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Die ganze Zeit war ich völlig in Gedanken. Das ganze Labyrinth schien komplett, aber es konnte nicht komplett sein. Ich wusste nicht wer uns hier reingesteckt hat, aber hier würde uns doch niemand zum Vergnügen reinstecken. Einfach nur um uns zu beobachten, dass wäre doch dämlich. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja so kranke Menschen. Da draußen liefen ja auch Griever rum und diese waren bestimmt keine natürlichen Geschöpfe. Ich hatte zwar noch nie einen gesehen, aber diese Wesen hatten bestimmt keinen guten Ursprung.

Langsam gingen alle Lichter schlafen und auch ich tat es ihnen gleich. Ich musste mich irgendwie ablenken und das würde wohl am besten mit Schlaf gehen. Zumindest hoffte ich dies.
Eine gute Stunde später merkte ich allerdings, dass dem nicht so wahr. Ich konnte einfach nicht einschlafen. So viele Dingen gingen mir durch den Kopf. Das Versprechen welches ich Chuck gegeben hatte, Minho's Worte, dass das Labyrinth komplett erfasst wurde und meine, welche aussagten, dass es noch einen Ausgang gab, welchen wir finden würden.
Mein Kopf fühlte sich so an, als würde er gleich platzen und ganz plötzlich fühlte es sich auch so an, als würde ich jeden Moment ersticken. Ersticken, an den ganzen Versprechungen die ich aussprechen tat. Aber ich musste sie einhalten, wie genau das ablaufen würde wusste ich nicht, aber ich würde sie einhalten, dass wusste ich.

Langsam erhob ich mich aus meiner Hängematte, mein Blick schweifte einmal umher über alle anderen Lichter. Sie schliefen alle so friedlich, sie wirkten so, als hätten sie sich an das ganze hier  gewöhnt. Und auch Chuck, der seine Hängematte gerade mal einen Meter neben meiner hatte, schien zufrieden. Zumindest während des Schlafes. Ich wusste ja nicht was in seinem Kopf vorging und genauso wenig wussten alle anderen ja, was genau in meinen Kopf vor sich ging. Nur wusste ich es ja auch nicht so genau, ich wusste nur, dass es mich überforderte. Zumindest in den Momenten in denen ich alleine bin. Als würde all die Verzweiflung nur auf den richtigen Moment warten, um mich dann anzugreifen.
Seufzend erhob ich mich und lief einwenig über die Lichtung. Es war eigentlich ganz friedlich, wenn man mal davon absah unter welchen Umständen wir uns hier befanden.

"Die Lichtung in der Nacht strahlt schon was ganz anderes aus, nicht wahr?", vernahm ich eine Stimme hinter mir. Ich hatte überhaupt nicht gemerkt wie er aufgetaucht ist, aber als ich mich langsam umdrehte stand Newt vor mir. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen, welches aber auch schon schnell wieder verschwand.
"Sie ist viel friedlicher", sagte ich auf seine Worte bezogen.
Im Mondlicht sah Newt ganz anders aus, also nicht völlig anders, aber es war eben schon etwas anderes. Er sah irgendwie so unglaublich aus, mehr viel mir nicht ein, außer das er unglaublich aussah.
"Warum bist du noch wach?", fragte er mich dann und wieder war da etwas besorgtes in seiner Stimme. Ich konnte mich nur wiederholen, aber dieser Junge war viel zu gut für das alles hier. Aber viele hatten das hier nicht verdient, sie taten mir alle  unglaublich leid.
"Ich kann nicht schlafen. In meinem Kopf geht so viel vor sich, es fühlt sich an als würde er jeden Moment platzen", offenbarte ich Newt den Grund warum ich noch wach war. Er gab mir einfach das Gefühl das ich ihm vertrauen konnte, auch wenn er ja zuvor so schlecht gesprochen hatte. Wobei er ja auch dafür seinen Grund hatte und da hatte Chuck ihm eben auch vertraut.
"Willst du mir erzählen was bei dir vorgeht?."
"Nein, eigentlich nicht", schlug ich seinen nett gemeinten Vorschlag ab. Ich war keine Person, welche besonders gerne über irgendwas sprach was sie bedrückte. Ich machte das ganze sehr viel lieber mit mir selber aus. Zumindest habe ich es bis jetzt immer so gemacht.

"Soll ich dich alleine lassen?", fragte er mich dann und sein gespannter Blick lag auf mir. Ich richtete meinen Blick ebenfalls auf ihn wodurch sich unsere Blicke trafen. Seine braunen Augen strahlten so etwas vertrautes aus, etwas was einem das Gefühl von Zuhause gab. Also wollte ich das Newt geht? Nein eigentlich nicht.
Leicht schüttelte ich den Kopf, um ihm so eben zu zeigen das er bleiben sollte und zum Glück tat Newt das auch verstehen.
"Ich schaue mir immer die Sterne an, wenn mir alles zu viel wird. Keine Ahnung sie beruhigen mich irgendwie", mit diesen Worten ließ sich der Blonde dann auch schon auf dem Boden nieder und legte sich hin. Kurz blickte er mich noch einmal an und deutete mir an, mich zu ihm zu Gesellen. Was ich dann auch tat und meinen Blick dann in den Himmel richtete.
Eine ganze Weile lagen wir einfach so da, bis ich mein Gesicht dann auch schon zu Newt drehte. Dieser schien meinen Blick wohl zu merken und drehte sein Gesicht ebenfalls zu mir. Dabei waren wir uns ziemlich nah, denn ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Was aber keineswegs unangenehm war.
"Danke, dass du mich noch nie verurteilend angesehen hast", kam es dann von mir und Newt zog verwundert die Augenbraue in die Höhe.
"Warum sollte ich dich denn so ansehen? Es gibt keinen Grund dafür dich zu verurteilen."
Wie?Wie konnte man diesen Jungen nur irgendwie hassen? Ich konnte mir keinen Grund vorstellen.
"Naja, alle denken das ich irgendwas schlimmes vorhabe, dass ich ihnen schaden zufügen werde", äußerte ich mich und senkte dann meinen Blick. Ja irgendwo tat es weh zu hören, dass andere sowas von mir dachten.
Plötzlich spürte ich die Finger von Newt unter meinem Kinn, welches er so anhob und ich ihn auch schon wieder ansah.
"Schon als du Chuck so verteidigt hast wusste ich, dass du kein schlechter Mensch sein kannst."

Maze Runner - Run for LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt