11

861 46 2
                                    

Eine Woche lief ich jetzt schon nach der Entdeckung von mir und Minho immer wieder in das Labyrinth. Dabei liefen wir beide mit einem anderen Läufer, falls wir noch einmal sowas finden würden, sollten wir es direkt runter reden. Daher war ich jetzt schon die ganze Zeit, immer mit Ben unterwegs und ich war wirklich froh darüber, dass wir nichts gefunden haben. Ich hatte nämlich echt keine Ahnung wie ich sowas verharmlosen sollte. Aber vielleicht war die Entdeckung von mir und Minho auch einfach nur die Schuld von einem Defekt oder so.

"Und du willst dir wirklich keine Zeit für Newt nehmen? Jeder sieht wie schlecht es ihm geht, seitdem du ihn nicht mehr beachtest."
Genervt verdrehte ich meine Augen bei diesen Worten. Wieso tat sich den immer  jeder überall einmischen? Ich verstand es nicht. Zudem wurde ich ja wieder so da hingestellt, als wäre es mir völlig egal. Es tat mir doch auch weh so mit Newt umzugehen, aber es musste sein. Ihm aus dem Weg zu gehen war besser, jedenfalls gerade.
"Ich habe es ihm schon gesagt und ich sage es dir gerne auch noch einmal, ich habe wichtigere Dinge zu tun."

Unser Gespräch wurde dann von einem plötzlichen Geräusch unterbrochen, welches sich uns näherte. Sofort lief es mir eiskalt den Körper herunter und meine Nackenhaare stellten sich auf. Nein, nein, nein. Das konnte nicht sein. Ben und ich wechselten einen Blick und er schien genauso voller Panik wie ich. Nur sorgte genau diese Panik dafür, dass ich mich gerade nicht von der Stelle bewegen konnte.
Und dann erblickte ich es. Ein widerliches Wesen kam um die Ecke. Es sah aus wie zusammengebaut aus Maschinen, hatte aber auch Fleisch an sich oder was auch immer das sein sollte. Widerlicher Schleim tropfte von ihm herunter und ich erkannte ganz klar, dass dies auch der Schleim war, welchen Minho und ich gefunden hatten.
Ein schrecklicher Schrei kam von dem Griever, welcher durch meinen ganzen Körper fuhr und ein unangenehmes Gefühl hinternließ. Und dann passierte es. Dieses Ding fing an zu laufen, geradewegs auf uns zu. Es kam immer näher und näher, nur konnte ich mich nicht bewegen. Ich war unfähig, ich konnte es nicht. Das ganze kam mir noch nicht echt genug vor. Dabei war es ja genau das.

Dann spürte ich kühles Metall an meiner Hüfte und kurz darauf wurde ich auch schon hochgehoben. Dieser Griever hatte seine verdammte Hand nach mir ausgestreckt und hielt mich jetzt fest. Das kühle Metall bohrte sich in meine Haut und ich spürte wie  mein warmes Blut über meine Hüfte lief. Ein lauter Schrei kam von mir. Dieses Gefühl war unerträglich. Jetzt wurde auch Ben auf seiner verdammten Starre gerissen und lief auf den Griever mit seiner Waffe zu.
Die Reaktion des Griever's darauf war, dass er mich gegen eine Mauer schleuderte, gegen die ich mit meinem Kopf stieß, bevor er sich dann Ben zu wandte.

Mein Sichtfeld war völlig verschwommen und plötzlich tauchte ein Bild auf. Ein Junge mit braunen Haaren und dunklen Augen. Sein Blick war ernst, aber dennoch waren seine Augen so vertraut. Sie waren so sanft und stahlten etwas sicheres aus. Nicht so, wie es bei Newt der Fall war, aber dennoch etwas vertrautes. Zwischen uns befand sich Glas oder so und dort waren irgendwelche Dokumente geöffnet. War das etwa? Newt? 'Wir müssen etwas tun, wir können sie nicht weiter sterben lassen, auch wenn Teresa nicht dabei ist, wir müssen es tun. Sie Vertrauen uns'. Diese Worte kamen von den Jungen und verwirrt  schüttelte ich dann meinen Kopf. Was hatte das alles zu bedeuten? Dann tauchte ein weiteres Bild vor mir auf. Ein Mädchen, braunes lockiges Haar und blaue stechende Augen. Diesmal befanden wir uns in einer Halle oder so mit etlichen Schränken drinne. 'Wie konntet ihr das nur tun? Es kommt auf das große ganze an, nicht auf die einzelnen kleinen Leben. Es kommt nicht auf dein oder Thomas Leben an. Deswegen musste ich es tun'. Und dann verschwand das Bild von ihr auch schon.Was zum?
Ich konnte überhaupt nicht lange über das Gesehene nachdenken, denn da spürte ich die Hand von Ben an meinem Arm, welcher mich mit sich zog. Da das ganze so plötzlich passierte, stolperte ich ihm hinterher, was ich aber dann auch schnell in den Griff bekam. Und dann liefen wir. Zusammen liefen wir um unser Leben. Nur schien der Griever deutlich schneller und mein Blutverlust wirkte auch nicht sonderlich positiv auf alles.
Ich rechnete schon damit, dass dieses Wesen gleich schon wieder einen von uns Schnappen würde, da drehte es plötzlich um. Ganz plötzlich. So als würde es merken, dass es gerade überhaupt nicht da sein darf.
Verwirrt blieb ich stehen und auch Ben tat mir gleich. Kurz wechselten wir einen Blick und dann sah ich eine Verletzung an seinem Bauch.
"Geht es dir gut?", fragte ich ihn, da das ganze alles andere als natürlich aussah. Sofort zog er sein Shirt runter und blickte mich panisch an.
"Du darfst niemanden davon erzählen, klar Frischling? Es ist nichts schlimmes, nur würden die anderen davon ausgehen, ich bekomme das hin", kam es von ihm und bittend sah er mich an. Ich hatte keine Ahnung was da passiert ist, ich wusste nur, dass ich ohne ihn nicht mehr Leben würde. Also war ich ihm etwas schuldig. Daher nickte ich und sofort verschwand diese Panik aus seinen Augen.

Als wir dann auf der Lichtung ankamen stand dort Chuck mit jemand neuen. Der neue Frischling war da und ich wusste nicht wer ich bin. Aber nicht nur das war komisch, ich konnte dem Frischling ein genaues Gesicht zuordnen. Er war es, er hat gesagt, dass wir ihnen nicht einfach länger beim sterben zusehen konnten. Er hatte etwas von einer Teresa erzählt und dieses Mädchen hatte etwas von einem Thomas erzählt. Also war das Thomas?
"Wie ist das möglich?", kam es leise über meine Lippen und verwirrt Blickte ich ihn an. Wieso kannte ich sein Gesicht, Dinge die er gesagt hat, aber nicht meinen Namen? Mein Atem beschleunigte sich und Panik stieg in mir auf. Was ist denn bloß Falsch mit mir?
"Verdammt, Frischling, was ist passiert?", vernahm ich plötzlich stimmen und die Jungen kamen auf uns zu. Kurz blickte ich mich einmal um und mein Blick landete auf Newt. Dieser blickte mich mit seinem typischem besorgten Blick an. Ich wollte etwas zu ihm sagen, aber es ging nicht. Stattdessen wurden die Stimmen der Lichter immer leise und plötzlich wurde alles dunkel.
"Wicked ist gut", sagte eine Stimme in meinem Kopf bevor ich dann mein Bewusstsein verlor.

Maze Runner - Run for LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt