-Kapitel 15-

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"Tut mir echt leid euch zu unterbrechen, aber wir sollten langsam abhauen." Haz war ins Zimmer getreten. Langsam löste ich mich wieder aus der festen Umarmung meiner Schwester. Für einen Moment sahen wir uns einfach gegenseitig in die Augen. "Du bist groß geworden." Flüsterte ich. Ein kleines Lächeln breitete sich auf ihrem hübschen Gesicht aus. Gott, wie ich sie doch vermisst habe. "Prinzessin?" fing jetzt auch Tom an, "Wir sollten langsam wirklich los.". "Du willst schon wieder gehen, aber-" fing sie an. "Wir gehen los." "Was?" verwirrt schüttelte sie ihren Kopf. "Ich kann hier nicht einfach so weg." sagte sie und sah mich verwirrt an.

Genau in diesem Moment kam Steve in voller Montur ins Zimmer gestürmt. "Sie sind auf dem Weg, los alle Mann" rief er, ich umschloss die Hand meiner Schwester und zog sie ruckartig hinter mir aus dem Zimmer. "Erklärst du mir jetzt endlich mal, was das hier werden soll?" fragte sie mich perplex, wären ich mit ihr im Schlepptau die Treppen hinunter eilte. "Ich weiß es selbst nicht genau. Tom wird es uns später erklären. Aber jetzt müssen wir hier weg." Ich war vollkommen außer Atem, aber meine Schwester nickte mir verständnisvoll zu. Ich hoffte, das sie den ernst der Lage verstehen würde. Obwohl ich ja selbst, wenn ich ehrlich sein sollte nicht wirklich wusste, was wir hier gerade taten.

Haz kam und nahm meine Schwester mit sich in einen der schwarzen Vans, wärend ich und Tom auf die Sitze seines Audi R8 sprangen. Kaum saß ich, da startete er auch schon den Motor und fuhr geradewegs auf die große Straße hinaus. "Ich würde es ehrlich gesagt auch gerne wissen." sagte ich Tom zugewandt. "Was denn?" gab er nur kurz angebunden zurück. "Tu doch nicht so, du weißt genau, was ich meine." gab ich ernst zurück und starrte ich an. Er atmete einmal tief durch. "Naja wir werden lange fahren, also kann ich es dir erklären."

~Tom's POV vor 2 Wochen~

BANG! Scheiße! Ich wollte nie, das es so weit kommen muss. Aber es war selbstverteidigung oder? Das würde nur leider Mr. Enrico nicht so sehen. Blutbespritzt stieg ich in meinen Audi R8 und fuhr nach hause. Ich kam spät Abends erst auf meinem Anwesen an, wo Harrison schon auf mich wartete. "Na, wie ist es gelaufen?" fragte er skeptisch. Als er jedoch die Blutflecken auf meinem Hemd sah wurde er blass. "Thomas, was zur Hölle hast du gemacht!?" schrie er mich fast an. "Er wollte nicht kooperieren." stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "und da knallst du ihn direkt ab?? Bist du komplet bescheuert?? Du weißt was das heißt, oder Thomas?" Ich fuhr mir mit meinen langen Fingern durch die zerzausten Haare. Mein Blick war Wild und ich fühlte mich, als müsste ich mich jeden Moment übergeben. Das würde ein starker Anführer, wie ich aber niemas zugeben. "ja. Scheiße ja. Harrison ich weiß was das bedeutet." Ich hatte Mr, Enrico jemanden genommen, der ihm wichtig war. Natürlich nur fürs Geschäftliche. Und wenn er das herausfinden würde, dann würde er jemanden von meinen Männern abknallen.

Am selben Abend noch stattete ich einer meiner Besten Leute einen besuch ab. Ich fuhr zum Haus der Y/l/n 's. Ich war schon länger mit ihnen im Geschäft. Sie hatten einen Fehler gemacht und mussten deshalb für mich arbeiten. Ich wippte ungeduldig mit meinem Fuß auf und ab, bis sich endlich die Hölzerne Haustür mit einem leisen knarzen öffnete. "T-Tom, w-was machst d-du hier?" stotterte Y/f/n und sein Blick wanderte an meinen immer noch blutigen Kleidung auf und ab. "Keine Sorge, ich habe nicht vor ihnen etwas anzutun, würden sie mich bitte in ihr Arbeitszimmer lassen, wir müssten da etwas sehr wichtiges besprechen." gab ich zurück. "N-Natürlich. Hier lang." er führte mich durch das Wohnzimmer des kleinen Hauses direkt in sein Arbeitszimmer. Ich atmete einmal tief durch. "Also", setzte ich an "ich bin hier um ihnen mitzuteilen, dass sie den Deal nicht angenommen haben." bei diesen worten weiteten sich Y/f/n Augen schlagartig voller Angst und er wich etwas benommen einen Schritt zurück.

"Ich bin hier um ihnen das mitzuteilen und da sie einer meiner besten Männer sind wollte ich sie vorwarnen." Er nickte nur leicht mit seinem Kopf. Er erkannte den ernst der Lage und das ich damit niemals spaßen würde. Ich kannte y/f/n nur beruflich, er war schon damals einer der besten Männer meines Vaters. Als mein Vater dann plötzlich verstarb und ich sein großes Geschäft übernahm war y/f/n automatisch einer meiner Männer. Und ich passe auf meine Männer auf, denn ich halte immer mein Wort.

~Gegenwart Tom's POV~

y/n sah mich geschockt an. Ihre schönen tiefblauen Augen hatten sich ängstlich und wütend geweitet. "D-Du." stammelte sie. "Du bist der Grund, weshalb meine Eltern tot sind!" beendete sie ihren Satz und sah mich an, als wolle sie mir eigenhändig den Kragen umdrehen. Ich hob abwehrend die Hände. "Du kennst nicht die ganze Geschichte. Ja ich habe vielleicht einen teil Schuld, aber sie haben schon vor meiner Zeit mit meinem Vater Geschäfte gemacht, was bedeutet, das sie schon länger und erfahrener im Business waren." Versuchte ich die Lage zu retten. Viel brachte es jedoch nicht.

Sie warf mir noch einen letzten Blick zu und drehte sich dann zum Fenster. Na toll, jetzt plagten mich auch noch schuldgefühle, tja das passiert eben, wenn man jemanden zu nah an sich ran lässt. Aber ich konnte es ihr nicht verübeln, ich hoffte nur, dass sie das ganze nochmal überdenken würde. Dafür bleibt mir jetzt viel zeit alleine mit meinen Gedanken. Keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist.

Ich kenne y/n zwar noch nicht so lange, aber sie ist das erste Mädchen, in das ich mich je verliebt habe. Wir haben es zwar noch nicht zueinander gesagt, aber ich warte noch auf den richtigen Moment. Ich hatte schon in meiner Kindheit immer wieder Probleme damit meine Gefühle richtig auszudrücken, ich persönlich schiebe es ja auf meinen Vater. Er war ein Mann weniger Gefühle und Worte. Er war immer hart und streng mit mir und wollte stets, dass ich ein Mann werde und mich auch so verhielt. Ich weiß, wie kitschig das ist, aber seitdem dieses Mädchen mit ihren schönen blauen Augen und ihrem süßen Lächeln in mein Leben getreten war, wusste ich, dass sie es war.

Ich versuchte sie über die Wochen für mich zu gewinnen, was mir ja glücklicherweise auch gelang. Ich wollte sie aber unbedingt aus den Geschäften raushalten, nicht dass ich denken würde, dass sie dem Stress oder anderem nicht standhalten würde. Sie war eine starke Frau und das wusste ich genau, trotzdem wollte ich nicht, dass sie von allen meinen Geschäften erfuhr. Denn wie man weiß läuft unter Mafias nicht immer alles reibungslos und legal ab. Ich denke, ich wollte sie einfach immer in Sicherheit wissen, weshalb ich auch Steve als ihren persönlichen Leibwächter angeordnet hatte. Langsam und vorsichtig legte ich meine Hand auf ihren Oberschenkel und drückte ihn leicht.

~y/n's POV~

Ich war sauer und wütend. Aber ich wusste auch, dass es nicht Tom's alleinige Schuld war. Ich wusste ja, das meine Eltern in ein paar schiefe Geschäfte verwickelt waren. Trotzdem war es ein kleiner Schock zu wissen, dass Tom etwas mit der ganzen Sache zu tun hatte. Ich drehte mich also zum Fenster um ihm zu signalisieren, dass ich nicht mit ihm reden wollte und etwas Zeit zum nachdenken brauchte. Aber meine Gedanken flogen mir nur ungeordnet im Kopf umher. Ich konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen.

Nach ein paar minuten fast unerträglicher Stille spürte ich, wie Tom vorsichtig seine Hand auf meinen Oberschenkel legt und leicht drückte. Ich wandte ihm meine Aufmerksamkeit zu und würdigte ihm eines kurzen Blickes. Er sah mich mit einem gezwungenen kleinen Lächeln an und ich tat mein bestes um es zu erwidern. Denn trotz dem ganzen Mist war ich immer noch in Tom verliebt. Warte warte warte. Hatte ich mir eben eingestanden, das ich ihn liebte? Den Mann, der etwas mit dem Tod meiner Eltern zu tun hatte und mich beschützt zuhause hielt?

Ja ich denke schon, denn auch sein Geständnis kann meine Gefühle nicht verändern. Vorsichtig hob ich meine rechte Hand und zog seine noch auf meinem Schenkel ruhende Hand in meine und verschränkte unsere Finger. Er warf mir von der Seite einen liebenswürdigen Blick zu und küsste dann meinem Handrücken. Während dem rest der Fahrt schwiegen wir weiter, unsere Hände ruhten ineinander verschränkt auf der Mittelkonsole und ich bemerkte die sanften blicke, die Tom mir zuwarf. Als es langsam dunkel wurde zog ich meine Beine auf den Sitz und schlief ans Fenster gelehnt an ein.

~My Lover~ [T.H. x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt