Kapitel 9

273 18 3
                                    

Es waren weitere drei Wochen vergangen. In diesen Wochen hatte ich hart trainiert und viele Trainingsstunden mit Eric absolviert. In der Zwischenzeit war ich eigentlich ganz zufrieden mit meinen Kampfkünsten denn sie hatten sich schon merklich verbessert. Ich hatte es sogar schon geschafft jemanden beim Training zu besiegen. Beim Ranking war ich auch mittlerweile nicht mehr im roten Bereich und ich war sehr erleichtert darüber. Die erste Phase unserer Ausbildung bei den Ferrox würde bald vorbei sein und zur zweiten Phase übergehen. Ich und Eric waren uns in diesen drei Wochen auch schon näher gekommen, dass hatte ich gespürt und ich denke er auch.

"Ich denke du bist bereit", sagte er als wir uns abends wieder zum Training trafen. "Bereit wofür?", fragte ich. "Na um es mit mir aufzunehmen", entgegnete er und kam näher. Ich schluckte und dachte an das letzte Mal als ich gegen ihn gekämpft hatte, dass nicht so gut für mich ausgegangen war. Ich war zwar jetzt schon viel besser doch Erich war immer noch größer, stärker und besser im Kämpfen als ich. Doch ich nickte und wir beide stiegen in den Ring. Jetzt standen wir uns gegenüber und sahen uns in die Augen. Ich fackelte nicht lange herum und griff ihn einfach an. Er wehrte so gut wie alle meine Angriffe ab und landete bei mir ein paar spürbare Treffer doch ich spürte wie er sich irgendwie zurückhielt. Irgendwie hatte er sich während unseres Trainings doch verändert. Ich spürte wie er mich von hinten zu sich zog und einen seiner Arme um meinen Hals legte und zudrückte. Sein Gesicht war ganz dicht neben meinem. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals. Eric drückte fester zu und ich musste keuchen. Ich sah im Augenwinkel wie er siegessicher grinste. Ich schaffte es ihm den Ellenbogen in den Bauch zu rammen sodass er mich losließ. Einige seiner Tritte und Schläge weichte ich gekonnt aus und landete ein paar spürbare Treffer bei ihm. Mein nächster Tritt traf ihn so stark, dass er zu Boden fiel und auf dem Rücken liegen blieb. "Wie war das mit ein Ferrox gibt niemals auf", fragte ich lächelnd. Eric grinste und trat mir plötzlich die Beine weg, sodass ich das Gleichgewicht verlor und nach vorne auf ihn fiel. Ich konnte mich gerade noch mit den Händen abfangen, jedoch war sein Gesicht nur einen Zentimeter von meinem entfernt und ich hatte vorher gespürt wie sich unsere Lippen kurz berührt hatten. Eine Minute lang lag ich auf ihm und wir starrten uns in die Augen ohne, dass jemand irgend ein Wort sagte. Dann ergriff ich das Wort," Oh ich.. es tut mir echt leid ich wollte das nicht, ich denke ich sollte...". Ich wollte gerade aufstehen, da packte er mich am Nacken und drückte meine Lippen auf seine. Es war wie ein Feuerwerk, dass in meinem Kopf explodierte. Wie tausend Schmetterlinge die in meinem Bauch flatterten. Ich löste mich von ihm und wir sahen uns an. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann küssten wir uns erneut, diesmal länger. Es fühlte sich so unbeschreiblich gut an. Ich konnte es außerdem kaum fassen, dass Eric mich geküsst hatte. Wir lösten uns voneinander. "Du hast es geschafft", sagte er schließlich. "Habe ich es wirklich geschafft oder hast du mich gewinnen lassen", fragte ich leise. Als Antwort bekam ich ein kleines Lächeln.

Auf dem Rückweg begegnete ich Tris. "Hey du bist merkwürdig gut gelaunt was ist los", fragte sie. "Ach nichts ich bin heute einfach nur gut drauf, wo warst du?". "Bei unserem Bruder". "Was wolltest du denn da". "Ich wollte einfach nur wieder einmal mit ihm sprechen". Wir gingen am Rand der Schlucht entlang und hörten ein Geräusch. Hinter uns waren vier maskierte Angreifer. Alle trugen schwarze Masken und man konnte ihr Gesicht nicht sehen. Sie packten Tris an den Armen und versuchten sie hochzuheben. Sie kamen dem Rand der Schlucht gefährlich nahe. Sofort handelte ich. Ich trat einem der Angreifer der Tris festhielt in die Kniekehle. Er ließ sie sofort los und wandte sich mir zu. Die Maskierten teilten sich auf. Zwei griffen mich an die anderen beiden versuchten Tris immer noch in den Abgrund der Schlucht zu befördern. Ich wehrte mich so gut ich konnte doch die zwei Angreifer die mich angriffen waren viel größer und stärker als ich. Sie packten mich an meinen beiden Armen und drehten sie mir nach hinten auf den Rücken. Sie pressten mich mit voller Wucht nach hinten gegen die Felswand. Ich kämpfte noch immer gegen sie an und rief:" Tris halte durch!". Der Maskierte links von mir rief:" Halt gefälligst deine Klappe, sonst bist du als Nächstes dran". Er presste seine Hand auf meinen Mund. Verzweifelt sah ich zu wie sie Tris immer näher an den Abgrund der Schlucht drängten. Ich nahm noch einmal meine ganze Kraft zusammen und schaffte es mich von einem der Angreifer loszureißen. Doch der Linke war schneller und rammte mich mit voller Wucht zurück an die Felswand. "Keine Sorge du bist als Nächstes dran". Tris schaffte es offenbar einem der Maskierten die Maske vom Kopf zu ziehen. Doch was sie sah konnte sie kaum glauben. Al war einer der Angreifer. Auch ich konnte ihn kurz sehen jedoch verdeckte der Angreifer der mich festhielt mir die Sicht. Plötzlich tauchte Four auf. Er rammte die beiden Angreifer die Tris festhielten weg. Mit Leichtigkeit machte er sie unschädlich und half auch mir die beiden Maskierten die mich festhielten unschädlich zu machen. Erleichtert sank ich zu Boden. " Alles ok?", fragte er und drehte sich zu mir um. "Äh ja denke schon", stammelte ich. Offenbar reichte ihm diese Antwort denn er drehte sich zu Tris um und sagte:" Los komm". Die beiden verschwanden im Felsentunnel und ließen mich alleine zurück.

Ich hatte eine Weile gebraucht um mich von dem Schock zu erholen. Tris und Four ließen sich bis zum Abendessen nicht blicken. Beim Abendessen dann sah ich Tris mit einem anderen Pullover beim Tisch neben Christina sitzen. Sicher war es der Pullover von Four. Ich setzte mich neben Christina. Irgendwie war ich sauer auf meine Schwester und Four, immerhin hatten sie mich alleine sitzen lassen, doch ich ließ mir nichts anmerken und stocherte in meinem Abendessen herum. Al näherte sich unserem Tisch. Offenbar wollte er zu Tris. Als sie ihn erblickte stand sie auf. "Es...Es tut mir leid ich weiß nicht was in mich gefahren ist", stammelte Al. "Kannst du mir noch einmal verzeihen?". "Du bist so ein Feigling Al, bleib bloß weg von mir", rief Tris. Ich sah wie sich die Augen von Al mit Tränen füllten, er drehte sich um und zog ab.

Der ganze Tag hatte mich ziemlich geschafft und ich wollte einfach nur in mein warmes Bett und mich ausruhen. Ich ging an der Grube vorbei in Richtung unserer Schlafräume da hörte ich einen lauten Schrei. Auf einer kleinen Anhöhe standen drei Ferrox die ein Seil in der Hand hielten und offenbar etwas hinaufzogen. Bei näherem Hinsehen erkannte ich jedoch, dass es nicht ein etwas sondern ein Jemand war. Al. Er hatte sich offenbar in die Schlucht gestürzt da er keinen anderen Ausweg mehr wusste. Auf der Liste war er immerhin ganz unten und das was er Tris antun wollte konnte er sich offenbar auch nicht verzeihen. Die Ferrox legten seine Leiche auf den kalten Stein. Mittlerweile hatten sich schon ein paar andere Ferrox versammelt die geschockt die Leiche betrachteten. Wäre Al nicht gestorben wäre er fraktionslos geworden und das wollte er sich offenbar nicht antun.

Wie hat euch dieses Kapitel gefallen? Kommentiert gerne eure Meinung : ) Wie fandet ihr die erste Kussszene zwischen mir und Eric? ; ) Neue Kapitel sind schon in Bearbeitung.

The Leader (Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt