14.Kapitel

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POV:Amelia
Ich hätte ja mit allem gerechnet, sogar damit dass morgen in der Zeitung steht : Kölns Polizeipräsidentin ist überfordert. Jedoch nicht damit dass sie tatsächlich darüber nachdenkt mir helfen zu wollen. Zumindest nehme ich das an .

Frau zu Hohenfelde sitzt direkt neben mir und genau das macht mich nervös . Ich kann ihr Parfüm riechen. Black Opium, es unterstreicht ihren Charakter. Warum kann ich mich nicht in ihrer Nähe konzentrieren und klar denken , ich muss damit aufhören sonst werde ich ein Problem bekommen. Obwohl dieses Problem habe ich schon . Wahrscheinlich hilft sie mir jetzt auch nur um sich selbst , wie auch immer , einen Vorteil zu verschaffen . Ich darf nicht alles gleich als nett gemeint auffassen , besonders nicht bei ihr . Schlimmstenfalls kann mich das meinen Kopf kosten.

Sie liest sich die Blätter durch und sieht dann zu mir . Mir direkt in die Augen , oh Gott diese Augen . Eigentlich dachte ich immer ihre Augen sind dunkelbraun aber jetzt sehen ihre Augen schwarz aus . Aus Angst wieder in ihren Augen zu versinken senke ich den Blick . ,, Also eigentlich ist das sehr einfach , Sie schreiben dort einfach irgendwelche Zahlen hin . Das kontrolliert so wieso niemand und Sie müssen dann nicht jede Zahl einzelnd heraus suchen ,,. Das kann sie doch jetzt nicht Ernst meinen . Ich meine ich kann mir  doch nicht einfach Zahlen  ausdenken in der Hoffnung dass sich nie jemand die Mühe machen wird es zu überprüfen. Obwohl was habe ich erwartet , wir reden hier immernoch von Frau zu Hohenfelde .

Als ich sie wieder ansehe wird mir klar dass es ihr voller Ernst war . Sie nimmt das Blatt und den Kugelschreiber. Dabei berühren sich unsere Hände kurz ,und es ist als ob ein Feuerwerk in mir explodiert . Dabei wird mir mal wieder mehr klar wie sehr ich ihr doch schon verfallen bin , doch es darf nicht sein . Ich rufe mir wieder ins Gedächtnis was ich in den letzten Wochen erfahren habe und auf welcher Seite sie vermutlich steht . Als sie das Formular ausfüllt beobachte ich sie und habe Mühe mich nicht allzu sehr zu verlieren.

Irgendwann bekomme ich mit wie sie mich ansieht , anscheinend war ich etwas in Gedanken . Oh mein Gott ist das peinlich. Auch nach den ganzen Wochen kann ich ihren Blick immer noch nicht deuten , es könnte alles bedeuten .Sie lächelt mich an , aber es ist nicht dieses arrogante Lächeln sondern ein echtes . Vielleicht ist es auch nur meine Wunschvorstellung das kann ich nicht genau sagen . Jedoch glaube ich dass sie ganz genau weiß was ich fühle .

Sie kommt mir immer näher , ich kann nicht mehr klar denken . Eigentlich sollte ich irgendwas machen und ihr nicht das Gefühl geben sie hat die  Macht über mich . Zumindest muss sie das nicht wissen , doch ich möchte mich im Grunde genommen gar nicht dagegen wehren . Mein Verstand setzte komplett aus . Und schließlich küsste sie mich , spätestens jetzt war es komplett vorbei mit meiner Selbstbeherrschung. Als ihre Lippen meine berühren entfacht wieder dieses Feuerwerk in mir doch diesmal viel stärker. Der Kuss dauerte nur einige Sekunden doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an .

Frau zu Hohenfelde entfernt sich von mir und direkt vermisse ich ihre Nähe . Unfähig etwas zu sagen sehe ich sie einfach nur an . ,, Gute Nacht Amelia ,, sagte sie und ging . Sie hat mich Amelia genannt , eigentlich sollte mich das stören aber bei ihr hört sich mein Name auf seltsame Weise schön an . Ein paar Minuten nachdem sie gegangen war hörte ich noch ihr Auto vom Parkplatz fahren , nun war sie weg und ich war alleine . Was um alles in der Welt ist eigentlich gerade passiert. Sie hat mich geküsst , Scarlett zu Hohenfelde hat mich geküsst.

Erst nachdem sie schon lange weg ist realisiere ich überhaupt alles . Sie kann mich doch nicht erst küssen und dann einfach ohne ein Wort hier stehen lassen, obwohl ich sehe ja dass sie es kann. Ich bin immernnoch total durcheinander und habe so viele Fragen . Warum hat sie das getan ? Ist das hier alles bloß ein Spiel für sie oder wollte sie ihre Vermutung nur bestätigt haben ,um mir  in Zukunft genau das vorhalten zu können. Zu gegeben beides nicht gerade wünschenswerte Vorstellungen.

Ich werde einfach nicht schlau aus ihr . Langsam kommt mir der Gedanke das ich mir gerade ziemliche Probleme bereitet haben könnte . Immerhin hat sie mich in der Hand , gut das hatte sie auch vorher schon aber jetzt noch ein Stück mehr . Ich beschließe auch nach Hause zu gehen , die Formulare sind ja mehr oder weniger fertig Konzentrieren kann ich mich eh nicht mehr .

Zuhause angekommen setze ich mich mit einem Glas Rotwein auf die Couch. Umso mehr ich darüber nachdenke desto mehr wird mir die Tragweite bewusst. Ich bin , zumindest theoretisch, ihre Vorgesetzte und generell ihre ganze Art geht nicht . Es ist wie in Boston, warum um alles in der Welt verliebe ich mich auch immer in Frauen mit zweifelhaften Verbindungen zum Untergrund. Bin ich überhaupt in sie verliebt oder ist das nur Schwärmerei? Immer mehr merke ich wie verzweifelt ich bin und schließlich läuft mir eine Träne über die Wange . Warum kann ich nicht einfach eine normale Beziehung führen ? Ich meine ja sie sieht gut aus und sie fasziniert mich ,aber trotzdem. Es würde niemals gut ausgehen . Worüber denke ich schon wieder nach , das bringt noch nichts . Ich muss mir gar keine Gedanken über eine eventuelle Beziehung machen, sie wird wohl kaum etwas mit einer über 20 Jahre älteren Frau anfangen . Diese Frau wird mein Untergang sein .
Wörter: 907

Eigentlich unnahbar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt