~My Lover~ [T.H. x Reader]

-Kapitel 4-

Ich wurde wach, als ich Schüsse hörte. Ja, es waren eindeutig Schüsse. Aus Angst zog ich die Decke über mich, sodass sie mich bis zur Nasenspitze bedeckte ich aber noch sehen und hören konnte, was da draußen vor sich her ging. Geschrei war zu hören. Bang! Wieder Schüsse. Dann stille. Einfach nur Stille. Minuten lang, war das ganze Haus still. Plötzlich hörte ich Schritte und noch einen Knall.

Jemand kam hier her. Ich hörte, wie verschiedene Türen geöffnet wurden "Hier ist sie nicht." hörte ich einen Mann rufen. Ruckartig wurde meine Tür aufgerissen und ein vertrautes Gesicht erschien im Türrahmen. Es war Harrison. Es war gekommen. Vor Freude sprang ich auf und lief auf ihn zu. Er zog mich in eine Umarmung und griff dann nach meinem Handgelenk. "Komm." sagte er. Langsam und vorsichtig zog er mich hinter sich den Flur entlang.

Als wir an der Treppe ankamen stockte mir der Atem. Bestimmt zwanzig der schwarzgekleideten Männer lagen regungslos am Boden. Viele von ihnen hatten Wunden, aus denen noch frisches Blut quoll. Harrison sah, dass ich mich unwohl fühlte. "Komm je schneller wir laufen, desto schneller sind wir hier raus." Ich nickte ihm kurz zustimmend zu und lief dann mit ihm die Treppe hinunter auf eine große Schwarze Tür zu.

Sie stand offen und ein kühler Windzug war schon von weitem zu spüren. Als wir endlich aus der Tür traten konnte ich endlich wieder richtig atmen. Der kalte Wind spielte mit meinen Haaren und ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Harrison ließ mein Handgelenk los und lief zu einem der schwarzen Autos. "Komm!" rief er mir wieder zu und ich rannte Ihm hinterher. Er öffnete die Schiebetür einer schwarzen V-Klasse und stieg ins Auto. Ich folgte seinem Beispiel und ließ mich neben ihm auf den Mittelsitz gleiten.

"Schön dich wiederzusehen, Mate." erklang die Stimme des Beifahrers. Er hatte eindeutig einen leichten Britische Akzent. Langsam drehte es sich zu uns um. Sein Blick huschte zu Harrison und blieb dann an mir hängen. Ich spürte, wie sich seine braunen Augen förmlich in meine bohrten. Er musste ungefähr im gleichen Alter sein wie ich und Harrison "Wo kommt Sie denn her?" fragte er skeptisch. "Sie war dort mit mir." sagte Harrison und sah mich von der Seite an. "Und wie heißt du ,hübsche?" fragte der Mann mit den braunen Augen. "Ich bin Y/n." sagte ich leise. "Schöner Name." sagte der Mann und drehte sich wieder nach vorne um.

Die Tür glitt auf und ein weiterer Mann stieg ein. "So fahr los" rief er. Das Auto setzte sich schnell in Bewegung. Wir fuhren von dem großen Grundstück. Und plötzlich war ich mir meiner Sache nicht mehr so sicher. "Wohin gehen wir?" flüsterte ich Harrison zu. "An einen sicheren Ort" gab er zurück und lächelte mich mit seinem schiefen Lächeln an. Ich lächelte zurück und versuchte meine Ungewissheit zu verstecken. Plötzlich machte sich der Mann zu meiner Linken bemerkbar, indem er sich hörbar räusperte. Ich sah ihn an. "Ich glaube das gehört noch dir." sagte er. Er hielt mir meinen Pullover hin. "Oh, danke" gab ich zurück und lächelte ihn freundlich an, ich zog mir den Pullover über und spürte diese vertraute Wärme, die mich umgab.

Als ich meine Hände in die Tasche stecken wollte spürte ich etwas kaltes metallenes. Ich umfasste den Gegenstand und zog ihn aus meiner Tasche. Langsam bewunderte ich meine Glock 9mm. Ruckartig riss Harrison seinen Kopf zu mir herum. "Pack die verdammte Knarre weg" raunte er mir zu. "Tschuldigung, ich dachte Sie hätten sie mir weggenommen." flüsterte ich zurück.

Der Mann auf dem Beifahrer sitz hatte uns vermutlich gehört, denn er drehte sich jetzt langsam zu uns um. Als er mich mit der Waffe sah, erschien ein breites Lächeln auf seinem Gesicht. Sofort steckte ich die Waffe wieder in meine Pullover Tasche und versuchte seinem Blick zu entgehen, indem ich aus dem Fenster sah. Er drehte sich wieder nach vorne. Wir fuhren lange. Wiesen und Felder zogen an uns vorbei und ich wurde müde. Also zog ich mir meine Pullover Kapuze über den Kopf und lehnte mich in meinem Sitz zurück. Langsam schlief ich ein und ich fühlte mich aus irgendeinem Grund sicher und geborgen.