020- TsukkiYama- Dinosaurier

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Es war Mitte Herbst und gerade mal sechs Uhr morgens, als sein Wecker klingelte. Aber diesmal machte es dem schwarzhaarigen nichts aus. Viel zu lange hatten sie sich schon nicht mehr gesehen, da machte ihm frühes aufstehen auch nichts mehr aus. Ein paar verlorene Sonnenstrahlen schienen durch die zugezogenen Gardinen und sich streckend, ein paar mal blinzelnd tastete er nach seinem Handy. Er hatte eine Nachricht. Mehr konnte man auch nicht erwarten, seit er die Oberschule erfolgreich beendet hatte und nach Tokyo gezogen war. Aber es erfreute ihn trotzdem, als der den Namen laß. Kei stand dort geschrieben mit einem kleinen Herz. Es war wirklich auffällig was da zwischen ihnen lief, sie konnten es schon in der Oberschule nicht verstecken und jetzt, nach fünf Jahren, musste er immer lächeln, wenn er Kei sah. Er war wie eine Droge, die ihm immer gute Laune verschaffte, so wie auch jetzt. Motiviert stand er auf- vielleicht etwas schnell?-, bediente sich am Kleiderschrank und verschwand im Bad. Immer noch mit einem breiten Lächeln, denn die Worte in der Nachricht ließen ihn nicht mehr los. 'Gute Nacht, ach und... ich liebe dich, Tadashi', stand dort geschrieben und immer wieder, wenn er über die Worte nachdachte blitzten seine Augen glücklich auf. Die kalte Luft, welche trotz der Sonne durch einen Fensterspalt kam, bescherte ihm eine Gänsehaut und schnell trocknete er sich ab, ehe er in die warmen Klamotten stieg. Eine schwarze Jeans, ein schwarzweiß kariertes Hemd und darüber würde er seinen schwarzen Mantel ziehen. Schnell putze er sich die Zähne, machte seine Haare und wusch sich das Gesicht. Seine Sommersprossen sind mit der Zeit deutlicher geworden, aber mit der Zeit hat er sie auch akzeptiert und sieht sie als ein Merkmal und kein Markel von ihm.

Er nahm seinen Rucksack aus der Ecke seiner kleiner Wohnung, packte das Handy, welches noch an der Ladestation hing mit und machte sich in der Küche zwei Bentos. Sie würden heute länger weg sein und er wusste, dass sein Partner sich auf ihn verließ. So machte er ein Bento für sich mit Reis und Fleisch und für den anderen machte er ein Bento mit dem gleichen und noch Salat. Es wird der Bohnenstange gut tun, dachte er und lachte ein wenig, warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war nun halb acht und um acht würde der Zug aus Saitama kommen, einer Nachtbar Präfektur von Tokyo. Aufgeregt trippelte er durch die Wohnung, packte noch was zu trinken und die Bentos in den Rucksack, vergewisserte sich, dass in seinem Portmonee genug Geld drin war und packte dieses auch in den schwarzen Rucksack, ehe er seinen Mantel an zog. Seine weißen Turnschuhe sollten das Outfit nicht ganz so düster aussehen lassen, was sie auch taten, die Bestätigung kam, als er sich kurz im Spiegel betrachtete und schließlich seinen Rucksack nahm. Das Handy vorher rausnehmend, schrieb er Kei eine kurze Nachricht, er sei jetzt auf dem Weg, und ging schließlich aus der Tür, schloss hinter sich ab, grüßte seine Vermieterin welche ihn am Eingang anlächelte und die Zeitung vor ihre Tür nahm. Die Haustür ins Schloss fallen lassend ging er über den Pflasterweg zur Straße und wurde dort von einer Menschenansammlung empfangen.

Der Weg zum Bahnhof dauert zwanzig Minuten und gerade als er ankam, ertönte die Bekannte Frauen Stimme durch die Lautsprecher. "Der Zug aus Saitama wird in kürze eintreffen. Ich wiederhole- der Zug aus Saitama wird in kürze eintreffen." Nach einer kleinen Pause, sprach sie das selbe auf Englisch, ab da hörte ich jedoch nicht mehr zu. Bald würden wir wieder zusammen sein. Oder auch in kürze wird Kei eintreffen. Ein paar Leute um mich herum, lachten, redeten darüber wie sie sich freuten, ein paar Mädchen kicherten, erwachsene telefonierten angestrengt und genervt, eine Frau neben ihm stand dort mit ihrem Kind und der kleine redete darüber, wie er sich auf seinen Otou-San freute. Er freute sich auch. Nur nicht auf seinen Vater sondern auf Kei. Die große Bahnhofuhr, welche in der Mitte über allen Zügen prangte, zeigte an, dass es nur noch ein paar Minuten waren, bis der Zug ankam und langsam wurde der grünäugige nervös. Wie wohl ihre Zusammenkunft ausfallen würde? Wie würde es seinem vermissten Partner gehen und wie wird er reagieren, auf die Überraschung von ihm? Die Gespräche um ihn ignorierend, verfiel er in seinen Gedanken. Wurde erst wieder in die Realität geholt, als ein kräftiger Windhauch in sein Gesicht blies und das quietschen der Schienen erklang. Er war da. Endlich. Seine Augen auf die Türen des Zugs gerichtet, huschten sie hin und her, suchten den bekannten blonden Haarschopf und fanden ihn schließlich nur ein paar Meter weiter weg. Der Blonde sah sich auch um, erblickte Tadashi und lächelte. Ein glückliches und ehrliches Lächeln, auch wenn die Zugfahrt mehr als stressig war. Vor allem die Frau, welche ununterbrochen gehustet und genießt hatte, der Mann welcher ihn angestarrt hatte und die kichernden Mädchen neben ihm. Natürlich war da dann auch noch dieses eine Baby im Abteil, welches die ganze Fahrt rumgeschrien hatte. Die Mutter es wütend angemeckert hatte und ihr Mann müde daneben stand. Doch für Tadashi nahm er all das gerne in Kauf.

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