Heute war es soweit. Der Tag des Eignungstests war gekommen, ich durfte mich endlich frei für eine der fünf Fraktionen entscheiden. Ich war schon früh auf den Beinen und hatte mich angezogen und zurechtgemacht. Meine langen, braunen Haare fielen über meine Schulter und ich trug ein graues Kleid das mir bis zu den Knien reichte und braune Stiefel. Wir Altruan waren immer recht einfach gekleidet, weil wir uns ja der Nächstenliebe verschrieben hatten. Wenn ich ehrlich war hasste ich mich mein Leben. Ich war einfach nicht für das Leben in dieser Fraktion gemacht. Doch ab heute würde alles anders werden, alles würde sich ändern.
Ungefähr um die Mittagsstunde zogen ich mein Bruder Caleb und meine Schwester los um den Eignungstest abzuschließen. Ich war schon so aufgeregt und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Wir betraten ein großes Gebäude und setzten uns getrennt in die fünf Fraktionen um eine runde Plattform eher eine Art Bühne. Eine Frau in einem blauen Rock und einer blauen Bluse hielt uns einen Vortrag über das Fraktionssystem. Ich passte die meiste Zeit nicht auf und versank in meinen Gedanken. Endlich war es soweit. Geordnet in einer Reihe stellten wir uns vor eine Tür. Neben mir stand Tris. Wir sahen uns kurz an bevor wir den Raum betraten. Er war erstaunlich klein. In dem Raum war ein Stuhl und ein kleines Tischchen mit verschiedenen Instrumenten darauf und einem kleinen Becher. Eine Frau von mittlerer Größe beugte sich über den Tisch und sah auf als ich den Raum betrat. Sie hatte schwarze lange Haare die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren und sie trug ein schwarzes bauchfreies Top, eine schwarze Hose und schwarze Stiefel. "Ich bin Tori und werde deinen Test durchführen. Setz dich bitte". Ich ging auf den Stuhl zu und setzte mich hin. Tori beugte sich hinunter und auf ihrem Nacken sah ich ein Tattoo, dass einen Adler zeigte. Sie war eine Ferrox. Sie füllte eine klare Flüssigkeit in den kleinen Becher und reichte ihn mir. "Was ist das denn?" fragte ich. "Runter damit". In einem Zug leerte ich den Becher mit der Flüssigkeit. Es schmeckte ziemlich bitter. Sobald ich die Flüssigkeit getrunken hatte lehnte ich mich zurück und schloss die Augen, als ich sie kurz darauf wieder öffnete war Tori und der Tisch verschwunden. Verwundert sah ich mich um und stand auf. Sobald ich von meinem Stuhl aufgestanden war, verschwand er auf einmal. Ich drehte mich nach rechts. Dort war ein Spiegel. Ich drehte mich weiter nach rechts und der Spiegel wurde immer größer und länger. Ich sah mein Spiegelbild tausendfach im Spiegel. Ich drehte mich nach links und dort war ein Spiegelbild das verkehrt zu mir stand. Ich tippte ihm auf die Schulter und es drehte sich um. Ich hörte eine Stimme:" Wähle bevor es zu spät ist." "Aber warum und was soll ich damit tun". "Wähle". Ich sah mich um und sah viele verschiedene Gegenstände die auf kleinen Tischen vor mir auf dem Boden standen. Ein Messer, Ein Stück Fleisch und.... Weiter kam ich nicht den neben mir erschien ein großer Hund der bellte und die Zähne fletschte und knurrte. Ich drehte mich wieder Richtung Fleisch und Messer aber die Gegenstände waren verschwunden. Ich begann zu laufen. Der Hund jagte mir hinterher und er war schneller. Er machte einen gewaltigen Satz und verletzte mich an der Schulter. "Das ist nicht real", sagte ich mir in Gedanken. Ich sank auf die Knie und schloss die Augen und hörte wie der Hund auf mich zulief, doch es passierte nichts. Als ich die Augen wieder öffnete saß ein kleiner süßer Welpe vor mir. Er winselte. Ich lächelte. Dann hörte ich eine Stimme: "Hundi". Ich drehte mich um und sah mich als ich noch klein war ein Stück von mir entfernt. Ich lächelte wieder und drehte mich zu dem Hund um. Plötzlich hörte ich wieder ein Knurren und der Hund war wieder da der angsteinflößende, große Hund von vorhin. Er stürmte los und wollte diesmal nicht auf mich losgehen sondern auf mich als ich noch ein kleines Kind war. Ich rannte dem Hund so schnell ich konnte hinterher und erreichte ihn schließlich, schnappte ihn und das letzte was mir bewusst war, war dass mir schwarz vor Augen wurde bevor ich wieder aufwachte.
"Du musst weg hier", sagte Tori und drängte mich aufzustehen. "Was wieso, stimmt was nicht?". "Na los geh hier durch die Hintertür raus und sag deinen Eltern das dir schlecht geworden ist". "Aber was ist jetzt mein Ergebnis". Ich gab nicht auf, warum sagte sie es mir nicht einfach? Tori hielt kurz inne und sah mich an. "Altruan.". Ich sah sie entsetzt an. "Und Ferrox und Ken....deine Ergebnisse waren nicht eindeutig du bist eine Unbestimmte". "Aber das ist doch unmöglich". "Nein es ist nicht unmöglich nur unglaublich selten". "Ja und was soll ich jetzt bei der Zeremonie der Bestimmung tun, der Test sollte mir doch sagen welche der Fraktionen ich wählen soll," rief ich. "Der Test hat bei dir nicht funktioniert deshalb musst du dir jetzt selbst helfen, ich werde eintragen das dein Test offiziell Altruan ergeben hat". Mit diesen Worten schob sie mich aus dem Raum und schloss die Tür. Verwirrt verließ ich das Gebäude durch die Hintertür und lief nach Hause. Was sollte ich jetzt nur tun, welche Fraktion sollte ich wählen wenn der Test bei mir keinerlei Wirkung gezeigt hatte?
Daheim angekommen schnippelte ich das Gemüse für das Abendessen, Tris und mein Bruder halfen mir dabei. Caleb durchbrach schließlich die Stille: "Wo wart ihr zwei denn nach dem Test?". Ich sah zu Tris. "Mir ist schlecht gewesen", sagte sie kurz angebunden. Ich hielt kurz inne, das war das selbe was Tori auch mir geraten hatte das ich sagen sollte. War meine Schwester etwa auch eine Unbestimmte? "Ich hab mich übergeben, also durfte ich auch früher gehen", log ich. "Habt ihr den Test dann überhaupt beendet?". Wir beide nickten. "Was ist euer Ergebnis?". "Was ist deins", entgegnete Tris. Caleb lächelte nur geheimnisvoll.
Während dem Abendessen mussten wir auch unserem Vater erklären wieso wir nach dem Test so schnell verschwunden waren und wir benutzten die gleiche Ausrede wie die die wir bei Caleb benutzt hatten. Glücklicherweise stellte Vater uns keine weiteren Fragen. "Verschwindet bitte das nächste mal nicht ohne Bescheid zu geben". Ich und Tris nickten wieder nur. Nach dem Abendessen räumten ich und meine Geschwister den Tisch ab und wuschen das Geschirr und Besteck. Unsere Eltern kamen noch einmal zu uns und wünschten uns viel Glück für den morgigen Tag. Ich umarmte meinen Vater und meine Mutter noch einmal. Als ich gerade zu Bett gehen wollte sagte Caleb zu mir: Elena morgen wenn du dich entscheidest solltest du an unsere Familie denken, du solltest aber auch an dich denken". Ich nickte. In der Nacht konnte ich kaum schlafen ständig wachte ich auf und drehte mich auf die andere Seite. Was würde der morgige Tag wohl bringen?
(Es werden jetzt laufend immer neue Kapitel kommen.)
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The Leader (Ff)
FanfictionSeit ich denken konnte existierte das Fraktionssystem der 5 Fraktionen: Die Ken, Die Altruan, Die Ferrox, Die Candor und die Amitee. Diese fünf Fraktionen sorgten für Frieden und Ordnung. Mein Name ist Elena, ich bin 18 Jahre und lebe mit meiner Sch...