10.Kapitel

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POV : Amelia

Irgendwie habe ich heute den ganzen Tag über Frau zu Hohenfelde nachgedacht. Jemand wie sie ist mir noch nie begegnet. Ja klar gab es auch in Boston Kollegen die sehr Karriere Orientiert gearbeitet haben , aber niemanden den ich kenne ist so gewissenlos . Dazu kommt dass ich sie nicht einschätzen kann. Auf der einen Seite habe ich von Herrn Novak heute einiges erfahren was mich ehrlich schockiert hat . Jedoch im persönlichen Gespräch hat war sie mir erst sogar etwas sympathisch. Immerhin hab ich ihr durch meine Unvorsichtigkeit die perfekte Vorlage gegeben mich zu ruinieren, aber sie hat es nicht getan . Zumindest hat sie das gesagt . Ich glaube ihr jedoch, was anderes bleibt mir auch kaum übrig . Aber wenn sie es wirklich gegen mich verwenden wollen würde hätte sie es mir gesagt, zumindest schätze ich sie als jemanden ein der einem offiziellen Krieg erklärt anstatt hinter dem Rücken etwas zu planen. Als ich sie jedoch auf ihre Art und Weise ansprach erklärte sie mir ganz genau dass sie sich von mir nichts sagen lässt .Egal wie oft ich darüber nachdenke ich werde aus ihr nicht schlau . Gleichzeitig fasziniert sie mich auch , diese unnahbar geheimnisvolle Art . Eigentlich sollte sie mir absolut unsympathisch sein , aber dass ist sie nicht

Ich beschloss mich auf andere Gedanken zu bringen und schalte den Fernseher ein . Schlussendlich blieb ich bei einer mir unbekannten Serie stehen . Irgendwann bin ich wohl eingeschlafen . Jedenfalls wache ich am nächsten morgen durch meinen Handy Wecker auf . Ich habe ganz vergessen wie unbequem es ist auf der Couch zu schlafen.

Mein Körper erinnert mich gerade daran denn mir tut alles weh . Aber egal schließlich habe ich jetzt keine Zeit mich selbst zu bemitleiden. Nachdem ich mich angezogen und fertiggemacht habe fahre ich zum Präsidium . An den deutschen Verkehr muss ich mich erst noch gewöhnen, alles ist so hektisch. Als ich in die Auffahrt biege suche ich den Parkplatz unterbewusst nach einem gewissen schwarzen Jaguar ab, doch ohne Erfolg . Was interessiert mich das überhaupt ? Ich versuche mir einzureden dass ich als Chefin darauf zu achten habe dass die Arbeitszeiten eingehalten werden . Doch wie ich Frau zu Hohenfelde kennengelernt habe denke ich mal das dies sie nur nebensächlich interessiert .
Tatsächlich ist es schwieriger als gedacht mich in die Fälle einzuarbeiten. Gegen Mittag ist meine Konzentration vollends dahin. Ich bin einfach die deutsche Demokratie nicht gewöhnt ,weswegen mir auch die Vorgehensweise in manchen Dingen sehr befremdlich vorkommt . Gerade war ich bei einem Fall , der zwar eingestellt wurde , aber ich beim besten Willen nicht verstehen konnte warum . Es scheint so als wäre dieses Akte unvollständig . Mein Gedankenfluss wurde von einem Automotor unterbrochen, als ich dann aus dem Fenster sah merkte ich dass es Frau zu Hohenfelde auch endlich mal geschafft hat den Weg zu ihrer Arbeit zu finden . Das kann doch alles nicht war sein , es ist 12:35 und Madame kommt erst jetzt . Also wenn das so weiter geht werden wir wohl ein Problem bekommen . Sie ist mir zwar , aus mir unerklärlichen Gründen, sympathisch aber trotzdem kann ich so ein Verhalten nicht dulden . Andererseits habe ich gerade auch wenig Lust schon wieder mit ihr zu diskutieren weshalb ich es einfach so hinnehme . Mir ist natürlich bewusst dass ich das nicht immer machen kann. Obwohl ich bezweifle dass Frau zu Hohenfelde je Respekt vor mir hatte und je haben wird .
Bevor ich weiter darüber nachdenken kann klopft es an der Tür .,,Herein,, sagte ich freundlich. Einer der Kommissare, Ich glaube Herr Lorenz heißt er , kam herein. ,, Frau Johnson , wir haben ein Problem,, begann er ,, wir können nicht richtig ermitteln, wenn wir keinen Durchsuchungsbeschluss bekommen . Ohne diesen Beschluss ist es uns unmöglich weitere Beweise zu finden,,. Ich glaube ich weiß um welchen Fall es geht . Den Fall habe ich mir vorhin angesehen, es geht um Geldwäsche im großen Stil. ,, Das glaube ich ihnen gerne aber warum bekommen sie keinen Beschluss?,, fragte ich ihn . Die Antwort konnte ich mir zwar mehr oder weniger denken aber ich wollte sicher gehen dass ich richtig liege . Die Antwort bestätigt meine Theorie,, da müssen Sie  schon Frau zu Hohenfelde fragen , Sie sieht keinen weiteren Ermittlungsbefarf . Nach eigner Recherche haben wir herausgefunden dass der  Geschäftsführer und sie die gleiche Schule besucht haben ,, sagte er sichtlich genervt über die werte Oberstaatsanwältin. Das kann doch alles nicht wahr sein , sie kann doch keine Fälle aufgrund von Sympathien einstellen dachte ich fassungslos . Naja ich sehe ja dass sie es kann . ,, Herr Lorenz ich verstehe das Problem und werde sehen was ich machen kann,, antworte ich und versuche ihn etwas zu beruhigen . Daraufhin geht er wieder . Sie macht mich fertig.
Wörter : 765

Eigentlich unnahbar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt