23.Kapitel

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Das einzige was mich verwundet ist ihr Verhalten, ich meine ihr Mann ist tot und ihr merkt man nichts an . Wenn jemand Scarlett umbringen würde... Gott bewahre ich währe wahrscheinlich für Tage nicht zu gebrauchen. Dabei sind wir nicht mal zusammen, schon ironisch oder ?

Bevor ich überhaupt etwas mitbekommen habe steht Frau Meyer vor mir. ,, Hallo Frau Johnson ,ich hoffe ich störe nicht . tut mir leid dass ich Sie anspreche aber Sie saßen hier so verloren und irgendwie traurig da konnte ich nicht anders ,, sagte sie . Eigentlich sollte sie jetzt an meiner Stelle sein , doch stattdessen fällt ihr auf wie traurig ich aussehe . ,, Nein Sie stören nicht und mir geht es gut ,, sage ich ihr lächelnd . Mir geht es zwar alles andere als gut aber es wäre dermaßen unprofessionell mit ihr darüber zu reden . Sie sieht mich nicht ganz überzeugt an ,doch sagt erstmal nichts .

Nach ein paar weiteren Minuten sieht sie mich an und sagt ,, wahrscheinlich halten Sie mich für komplett herzlos und abgeklärt, und das könnte ich ihnen noch nicht einmal verdenken . Doch bitte lassen Sie mich erklären. ,, Ich sah sie an und nickte .

,, Mein Mann und ich haben uns nie geliebt. Klar wir mochten uns , zumindest damals. In unserer Schulzeit waren wir gut befreundet, und nach unserem Abschluss wollte er die große Karriere und meine Eltern haben mich unter Druck gesetzt eine Familie zu gründen . Das war noch zu DDR Zeiten, und es war alles andere als normal nicht verheiratet zu sein gerade als Frau . Über Homosexualität hat überhaupt niemand geredet , Peter war der einzige mit dem ich darüber geredet habe . Mir war bewusst dass wenn ich mir sehr große Probleme ersparren möchte muss ich einen Mann heiraten. Es war quasi eine Interessengemeinschaft, er wollte Karriere und hatte somit keine Frau die Ansprüche stellt . Und ich konnte mein Leben fortführen ohne meine Eltern zu enttäuschen und anderweitig Probleme zu bekommen. Mit der Zeit hat sich dass aber geändert, wir haben uns auseinander gelebt und kaum noch geredet . Trotzdem blieben wir verheiratet,, erzählt sie mir traurig.

Ihre Geschichte erinnert mich in gewissen Punkten an mich selbst . Ich konnte lange nicht zu mir selbst stehen , und kann es teilweise immer noch nicht . ,, Es tut mir sehr leid dass sie sich so derart verstellen mussten ,, sage ich ihr mit ehrlichem Mitgefühl. ,, Schon gut ,, sagt sie leicht lächelnd .

Die nächsten fünf Minuten passiert gar nichts , sie sieht mich nur mit einem Blick an den ich nicht beschreiben kann . ,, Sie sind wunderschön,, sagt sie . Ich werde leicht rot und lache nur um zu überspielen wie unsicher ich bin . Irgendwann kommt sie mir näher und küsst mich. Erst realisiere ich nicht was passiert, doch als ich wieder klar denke wird mir bewusst was ich hier mache . Ich schiebe sie leicht weg und sage ,, tut mir leid aber ich kann das nicht,, . Das war noch nicht einmal gelogen , bei dem Kuss habe ich rein gar nichts gefühlt außer sie Sehnsucht nach Scarlett. ,, Verstehen sie mich nicht falsch aber ...,, ich versuche es ihr zu erklären aber scheitere dabei .
Sie lächelt nur und sagt ,, alles gut , ich hoffe mit wem auch immer sie liert sind macht sie glücklich.,, Ich seufze traurig auf und sehe gerade aus ,, wir sind nicht zusammen,,.

,, Maren ,,. Ich verstehe nicht was sie mir damit sagen will . ,, Mein Vorname , ich habe sie geküsst und dieses Gespräch ist auch relativ privat.,, Eigentlich wäre genau dies der Zeitpunkt an dem ich gehen sollte , Maren ist in einen laufenden Fall involviert und dass ganze hier dürfte eigentlich nicht stattfinden. Trotzdem bleibe ich und sage ,,ok Maren , ich heiße Amelia .,, Maren lächelt mich freundlich an ,, es geht mich zwar absolut nichts an aber warum sind sie nicht zusammen?,, Es tut gut mit jemandem über das alles zu reden .

,, Neugierig bist du auch gar nicht kann das sein ,, frage ich sie lächelnd,, aber gut es ist kompliziert. Wir arbeiten zusammen und vom Charakter aus sie wir grundsätzlich verschieden . Ich kämpfe jeden Tag für Gerechtigkeit und bei ihr bin ich mir nicht mal sicher auf welcher Seite sie steht . Ach keine Ahnung,, versuche ich ihr ansatzweise alles zu erklären . Maren scheint kurz zu überlegen was sie mir antworten soll doch schließlich sagt sie ,, Weißt du ich kenne weder sie noch kenne ich dich länger , deswegen kann ich zu eurer Situation wenig sagen . Was ich dir aber sagen kann ist das liebe nicht falsch sein kann , höchstens die Umstände mehr aber auch nicht. Ich finde du solltest ihr sagen was du fühlst , und wenn sie dich abweist dann ist sie bescheuert . Du bist eine wunderschöne Frau . ,,

Ihre Worte machen mir nochmal deutlich was ich die ganze Zeit nicht wahrhaben wollte , ich muss mit Scarlett reden . Ich sehe Maren dankend an und sage ,, Maren ich kann dir nicht sagen wie dankbar ich dir dafür bin .,, Sie winkt nur ab und lächelt ,, nicht dafür , und jetzt geh zu ihr . Ich wünsche dir nur das beste . Ehrlich. ,, . ,, Ich verspreche dir ich rede mit ihr und ich wünsche dir dass du eine Frau findest .,, Damit verabschiedet Maren sich und nach ein paar Minuten gehe ich auch zu meinem Apartment.

Wörter : 847

Eigentlich unnahbar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt