„Hast du auch alles, July?", fragte mich Elijah, als er meinen Koffer die Treppen herunter trug. „Ich denke schon, aber wir fahren ja nach Europa und nicht in den Urwald. Ich werde mir schon was kaufen, wenn ich etwas brauche." „Apropos", Niklaus kam auf mich zu und hielt mir eine goldene Kreditkarte hin. „Damit hast du Zugriff auf unser kleines Familienvermögen." Elijah räusperte sich. „Na gut dann halt nicht ganz so klein", verbesserte Niklaus sich und grinste. Ich lächelte und nahm sie ihm aus der Hand. „Dankeschön".
Wir gingen in Richtung Tor, von wo aus schon ein Hupen zu hören war. „July! Komm schon! Wir verpassen noch das Flugzeug." Schnell umarmte ich noch Elijah und Niklaus. Rebekah war vor ein paar Tagen losgezogen, weil sie es hier bei uns nicht mehr ausgehalten hat. Sie hatte mich nur flüchtig verabschiedet und Enzo hatte sie noch nicht einmal angesehen. Sie schämte sich für ihre Tat, was auch gut begründet ist. Seitdem hatten wir nichts mehr von ihr gehört.Elijah übergab meinen Koffer an Enzo. Leise höre ich ihn sagen: „Pass auf meine Schwester auf Lorenzo. Ich habe sie schon einmal verloren. Nochmal möchte ich das nicht. Verstanden?" Enzo nickte und reichte meinem Bruder die Hand. „Du hast mein Wort Elijah", murmelte er mit ernster Stimme und sah ihm dabei tief in die Augen. Niklaus legte eine Hand auf meine Schulter. Ich drehte mich zu ihm. „July, das Bild...", fing er an. „Welches Bild?" „ Das aus der Universität" Ich blickte auf den Boden. Ich wusste welches Bild er meinte. Das Bild von Ester und mir als ein kleines Baby. „Was ist damit?", fragte ich ihn. „Es ist schön. Ich hab es der Universität abgekauft. Es hängt jetzt in Mutters Grabkammer." Ich grinste. Er tat es mir gleich. Ich umarmte ihn nochmals zum Abschied und ging dann zu Enzo. Ich begrüßte ihn mit einem Kuss und nachdem er meine Sachen ins auto eingeräumt hatte, stiegen wir ein. Er startete den Motor und nahm meine Hand. „Bereit?", fragte er mich mit einem zufriedenen Lächeln. „Mit dir immer", antwortete ich ihm. Daraufhin ließ er den Motor aufheulen und fuhr los. Ich öffnete das Fenster und winkte meinen Brüdern nochmal, solange bis ich sie nicht mehr sah. Enzo fuhr auf den Highway und ich schaltete die Musik an. Das Fenster ist immer noch offen. Ich streckte meinen Arm raus und machte kleine Wellen mit meiner Hand. Fühlte sich so Freiheit an?
Die Stunden vergingen und vergingen. Wir hatten schon zwei Pausen gemacht. Und ich habe mich noch nie so frei gefühlt. Mit Enzo an meiner Seite hatte ich keine Sorgen, keine negativen Gedanken. Ich war einfach glücklich.
Unser erstes Ziel war Frankreich. Also fuhren wir nach New York um von dort nach Europa zu fliegen. Da der nächste Flug erst am nächsten Tag startete, übernachteten wir in einem Hotel in New York. Spät in der Nacht, weil wir nichts anderes zu tun hatten gingen wir spazieren. Es war schon halb zwei in der Nacht. Trotzdem war die Stadt nicht still.
Wir gingen eingehakt in den Central Park. Wir waren beide schonmal hier und doch fühlte es sich an, wie das erste mal. Die Bäume waren mit Lichterketten verziert und ließen den Park in einem wunderschönen Glanz erstrahlen. Meine Augen wollten sich gar nicht schließen, so schön war dieser Moment. Ich sog alles auf. Die Lichter, die lachenden Menschen um uns herum und vor allem Enzo. Er hat mich aus meinem tiefsten Moment befreit, aus meiner persönlichen Hölle.Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Enzo mich zu einer Gruppe Menschen zog, welche mit einer Decke mitten auf der Wiese saßen. Einer spielte auf einer Gitarre Akkorde, der Rest sang ein ruhiges Lied in einer Sprache, de ich nicht kannte. Enzo und ich warteten, bis das Lied zu Ende war. Anschließend gesellte sich Enzo zu ihnen und begrüßte sie freundlich. Ich stand hinter ihm, wie ein kleines Mädchen, welches sich schämte. „Hallo, können wir uns zu euch setzten?", fragte Enzo in die Runde. Fröhlich lachend wurde und herzlich Platz gemacht. „Hi, ich bin Lina, das ist Cody, Jim, Anna und Jacob. Und wer seid ihr?", stellte Lina die Gruppe vor. Cody und Jacob waren Werwölfe, das roch ich, aber ich ließ mir nichts anmerken. „Ich bin July und das ist mein Freund Enzo", stellte ich uns vor. Anna, ein blondes Mädchen mit Tattoos auf dem ganzen Körper reichte uns jeweils etwas zu trinken. Wir erzählten, das wir am Anfang unserer Europareise stehen worauf hin die Gruppe uns mit Geheimtipps zuschüttete. Sie kamen aus England und machten eine Reise quer durch Amerika. Wir sahen uns ziemlich ähnlich was den Humor und unsere Interessen angeht. Und wir redeten und redeten, sangen und tranken bis die Morgenröte zu sehen war. Ich sah auf die Uhr. „So schön wie es auch ist. Wir müssen so langsam los. Sonst kommen wir zu spät zum Flughafen." Wir umarmten uns alle und wünschten uns gegenseitig gute Reisen. Dann gingen Enzo und ich Hand in Hand zurück zu unserem Hotel. Wir nahmen unsere Koffer und fuhren mit dem Auto zum Flughafen.
„Der Flug nach Frankreich startet jetzt mit dem Boarding. Bitte begeben Sie sich zu dem richtigen Gate", sprach eine monotone Stimme und Enzo und ich begaben uns dorthin. Nicht viele Leute wollten nach Frankreich. Also dauerte das Boarding nicht länger als fünfzehn Minuten. Wir gingen durch die Brücke in das Flugzeug und setzten uns auf unsere Plätze. Bei der Sicherheitsrede von der Stewardess hörte ich nicht zu. Stattdessen holte ich meine Kopfhörer heraus und koppelte sie mit meinem Telefon. Anschließend koppelte ich die noch mit Enzos Kopfhörern, sodass wir zusammen Musik hören konnten. Wir steckten und die Kopfhörer zeitgleich in unsere Ohren und versanken in eine andere Welt. Nach einigen Minuten legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und schlief ein.
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Doppelgänger~TvD / To ff
FanfictionWir wissen ja alle dass es Doppelgänger von Silas und Amara gibt. Aber was wäre wenn es plötzlich einen von Rebekah Mikaelson geben würde? Wie würden ihre Brüder reagieren? Und überhaupt: Wie kann das sein?! July Mikaelson, blond und wunderschön...