11.Kapitel

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Einerseits geht das Verhalten von Frau zu Hohenfelde gar nicht, andererseits möchte ich nichts gegen sie unternehmen . Ich weiß wirklich nicht wieso aber ich möchte dass wir uns gut verstehen. Wahrscheinlich sind die meisten Chefs bestrebt mit ihren Kollegen ein gutes Verhältnis zu haben. In einer Art und Weise fühle ich mich ihr aber auch nicht gewachsen.

Die nächsten drei Wochen vergingen ähnlich, ich war quasi nur mit vermitteln beschäftigt . Hauptsächlich aber damit die Kommissare wieder zu beruhigen. Ich frage mich wie es hier ablief als ich noch nicht hier war , es muss ja andauernd geknallt haben . Wahrscheinlich hat es das auch . Ich hatte auch versucht mit Frau zu Hohenfelde zu reden aber dies war erfolglos. Gleichzeitig ist mir immer mehr klar geworden wie unberechenbar Frau zu Hohenfelde ist . Möglicherweise hat Herr Novak recht gehabt mit seiner Einschätzung über sie Mittlerweile ist es schon so dass ich ihr nicht mal mehr in die Augen sehen kann und jedes Mal wenn ich sie ansehe verliere ich mich in ihren Anblick. In den letzten Tagen habe ich für mich selbst beschlossen ihr möglichst aus dem Weg zu gehen um solche Situationen zu vermeiden.
Gerade lese ich mal wieder einen Einsatzbericht um ihn anschließend zu unterschreiben. Plötzlich hörte ich auf dem Flur das klicken von hohen Schuhen, mir ist sofort bewusst dass das nur Frau zu Hohenfelde sein kann . Wahrscheinlich geht sie gerade nach Hause . Ein Blick auf meine Uhr bestätigt das , es ist 16:30 Uhr . Niemand anderes würde sich die Mühe machen den ganzen Tag auf 20 cm Absätzen zu laufen . Ich lächelte leicht beim diesem Gedanken. Einerseits freue ich mich total wenn ich sie sehen kann ,andererseits kann ich nicht vernünftig mit ihr reden . Sie ist und bleibt mir ein Rätsel. Über jeden anderen Kollegen gibt es eine Personal Akte , über sie nicht . Warum konnte mir hier niemand erklären.Ich beschloss nicht weiter über sie nachzudenken und mich stattdessen wieder den Akten zuzuwenden. Es erfordert meine volle Konzentration , warum sind die Abläufe so kompliziert? Eins habe ich in Deutschland schon gelernt , man braucht für alles einem Genehmigung. Ich seufze genervt dass kann ja noch lustig werden hier. Seit etwa drei Wochen bin ich jetzt hier , und jeden Tag bis spät abends da weil es so viel Papierkram zu erledigen gibt . Als ich das nächste mal auf die Uhr sehe ist es bereits 19:20 Uhr , die Kollegen sind schon lange zu Hause und ich sitze mal wieder hier . Dieses ganzen Anträge und Formulare überfordern mich heillos. In Amerika war das alles einfacher. Dort konnte ich einfach nur Polizistin sein , hier fühle ich mich mehr wie eine überbezahlte Sekretärin. Dieses Feststellung lässt mich sarkastisch lächeln  Erschöpft fahre  ich mir durch die Haare und beschließe mir aus der Küche einen Kaffee zu holen, andernfalls würde ich wahrscheinlich einschlafen. Ich bin gerade auf dem Weg in die Küche als die Eingangstür aufgeht und Frau zu hohenfelde reinkommt . Was will sie denn um dieses Uhrzeit hier ? Ob ich sie fragen sollte besser nicht , sie würde es nutzen um mir aufzuzeigen wie unfähig ich doch bin . Die Entscheidung wurde mich jedoch abgenommen , sie sprach mich an . ,,Was machen Sie denn bitte noch hier ?,, Ich bin mir mal wieder absolut nicht sicher ob die Frage ernst oder ironisch gemeint ist . Außerdem stelle ich mir bei ihr die gleiche Frage . ,, Arbeiten Frau zu Hohenfelde und Sie ,, versuche ich so selbstsicher wie ich es kann zu antworten. Sie zieht eine Augenbraue hoch und antwortet,, mein Handy holen aber seit wann arbeitet man um halb acht ?,, Wahrscheinlich möchte sie nur von mir hören das ich überfordert bin aber dieses Genugtuung werde ich ihr nicht geben . ,, Als Chefin hat man mehr zu tun als Sie  sich vorstellen können . Ach was ich Sie noch fragen wollte , warum haben sie keine Personalakte?,, Die Antwort überraschte mich in gewissermaßen schon etwas . ,, Weil nicht jeder kleine unfähige Beamte etwas über mich wissen muss , wenn Sie was wissen wollen fragen sie mich . Vielleicht bekommen sie ja sogar eine Antwort.,, Da war wieder dieses typische Arroganz. Klar würde ich gerne einiges wissen aber das kann ich sie ja schlecht fragen . Deswegen frage ich einfach ohne groß zu überlegen,, wenn Sie schon mal hier sind möchten Sie vielleicht einen Kaffee mit mir trinken ,,? Kurz nachdem ich das gesagt habe wünsche ich mir die Zeit rückgängig machen zu können. Das war ja mal so eine dumme Fragen und auch noch an die kälteste und zugleich schönste Frau gerichtet die ich kenne . Ich könnte mich grad selber Ohrfeigen.
Wörter: 750

Eigentlich unnahbar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt