtet darauf, das Gummi nicht zu beschädigen. Nun legt er es am Schaft an und stülpt es über sein hartes Glied. Mit seiner Eichel plaziert er sich an meinem feuchten Spalt und dringt behutsam in mich ein. Während er in meinen engen Gang gleitet, stöhnt er auf: ,,Uuuh~..." Ich ziehe ihn näher an mich heran und halte mich an seinem Nacken fest. Meine Beine zittern etwas, doch der Griff des jungen Mannes um meine Oberschenkel gibt mir genügend Halt. ,,Ahhh~!", die Spitze seines Gliedes berührt nur ein wenig meinen G-Punkt, doch in meinem Magen entflammt ein Feuerwerk der Gefühle. Er zieht sich aber zurück. Was? Bitte nicht jetzt! Ich habe mich doch gerade so gut gefühlt! Mich lüstet es nach seiner Fülle und ich entferne mich etwas von dem stabilen Untergrund. Nur mein Steiß ruht auf dem Marmor, denn ich gebe mich vollends Dazais Halt hin. ,,Uh~, aah~", erneut prescht er vor, diesmal nur etwas schneller. Er trifft leider nicht meinen G-Punkt, doch die Befriedigung ist dennoch unbeschreiblich. Nach einem weiteren Rückzug und erneutem Angriff dringt seine Männlichkeit tief ein und reibt neckend an meinem empfindlichen Punkt. Ich stöhne laut in einen Kuss und kralle mich in seinen Haaren fest. Auch er lässt einen schönen Laut hören und wiederholt das Prozedere einige Male, bis er ein letztes mal seine Fingerkuppen in meine Haut drückt und mich umso tiefer auf seinem Glied niederlässt. Eine wohlige Wärme breitet sich unter dem beweglichen Material des Kondoms aus und meine Wände ziehen sich um diese zusammen, als wäre sie Wasser in einer ausgehungerten und vertrockneten Wüste. Beinahe enttäuscht sehe ich Dazai dabei zu, wie er sein Glied aus mir zieht und das mit seiner Orgasmusflüssickeit gefüllte Kondom abzieht. Er knotet es zusammen und schmeißt es in den Mülleimer. Währenddessen genieße ich die letzten Sekunden im Himmel und schließe entspannt die Augen, da legen sich weiche Lippen an meinen Kehlkopf. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen und ich kraule Dazai durch das lockige Haar, so, wie er es gerne hat: ,,Der Sex war gut. Besser als gestern.",,Du erinnerst dich?", er lässt von mir ab und hebt misstrauisch eine Augenbraue. Verträumt mustere ich seine Gesichtszüge und streiche mit den Fingern über seine weiche Wange: ,,Natürlich. Ich habe dich vor dem Suizid abgehalten und dir gezeigt, dass es Dinge gibt, für die es sich zu leben lohnt." Er schmunzelt bei dem bloßen Gedanken an vergangene Nacht. ,,Ja, das hast du. Und weißt du was?", er nimmt meinen Kopf zwischen seine großen Hände und legt seine Stirn an meine. Sein warmer Atem breitet sich auf meinen Lippen aus und ich schmecke sein Phantom. ,,Wenn du bei mir bist, denke ich nur noch an die hellen Seiten des Lebens", murmelt er leise und drückt mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Das kann ich nur erwidern.
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Oneshots
FanfictionDer Titel spricht für sich. Ein paar normale Kurzgeschichten und Lemon-Oneshots... (Y/N)= Dein Name [🍋]= Lemons~ 👉 PS: Schreibt mir gerne Charakterwünsche und Weiteres! 👈 Verwendete Bilder habe ich von Pinterest oder aus den Animes... (Die Charak...