Kapitel 19

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Die Zeit stand kurz still. Ich bemerkte wie Eric immer näher kam. Dann packte er mich von hinten an beiden Armen und zog mich mühelos hoch. Er presste mich mich gegen den nächstgelegenen Baumstamm und sah mir in die Augen. "Ich hab doch gesagt kleine, fliehen ist zwecklos". Ich schluckte. Ich brachte kein Wort heraus obwohl mir viel einfiel was ich jetzt eigentlich sagen könnte bzw. ihm an den Kopf werfen könnte. Egal bevor ich starb wollte ich ihn wenigstens zur Rechenschaft ziehen. "Warum tust du das alles", fragte ich ohne meinen Blick von ihm zu lösen. "Na wegen der Ordnung, Jeanine hat eine konkrete Vorstellung davon". Ich wusste es. Ich hatte schon von Anfang an das Gefühl dass etwas mit ihr nicht stimmte und das hatte sich jetzt eindeutig bestätigt. "Aha und für die "Ordnung" löscht man einfach eine gesamte Fraktion aus", fragte ich fassungslos. "Hör zu Kleine ich befolge nur die Befehle und dazu gehört das nun mal auch. Dazu gehört auch Unbestimmte auszulöschen". Er griff langsam nach seiner Waffe die in seinem Gürtel steckte. Er wollte mich wirklich umbringen. War etwa alles umsonst? Hatte er mich gar nicht geliebt? Ich war offensichtlich nur ein Spielzeug für ihn.

Mein Herz pochte wie verrückt. Langsam hob er die Hand und zielte auf meinen Kopf. Ich starrte ihm dabei die ganze Zeit in die Augen. Ich hatte doch gelernt wie man seinem Gegenüber die Waffe abnehmen konnte. Vielleicht sollte ich mein gelerntes Wissen jetzt einsetzen. Blitzschnell packte ich seine Hand und verdrehte sie nach außen. Vor Schmerz schrie er einmal kurz auf und ließ die Waffe fallen. Schnell bückte ich mich hob sie auf und zielte auf ihn. "Nicht schlecht Kleine, dann hat sich unser Training ja doch gelohnt", sagte er grinsend. "Doch dass hat dir noch niemand gelernt was?". Plötzlich spürte ich an meiner Hüfte etwas Spitzes. Eric hielt ein Messer an meine Hüfte gedrückt, er musste es wohl in seinem Ärmel versteckt haben. "Lass die Waffe fallen Kleine", sagte er drohend. Ganz langsam ließ ich die Waffe los und sie fiel auf den Boden. "Und was jetzt, bringst du mich jetzt um", fragte ich und bemühte mich gleichgültig zu klingen obwohl mir das nicht gelang. "Vielleicht töte ich dich aber erst vor deinen Freunden, deiner Schwester", sagte er. Fassungslos sah ich ihn an. "War das alles gar nichts was wir hatten", fing ich an "Von Anfang an war ich etwas besonderes für dich, warum ändert sich jetzt was nur weil ich nicht an Jeanines Ordnung glaube oder weil ich eine Unbestimmte bin?".  "Unbestimmte behindern das System", wiederholte Eric stur. "Und wer sagt das du oder Jeanine", fragte ich. Ich spürte wie Eric das Messer fester in meine Hüfte drückte und ich stöhnte kurz auf. "Aber wenn du das willst dann töte mich ich werde dich nicht aufhalten", keuchte ich. Eric umklammerte das Messer fester und sah zu Boden.

Dann sah er mir wieder in die Augen. "Ich kann nicht", seufzte er und ließ das Messer sinken. Ich atmete erleichtert aus. Liebte er mich doch oder tat er es nicht aus Mitleid? Wobei Eric kein Mensch war der viel Mitleid zeigte. Plötzlich hörten wir ein Rascheln und aus dem Gebüsch trat Jeanine mit einer Waffe in der Hand. "Ich wollte dich nicht stören Eric doch ich denke dass du nicht imstande dazu bist abzudrücken wie ich sehe". Eric verzog keine Miene. "Die Ferrox haben mir schon berichtet dass du es im Alleingang erledigen wolltest und wie ich leider sehen muss hast du nicht das getan was für unser neues System notwendig gewesen wäre", sagte Jeanine hob die Waffe und zielte auf mich. Ich schluckte. Ja toll jetzt erschoss nicht Eric mich sondern Jeanine. "Ich lasse dir jetzt die Wahl Eric entweder tötest du sie und bleibst weiter Anführer der Ferrox jedoch unter meiner Führung oder du tust es nicht und ich erschieße euch beide". Ich wusste das Eric unter keinen Umständen seinen Platz bei den Ferrox aufgeben wollte. Im nächsten Moment warf er das Messer auf Jeanines Hand in der sie die Waffe hielt. Doch ein wenig zu spät denn aus der Pistole löste sich ein Schuss der mich genau in die Hüfte traf. Ich wurde noch nie von einer Pistole getroffen doch im ersten Moment spürte ich gar keinen Schmerz, jedoch nur ein paar Sekunden später sank ich zusammen denn es waren echt höllische Schmerzen. So etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Im Augenwinkel sah ich wie Eric und Jeanine um die Waffe kämpften und es Eric schließlich gelang sie bewusstlos zu schlagen. "Keine Munition mehr war ja klar", er schmiss die Waffe ins Gebüsch und rannte zu mir. Verzweifelt presste ich beide Hände auf die große klaffende Wunde doch sie wollte einfach nicht aufhören zu bluten. Irgendwie war mir auch schon ein wenig schummrig vor den Augen und ich bemerkte wie Erics Gesicht und meine Umgebung um mich herum verschwamm. "Lass mal sehen", sagte er und schob meine Hände ein wenig zur Seite. "Nur ein Durchschuss das wird wieder aber es könnte ziemlich schmerzhaft werden", er sah mich an. "Elena?". Ich konnte nur milde lächeln. "J..ja", fragte ich ganz leise. Plötzlich wurde Erics Gesicht ernst. "Hey was ist los?". "Irgendwie bin ich so müde", antwortete ich. Oder mir war einfach nur schwindelig. "Du musst wach bleiben", sagte er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. "Wir müssen hier verschwinden bevor die anderen Ferrox kommen". Er warf einen Blick auf jeanine ", und bevor sie wach wird". Meine Augen wurden schwerer und schwerer und schließlich sank ich einfach auf Erics Brust zusammen. Das letzte was ich noch hörte kam von Eric:" Ich liebe dich Elena weißt du das". So etwas hatte er noch nie zu mir gesagt und ich konnte noch nicht einmal antworten.

Eines der letzten Kapitel ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst gerne eure Meinung da oder stimmt ab. Danke für alles😊
Weitere Kapitel sind schon in Bearbeitung.

The Leader (Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt