Freezin' Soul ( Freezin' 2)

PROLOG

Skyler 'Sky' Baker
Seattle, Washington
Am Anfang vom Ende

Seattle ist die größte Stand im Nordosten der USA. Sie liegt etwa 155 Kilometer südlich der Grenze zu Kanada und trägt den Spitznamen The Emerald City, die Smaragdstadt, wegen des vielen Grüns im Stadtgebiet. Vermutlich ein Grund, warum meine Schwester es hier so liebte.
Andere nennen sie Rain City, wobei der Niederschlag geringer war als in vielen anderen Orten, des Landes. 
Für mich aber war sie einfach nur mein Zuhause. Ich hatte nie ein Zuhause gehabt. Doch Aby und ich waren irgendwann hier gestrandet und waren hier geblieben. Es war das erste Zuhause das Aby und ich je gehabt hatten. Der erste Ort an dem ich behaupten würde, das wir glücklich waren. 
Und doch fühlte es sich nicht mehr so an. Es fühlte sich mit jedem Tag grauer und verlorener an. Dabei entdeckte ich jeden Tag etwas, das ich fotografieren wollte. Etwas das ich ihm zeigen wollte. Von dem ich ihm erzählen wollte.
Ich hatte nie zuvor Liebeskummer und jetzt, wo ich die Erfahrung gemacht hatte, war ich mir sicher, dass ich gut darauf hätte verzichten können.
Was die Sache aber noch vertrackter machte, war das er mich bei sich haben wollte. Nun und ich wollte bei ihm sein. Und doch waren wir getrennt. 
Er hatte sich in diese Einöde zurückgezogen. In eine Welt wo niemand außer ihm Platz hatte. Und dabei hatte er nicht nur mir, sondern auch seiner Familie den Rücken gekehrt. 
Ein egoistisches Vorgehen, doch er hielt daran fest, dass es so das Beste wäre. Dabei war ich mir sicher, dass seine Familie sich Sorgen machte. Denn wenn ich daran dachte, wie liebevoll er über sie sprach, konnte ich mir kaum vorstellen, das sie es nicht auch über ihn taten.
Faktisch gesehen dauerte es keine Stunde von Seattle nach Anchorage. Von dort keine zwei Stunden nach Cooper Landing. Und von dort würde es bei gutem Wetter nur zwei Tage zu Fuß sein. Und doch fühlte es sich an, als würde er auf dem Mond leben. 
Uns trennten Welten. Aber trotzdem hätte ich sie alle durchquert wenn er es von mir verlangte. Ich würde für diesen fremden, unglaublichen Mann alles tun. 
Leider schien er nicht bereit das gleiche auch für mich zu tun. Ein Jammer. Aber das Leben war nun mal kein Ponyhof. Aby hatte recht. Das Leben war manchmal einfach nur ein Arschloch.