KAPITEL 18| Aby

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Aubrey 'Aby' Baker
Weit ab, Seattle
29.Januar

Mit einem zustimmenden laut lehnte sich der vierjährige Labradorrüde in meine Hand, die damit beschäftigt war ihn hinter dem Ohr zu kraulen. "Weißt du, es ist echt nicht fair." Erklärte Bailey, die gerade die Spritze aufzog die der Rüde bekommen sollte. "Dich mögen sie immer noch wenn sie den Raum verlassen und mich hassen sie." Ich lachte leise und sah den dunkelbraunen Rüden an. "Woran das wohl liegt?" Fragte ich ihn mit einem Lächeln. "Er ist ein Labrador." Stellte ich dann an Bailey gewandt wieder fest. "Gib ihm ein paar Leckerlies und er liebt dich wieder." Erklärte ich ihr und sie nickte lächelnd. "Nur das er gegen Getreide allergisch ist und meine Leckerlies quasi Butterkekse für Hunde sind." Ich lachte auf. "Nun das klingt ja nach einem Problem, dass du dringend in Angriff nehmen solltest." Scherzte ich, kraulte noch immer den kleinen Racker, als Bailey ihm die Spritze setzte.
"Warum hast du eigentlich so gute Laune?" Fragte sie dann und zusammen hoben wir den Hund vom Tisch. "Hast du dich mit Sky ausgesprochen?" Fragte sie und ich schüttelte den Kopf. "Sie hat mir heute Morgen um Sieben eine kurze Nachricht geschrieben, dass sie mich heute Abend anrufen will." Erklärte ich, doch konnte nicht verhindern, dass ich genervt klang. "Es ist wegen Silver." Begann ich und lächelte wieder. "Er will mich in zwei Wochen besuchen kommen." Bailey hob ihre Braue. "Echt?" Ich hatte ihr alles von Silver erzählt. Und vor allem hatte ich ihr von der Wirkung erzählt die nur seine Stimme schon auf mich hatte.
"Außerdem hilft er mir dabei Parker zu erreichen." Sie runzelte die Stirn. "Glaubst du wirklich das ist eine gute Idee. Immerhin hat sie dir genau deswegen gesagt, du sollst dich raushalten." Ermahnte mich Bailey wieder ich nickte.
Sie hatte recht. Aber trotzdem musste er es wissen. Er musste sich was einfallen lassen. Vater werden ist nicht schwer. Ein Vater sein dagegen sehr. Hieß es nicht so? Und wenn er sie wirklich liebte, dann würde er seinen Arsch hochbekommen und mal nicht an sich selbst denken. Ich wusste nicht warum er in der eisigen Einöde lebte, doch mir fiel kein besserer Grund ein, sein Leben umzukrempeln, als Sky. Sie war eines der besten Dinge die diese Erde hatte. Und jeder der das nicht sah, war ein Idiot. Und Parker war ein Idiot. 
"Er muss es wissen. Sky hat einen Brief geschrieben. Aber Silver meinte das der Brief frühestens im März ankommt. Je nachdem wie das Wetter ist." Sagte ich mit einem genervten Seufzen. Wir lebten im 21.Jahrhundert und trotzdem gab es noch Orte in Amerika, die absolut nicht erschlossen waren. Für die Flora und Fauna war das natürlich toll. Doch für die Globalisierung eine Katastrophe. 
Eigentlich hatte Parker ja genau das gewollt. Er hatte alleine sein wollen und sich in seiner eigenen kleinen Blase bewegen wollen. Weit ab von dem Rest der Bevölkerung. Aber Sky hatte es trotzdem geschafft ihn dort draußen zu finden. Sie war buchstäblich vom Himmel gefallen. Und offensichtlich hatte er ihr Leben verändert. Es wurde Zeit das auch sein Leben sich veränderte.
"Ich will das sie glücklich ist und wenn er es ist, dann soll das so sein." Sagte ich an sie gewandt. "Vor allem anderen aber will ich, dass sie nicht unglücklich ist und er wird sie nicht mit diesem Baby alleine lassen. Er wird sich darum kümmern. Auf die eine oder andere Weise." Fügte ich energisch hinzu. "Sky will das nicht hören. Sie glaubt immer an das Gute im Menschen. Aber nicht jeder Mensch ist gut. Und manche Männer sind Arschlöcher die herumvögeln und wenn es dann Ernst wird, verschwinden sie." Gab ich aus und konnte nicht umhin an Mama zu denken. Ich hatte mit Sky nie darüber gesprochen, doch auch Mama war eine verlassene Frau. Sie hatte sogar zwei Kinder. Nicht das ich ihr je dafür vergeben würde, dass sie uns einfach alleine gelassen hatte. Doch ihr Leben war hart. Und Sky würde niemals ihr Kind im Stich lassen. Egal wie hart es war. Aber es musste nicht hart sein. Sie liebte diesen Mann und vielleicht konnte sie ihr Märchen haben. Eines von der realistischen Sorte. Eins von der Sorte die wirklich passierten. Vielleicht konnte Sky einer der Menschen sein, die Glück hatten. Denn wenn es sowas wie Gerechtigkeit gab, dann hatte Sky es verdient. Sie hatte es mehr als verdient und ich wollte ihr diese Gerechtigkeit verschaffen.
Natürlich konnte ich nichts dagegen tun, wenn Parker wirklich einer der Arschlöcher war. Aber aus irgendeinem Grund glaubte ich nicht daran. Sky war vielleicht ein wenig naiv und auch etwas romantisch. Aber sie war nie dumm. Und ich vertraute ihrem Urteil. Ihr vertraute ihrem Bauchgefühl, auch wenn sie ein Kopfmensch war. 
Wenn Sky etwas in Parker sah, dann war da etwas und ich wollte nicht das er ihr das Herz noch weiter brach. Und wenn dort etwas war, dann musste er seinen Mann stehen und für dieses Kind sorgen. 
Bei mehr war ich mir allerdings nicht sicher. Und ob ich wirklich das richtige tat, wusste ich auch nicht. Immerhin war ich nicht perfekt und ohne Sky war ich eigentlich ziemlich aufgeschmissen. Sky wollte ohne mich klar kommen. Es wurde wohl langsam Zeit, dass ich das gleiche tat. 
"Ich werde es ihm sagen und wenn er sie wirklich liebt, wird er herkommen. Dafür werde ich sorgen. Und wenn ich dafür nach Alaska fliegen muss." 



Freezin' Soul ( Freezin' 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt